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Lila Black 03 - Elfentod

Lila Black 03 - Elfentod

Titel: Lila Black 03 - Elfentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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mit meinem Vater zusammen war.«
    »Was heißt das?«, fragte sie; es klang sogar in ihren eigenen Ohren grob. »Ist es schlimm?«
    »Anders«, sagte er. »Im Moment sogar gut. So bin ich während der Nacht geschickter.«
    Der Kobold blickte auf. Er saß in einem schneelosen Kreis am Boden, den er sich mit seinen eigenen gelb-orangen Flammen geschaffen hatte. »So ist das hier. Was auch deine Natur sein mag, hier wird sie genährt und gefördert und vertieft sich. Du wirst des Nachts ein Schatten und am Tag Licht sein, und wir werden mit Sicherheit auch rausfinden, woran sich dein Dämonfeuer nährt, wenn wir jemals auf etwas treffen, das es verzehren kann. Und er ist nicht der Einzige, dem das passiert.«
    Lila musterte den Kobold aufmerksam. »Du hast dich kein bisschen verändert, soweit ich sehen kann.«
    »Nun, ja. Ich befinde mich auch im Stillstand. Ich bin magisch gesehen praktisch aus dem Spiel. Das Einzige, was ich besser kann, ist, die dummen Arten zu erkennen, wie du deine Hölle vergrößerst, und sie dir um die Ohren zu hauen. Ich habe jedoch den Weg im Auge behalten und das andere darüber ein bisschen schleifen lassen. Hier kommt also der aktuelle Stand.« Er atmete tief durch. »Obwohl du von dem ganzen Scheiß, den du auf der Freaky Farm herausgefunden hast, wie betäubt bist, schaffst du es dennoch, deine Beziehung zu diesem Idioten zu torpedieren, weil du immer noch glaubst, an seinem Leid schuld zu sein und es lindern zu müssen. Und du glaubst, er liebt dich vielleicht nicht richtig, weil er keinerlei Einwände dagegen hatte, dass du Doktor Tod da drüben heiratest. Und seit der Hochzeit hat sich wenig daran geändert, und du steckst bis über beide taube Ohren in diesen ganzen Zweifeln: ob du verdorben bist, weil du zwei Männer hast. Und ob deine Eltern sich in ihren Gräbern umdrehen, weil du so unmoralisch handelst, ganz zu schweigen davon, was alle anderen in Otopia sagen würden, wenn sie auch nur das Geringste über dich wüssten, was sie aber nicht tun. Und wegen all diesem Dreck bleibt kaum eine Sekunde, um sich darüber zu freuen, dass du, entgegen allen Anzeichen, über den Zustand als Mensch und über deine Träume hinauswächst, etwas Außergewöhnliches bist und auf deine Art auch glücklich. Allerdings kommt deine Freude von sehr unpassenden, unmoralischen und abgefahrenen Sachen, für die man dich zu Hause steinigen würde, wenn deine menschlichen Mittelklassefreunde so etwas machen würden, was sie meist nicht tun, von ein paar Feenschwuchteln abgesehen. Aber nein, das alles kriegst du nicht mit, weil du so damit beschäftigt bist, dir Sorgen darüber zu machen, dass du nicht mehr in deine Gussform passt, die jedoch für Schafe gemacht wurde, die nicht mehr als Teufelsfutter sind. Du merkst vor lauter Schwachsinn im Hirn nicht mal, was in deinem Körper vor sich geht. Du fragst dich, wohin deine alten Arme und Beine wohl geraten sind, statt dich zu fragen, was du hast. Für dich ist Verdrängung ein Lebensmotto.« Er schnappte nach Luft. »Aber seit Sorcha starb, ist es irgendwie relativ ruhig. Ich würde sogar sagen, du hattest manchmal ganze Minuten am Stück, die okay waren. Ich bin fast weggedämmert, weil ich mich nutzlos gefühlt habe.« Er täuschte gekonnt eine Ohnmacht vor, wobei er seine Zunge aus dem Mund hängen ließ und sabberte. »Aber dann kommt Zal zurück, voller eigenem Schmerz, und du beschließt, dass du lieber mitleidest, statt dich mit der Wirklichkeit zu beschäftigen und ihm zu verraten, was im Laaaaaaaaaaaaaaaaaaaab. Agh!«
    Er sprang zur Seite, und ein Eisball ließ an der Stelle, wo er eben noch gestanden hatte, Matsch aufspritzen. Lila fletschte die Zähne und sammelte weiteren Schnee auf, hatte aber nicht wirklich vor, ihn zu bewerfen. Die erwähnten Veränderungen hatten ihre Innereien in Eis verwandelt. Was war ihr entgangen?
    Zal wandte sich Lila mit nachdenklichem Gesicht zu. »Was ist im Labor geschehen? Verschweigst du mir etwas?«
    »Es war bisher keine Zeit, dir davon zu erzählen«, sagte sie lahm.
    Sein Blick wurde ärgerlich, aber er zuckte mit den Schultern. »Jetzt haben wir mehr als genug Zeit. Wir sind mitten im Nirgendwo und folgen einem Pfad ins Nichts.«
    »Stimmt.« Sie warf den zweiten Schneeball nach dem Kobold, traf ihn an der Brust und schleuderte ihn zwei Meter über den Weg. Dann gingen sie langsam wieder los, und sie berichtete ihm, was er verpasst hatte: »Jetzt vermute ich überall Manipulationen«, schloss sie. »Egal,

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