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Lila Black 03 - Elfentod

Lila Black 03 - Elfentod

Titel: Lila Black 03 - Elfentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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ihrer vollkommenen Umwandlung noch lebte, da, wo es darauf ankam, und das zauberte ein Lächeln auf ihr Gesicht.
    Jacks Frau sah sie an, als wäre sie völlig verrückt geworden.
    Im Inneren des lückenhaften Kreises bildete der Boden eine flache Senke. Jack trat in die Mitte und sah anklagend zu den Sternen auf. »Fast Mitternacht!«, rief er ihr und den Tausenden zu, die sich schweigend um ihn versammelt hatten, jede seiner Bewegungen beobachtend. »Soll das mein Ende sein?«, fragte er und lachte, als er Zal von der Schulter hob und ihn vor sich hielt, erneut schüttelte. Zals Kopf hob sich leicht.
    Lila biss sich auf die Lippen. Sie hoffte, dass Zal ohnmächtig blieb und Jack keinen Grund zum Handeln gab, dass er wartete und Jack seinen Triumph bis Mitternacht genießen ließe, bis sie irgendwie alle befreit würden.
    Zal blickte blinzelnd und mit schmerzverzerrtem Gesicht auf. Dann spuckte er Jack ins Gesicht.
     
    Tath erschien am Rand des Kreises, wurde plötzlich von der Feenmenge ausgespien. Sie stießen ihn grob nach vorn, und er stolperte über einen Stein, taumelte. Trotz des matten Lichts der Puppe und der Sterne war es dunkel, und man konnte kaum Einzelheiten erkennen, aber Lila sah seinen Gesichtsausdruck gut genug – er war ruhig und gelassen. Er murmelte kaum hörbar: »Danke«, und sie wusste, dass es ihm nichts ausmachte, vor seinem Feind durch den nichtigen Stein erniedrigt worden zu sein. Er war ihm sogar dankbar, dass er ihn ins Stocken gebracht hatte. Sie kannte ihn so gut und vermisste seine Anwesenheit so sehr, dass sie verstummte. Schmerz erfüllte ihre Kehle und ihren Geist.
    Jack erübrigte Tath etwas Zeit, gerade genug, um ihn auszulachen. »Baumpfleger, ich hoffe, deine Frage ist besser als sein Kampf.« Er hob Zal mit einem kräftigen Arm für einen Augenblick in die Luft, und als alle dem Zauber des Augenblicks und seinem Willen und seiner dramatischen Geste erlegen waren, schmetterte er ihn mit aller Kraft zu Boden.
    Lila sprang vor und trat Jack mit aller Macht. Sie traf ihn an der Hüfte, aber es war wie ein Tritt in einen Schneehaufen. Der Schwung ihres Angriffs warf sie herum, sodass sie sich in der Luft drehen musste, um nicht zu stürzen. Ein Teil von Jacks Körper stob in einer Wolke weißer Kristalle auseinander, aber schon während er noch vor Wut und Schmerz brüllte, weil ihn ihre Kalteisenhaut verbrannt hatte, formte er sich neu, als sei nie etwas geschehen.
    Sie kroch über den gefrorenen Boden zu Zal, wartete auf das schreckliche Hoodoo-Licht, hoffte, dass sie ihn erreichen würde, bevor es zu spät war. Die Feen um sie herum flüsterten. Sie schaffte es, sein Gesicht zu berühren. Es war so kalt und so zerschlagen, dass ihr die Tränen kamen. Mit jedem Moment der Stille war sie sicherer, dass er tot war. Das Flüstern wurde lauter und dann, kurz bevor es in Wahnsinn umschlagen musste, verstummte es.
    »Zal«, flüsterte Lila in ihrer eigenen kleinen Welt. »Komm zurück.« Sie lächelte, hoffte inständig, dass dies alles nur ein schlauer Trick war. Vorsichtig wischte sie ihm den Schlamm von der Wange. Seine Augen flatterten einmal, dann erstarrten sie. Er atmete nicht mehr. »Zal«, sagte sie. »Zal.«
    »Weg von ihm, Mädchen«, sagte Jack.
    »Nein«, erwiderte sie. »Hier.« Sie nahm den Schlüssel vom Hals und hielt ihn Jack hin. »Nimm ihn. Du hast ihn gewonnen. Ich verzichte darauf. Nimm ihn, und lass uns in Ruhe.«
    Als der Anhänger sie nicht verließ oder Jack ihn nicht nahm – sie sah nicht hin und konnte darum nicht sagen, was der Fall war –, warf sie ihn Jack zu. Er landete im Schnee zu seinen Füßen. Die Sensoren an der Rückseite ihres Körpers lieferten ihr ein Bild davon, wie er sich hinhockte und ihn aufhob. Im gleichen Augenblick kam Bewegung in die Feenreihen, und Malachi erschien in Begleitung einer besonders abgerissenen, schwarz-weißen Fee von unbestimmbarem Geschlecht, die sich nur sehr zögerlich näherte. Sie schienen wortlos zu streiten, aber schließlich sagte Malachi mürrisch: »Versuch es, Nix.«
    »Vielleicht …«, flüsterte der Neuankömmling und behielt Jack Riesentöter stets im Auge. Sie zitterte vor Angst. »Vielleicht…«
    Lila packte Nixas am Arm und zog sie zu Zal. Sie wollte sich nicht bewegen, tat es aber trotzdem. Dann streckte sie die Hände über Zals reglosen, substanzlos wirkenden Körper aus. Nach einer unendlich erscheinenden Zeit lehnte sie sich zurück und sah Lila an. Da wusste Lila es.
    »Ich kann nichts für

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