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Lila Black 03 - Elfentod

Lila Black 03 - Elfentod

Titel: Lila Black 03 - Elfentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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Weberin«, sagte Zal. »Schicksal. Pass auf, ich habe eine Idee: Wenn es so weit ist, übernimmst du das Reden. Und wenn es funktioniert, wirst du zum Feenkönig.«
    »Ach, wie bedacht«, sagte der Kobold. »Aber es gibt einen Haken. Du und ich und das Lila-Mädel stecken hier fest. Jack auch. Wir stecken hier gemeinsam fest, und das ist kein Zufall. Du weißt genug über die wahre Welt der Magie, um das zu wissen, Elfenschatten-Halbblutding.«
    An dieser Stelle hörte sogar das Feuer auf zu knistern, und alles fühlte sich nach Lauschen an.
    »Siehst du? Er hört mich. Er weiß, dass ich recht habe, wie es nur ein Kobold kann.«
    Thingamajig verstummte, als er sah, was Lila tat, und auch Zal beobachtete sie genau.
    »Ich dachte, das hättest du zurückgelassen«, sagte er nervös.
    Sie hielt das unangenehme Ding in der Hand und spürte starke Abscheu: das Auge Madames.
    »Das hatte ich vor«, sagte sie. »Aber dann habe ich es doch wieder in der Tasche gefunden, als wir den Weg entlanggingen. Und das ist seltsam, weil ich dachte, diese Rüstung habe gar keine Taschen.« Sie legte das Auge, das in jeder Hinsicht wie ein Kiesel aussah, ab und betrachtete es traurig. »Das fühlt sich irgendwie so an, als würden wir jemanden anrufen, um Bescheid zu geben, wo wir sind. Ihr wisst schon, wie bei einem Kind, das sich verirrt hat und dann bemerkt, dass es noch eine Münze für einen Anruf zu Hause hat. Ich brauche nur eine Feder.«
    »Du kannst Teazle eine vom Arsch rupfen, wenn er hier auftaucht«, schlug eine Stimme aus der Dunkelheit der Tür vor.
    Lila war so schnell auf den Beinen und wich hinter das Feuer zurück, dass die Bewegung sie beinahe so sehr erschreckte wie der unerwartete Laut. Ein Wesen trat aus den Schatten, als käme es durch ein Portal in eine neue Welt. Es schälte sich Stück für Stück aus dem Dunkel, von der Spitze der flachen, breiten Nase über den beeindruckend großen Körper bis zur zuckenden Schwanzspitze. Dann stand ein riesiger schwarzer Tiger vor ihnen, der sich nun auf verwirrende Weise auf zwei Beine erhob. Dann schrumpfte sein Körper, die Beine wurden länger, und binnen einer Sekunde befand er sich auf halbem Weg zwischen Katze und Mann und blieb so.
    Sie musterte das Wesen, und die Stimme kam ihr vage bekannt vor. »Mal?«
    Er verneigte sich leicht, mit einer weit ausholenden Pfotenbewegung. Dann sah er Zal an. »Du bist also auch einige Stufen auf der Evolutionsleiter nach unten geklettert, mein Freund.«
    »Für mich bedeutet das einen Rückschritt über meine Geburt hinaus«, sagte Zal, der sein Erschrecken bei Malachis Verwandlung abgeschüttelt hatte. »Nur gut, dass ich nicht einfach aufgehört habe zu existieren.«
    »Und mit dir ist nichts geschehen?«, fragte der Katzenmann Lila.
    »Nur das Übliche«, sagte sie und spielte peinlich berührt mit ihrem Kragen, der sich feucht und unangenehm anfühlte. Der eindringliche Blick Malachis zeigte deutlich, dass ihm weitere Fragen auf der Zunge brannten, aber sie wollte über diese Dinge jetzt nicht sprechen. Es war besser, sich mit den aktuellen Problemen zu beschäftigen, als mit drohendem oder vergangenem Ärger. Sie war erleichtert, als der Kobold sich von seinem Platz am Feuer einmischte: »Mir geht es auch gut.«
    »Mmmmmmm.« Malachi starrte Thingamajig fast eine ganze Minute an. »Sehr interessant.«
    »Kommst du, um uns zu retten?«, fragte Zal gelassen.
    »Nein. Um euch beizustehen«, sagte Malachi. »Ich kann nirgendwohin, ohne dass Jack mich schlussendlich bemerken würde, darum will ich euch nichts vormachen.«
    Sie berichteten sich kurz, was sie erlebt hatten, bis sie erneut einen Augenblick des Schweigens erreichten, in den hinein der Kobold sagte: »Also, Lila, kannst du jetzt über dieses Ding mit ihr sprechen?«
    »Mit wem sprechen?« Malachi blickte auf.
    Lila zeigte ihm das Auge. »Ich brauche eine Feder dafür.« Sie zuckte die Achseln und steckte das schreckliche Ding in eine Tasche mit einer Knopflasche, die zu diesem Zweck aus der Seite ihrer Rüstung herauszuwachsen schien.
    Sie konnte die Augen nicht von Malachi abwenden. Er wirkte so massig, so gewaltig und kompakt, was gar nicht zu ihm passte. Seine Präsenz füllte die Hütte förmlich aus, und er schien auch in jedem dunklen Schatten zu stecken. Das sorgte jedoch wenigstens dafür, dass sie sich wohlfühlte, denn alles, was sie nicht sehen konnte, war ihr hier freundlich gesonnen.
    »Ich … habe Probleme mit all der Magie«, sagte sie in die Stille,

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