Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lila Black 03 - Elfentod

Lila Black 03 - Elfentod

Titel: Lila Black 03 - Elfentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
Vom Netzwerk:
sah ihn im Feuerlicht an. Mit Heraufziehen der tiefsten Nacht war er völlig zum Schatten geworden, was sie bei Dar, dem einzigen Schattenblütigen, den sie kannte, nicht erlebt hatte. Zal war halb durchscheinend, alle Farben waren zu wenigen Schattierungen abgestumpft, sodass er eher wie eine große, farbige Zeichnung aussah und nicht mehr wie ein festes Objekt. »So etwas habe ich noch nie gesehen«, sagte sie und war nervös, obwohl sie es nicht sein wollte.
    »So war ich auch noch nie«, sagte er und sah an sich hinab. »Ich spüre das Feuer nicht, aber ich friere nicht. Ich fühle … Licht.« Er lachte freudlos auf. »Wie typisch. Das ist das letzte Mal, dass wir vor einem schrecklichen Schicksal allein sind, und mit einem Mal bin ich nicht mehr feststofflich.«
    Lila berührte ihn, aber ihre Fingerspitzen glitten einfach durch seinen Arm, nicht nur durch seinen Andalun- Leib. Sie spürte nur etwas wie eine warme Brise, eine leichte Erschütterung. Sie zog ihre Hand rasch zurück und rieb sich unwillkürlich die Finger. »Komisch«, sagte sie, und ihre Stimme klang belegt.
    »Das sagst du dem Richtigen«, antwortete er und ließ die Schultern hängen. »Was für ein Mist. Ich sage es ungern, aber es scheint wirklich keinen Ausweg zu geben.«
    »Wir könnten fliehen.«
    »Wohin? Jack bewegt sich einfach mit uns.«
    »Wir können versuchen, ihn zu töten.«
    »Das bezweifle ich. Selbst wenn wir uns dem Spießrutenlauf seiner Legende aussetzen – diese ganze Gegend wurde von der Magie verzerrt, die diesen Ort am Leben hält.«
    »Meinst du das ernst?«
    »Wir sind hier, weil dies das Schloss ist«, sagte Zal.
    »Von …« Der Kobold brachte sie mit einer harten Ohrfeige zum Schweigen, weil seine Hände zu klein waren, um ihr den Mund zuzuhalten.
    »Hör mal her, Süße«, sagte Thingamajig, sprang neben dem Feuer auf den Boden und rieb seine Hände. »Wir erwähnen die Dinge nicht, die wir nicht erwähnen, weil wir sie später vielleicht noch brauchen. Kapiert? Liebe umgibt uns, und so weiter.«
    Lila rieb sich die Wange und funkelte ihn an, wartete ab, ob er noch mehr zu sagen hatte. Zal starrte ihn nur wütend an.
    »Zu eurem Glück hat dieses Feenhaus auf mich als rechtgläubigen Dämon keine Auswirkungen. Ich bin immun gegen jede Art von magischer Verwirrung. Das ist Teil meiner Stellenbeschreibung, klar? Wie sollte ich mich durch den Murks anderer arbeiten, wenn ich den gleichen Scheiß auch durchmachen müsste? Bevor ihr jetzt also wegen dieses nicht schlecht gemachten, aber doch zweitklassigen übernatürlichen Winters und des Einfrierens allen unabhängigen Lebens noch depressiver werdet, möchte ich euch auf einige offensichtliche Dinge hinweisen.«
    Er hockte sich an den Rand des Feuers und ließ voller Freude zu, dass die Flammen über ihn loderten. »Erst einmal könnt ihr Jack nicht bei seinem eigenen Spiel auf seinem eigenen Grund und Boden besiegen. Damit liegt dein fadenscheiniger Freund richtig. Aber zum anderen ist Jack nicht der einzige Spieler in der Stadt. Auf jeden Fall will ich vor allem sagen: Das, was wir nicht erwähnen, stellt den Ausweg aus dem hier dar. Es gibt vermutlich keinen anderen, selbst wenn ihr die Frage richtig hinbekommt, und wie es der Zufall will, war ich hier schon mal, und die Frage lautete … die Antwort ist … die Frage … Also, ihr sollt ihn fragen, was die Natur des Grals ist. Dann findet er heraus, dass die Natur des Grals die Selbsterkenntnis ist. Das sorgt für eine sofortige Erleuchtung, und er verwandelt sich in eine neue Form, doch zu dem Zeitpunkt nimmt der Fragensteller seinen Platz ein, es sei denn, er ist schon erleuchtet. Dann ist der Posten wohl frei, bis irgendein anderer Depp vorbeikommt oder bis das Gebiet eine andere Form von Jack braucht und hervorbringt, damit das Mächtegleichgewicht erhalten bleibt. Da müsst ihr die mittlere Alte fragen.«
    Lila stand der Mund offen, während sie das Gehörte verdaute und ihre Fragen in eine ihrer Neugier angemessenen Reihenfolge brachte. »Du warst schon mal hier?«
    »Als es das erste Mal ablief«, sagte er und winkte mit der Hand. »Als alles noch neu war. Als Dämon kannte ich die Frage und die Antwort natürlich sofort, im Gegensatz zu den Rittern.«
    »Warum warst du hier?«
    Der Kobold seufzte. »Das hängt alles mit der Sache zusammen, an die ich mich nicht erinnere.«
    »Der Ansichtssache, wegen der du zum Kobold wurdest?«
    »Ja, genau«, sagte er grimmig.
    »Wer ist die mittlere Alte?«
    »Die

Weitere Kostenlose Bücher