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Lila Black 03 - Elfentod

Lila Black 03 - Elfentod

Titel: Lila Black 03 - Elfentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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Aber wo müssen wir lang?«
    Teazle stand auf und wies nach Westen. »Wenn ihr nach einem Ort sucht, an dem es Tore zur Zeit gibt, dann geht es dort lang.«
    Jetzt war es an Malachi, mit offenem Mund zu starren.
    »Teleportation«, sagte Teazle nur. »Dafür muss man in der Zeit stillstehen, sich aber auf anderen Ebenen bewegen. Ich bin in der Zeit verankert.«
    »Was heißt das?«, fragte Naxis interessiert und trat zu ihm.
    »Das ist mein Wesen, ich kann es nicht erklären«, sagte der Dämon. »Aber es geht da lang.« Er grinste. »Ich schätze, ich werde wohl mit euch temporal Eingeschränkten gehen, das gebietet die Höflichkeit.«
    »Nur eins«, knurrte Malachi. »Kannst du mit dem Strahlen aufhören? Du bist ein riesiges Leuchtschild, auf dem steht: Hey, kommt her, hier sind die Leute, die Ärger machen.«
    Teazle schloss kurz die Augen, und wenig später wurde sein Leuchten dunkler, verlosch aber nicht. Nach einer guten Minute strahlte er nicht mehr, sondern wirkte eher wie eine sanft leuchtende Statue, die aber im Dunkeln noch immer äußerst auffällig war. »Scheint nicht zu funktionieren«, sagte er verärgert.
    »Komm her«, sagte Malachi und öffnete seine ätherischen Schwingen. Tiefe Dunkelheit breitete sich um ihn aus. Teazle trat hinein und verschwand. Malachi ließ Staub von seinen Flügeln rieseln, und als er sie wieder schloss, war Teazle von einer Schicht fast völliger Dunkelheit bedeckt.
    Der Dämon nieste zweimal heftig, und sein Mund und seine Augen leuchteten noch immer, aber so war es besser.
    »Sieh dich nur nicht nach hinten um, dann sollte es klappen«, sagte Malachi grimmig, war aber mit seinem Erfolg sichtlich zufrieden. Wenn Teazle die Lider schloss, war er unsichtbar.
    »Bedecke uns alle«, sagte Naxis. »Das schützt vor neugierigen Blicken.«
    »Hmm, dann müsst ihr nur noch lernen, euch nicht wie eine Ogergruppe auf Wanderschaft zu bewegen«, stimmte Malachi zu und warf die uralte, fruchtbare Dunkelheit einsamer Wälder über sie alle. »Außerdem stinkt ihr nach Seeschlamm. Nichts für ungut.«
    »Wir erwähnen gar nicht erst, wonach du riechst«, gab Viridia zurück und rümpfte die kleine Nase.
    »Touché«, sagte Malachi und strich sich über den Schweif. Dann schnupperte er an Teazle, der nach Blitzen roch. Er schnaubte den metallischen Geruch aus. »Geh vor, MacDemon.«
    Nach einigen Minuten fiel es schwer, die raubtierhafte Erregung zu leugnen, die sich in seinem Körper ausbreitete, die Art von Erregung, die schon sehr lange Zeit unbeachtet unter der Oberfläche schlummerte. Er versuchte es dennoch, zumindest so lange, wie er brauchte, um sich über den Verbleib seines ausgesprochen teuren Anzugs und seiner Autoschlüssel Gedanken zu machen, die es offensichtlich nicht mit hinüber geschafft hatten.
     
    Lila und Zal schlitterten einen weiteren verschneiten Abhang hinab, wodurch sie sich weiter von dem gespaltenen Berg entfernten. Der Pfad führte von ihm weg. Zwei Stunden waren sie schon unterwegs und ihrem Ziel nicht sichtlich näher gekommen. Tatsächlich kam Lila nach einigen Berechnungen zum Ergebnis, dass sie noch genauso weit entfernt waren wie zu Beginn, als sie anfingen, Gulfoyles Instruktionen zu befolgen. Sie vermutete Betrug und sagte es Zal.
    Er streckte ihr überflüssigerweise die Hand hin, um ihr aufzuhelfen, wobei die durch das Eis in Dreadlocks verwandelten Haare vor seinem Gesicht gegeneinanderschlugen und einen Kristallregen auf seine Jacke rieseln ließen. Die Elfenrunen in dem Stoff glühten in verschiedenen Farben. Sie selbst spürte das schwere, feuchte T-Shirt gegen die Feenrüstung klatschen, die fest um ihren Körper lag. Sie erhöhte den Faktor, mit dem ihr Reaktorkern ihren eigenen, natürlichen Wärmehaushalt unterstützte.
    Es war dunkler geworden, und das Mondlicht wurde fahler. Als sie Zals Hand ergriff, bemerkte sie, dass die Schatten auf seiner Haut mittlerweile zu einem dunklen Blauviolett geworden waren und die helleren, gelberen Töne seiner Haut langsam vergingen, zu einer bloßen Farbschicht über weiteren solcher Schatten wurden. Seine normalerweise dunkelbraunen Augen wirkten im seltsamen Licht der Nacht im Feenreich dunkelrot, und sein Andalun- Leib umgab ihn als blauschwarzer Wirbel. Sie hielt seine Hand fest, während sie aufstand, und betrachtete sie. Er folgte ihrem Blick und las daraus ihre Frage.
    »Es scheint, als erwecke der Äther hier diese Seite in mir«, sagte er. »Vor langer Zeit war es auch in Alfheim so, als ich

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