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Liliane Susewind – Delphine in Seenot (German Edition)

Liliane Susewind – Delphine in Seenot (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Delphine in Seenot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Stewner
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so weit an, dass sie das kleine Delphinmädchen auf das Handtuch legen konnten. Lilli erläuterte Zapp und ihrem Bruder, was sie vorhatten.
    »Ich bin so müde«, klickerte Fitz mit schwacher Stimme, »und ich kann mich kaum orientieren. Wo ist hinten und wo ist vorne?«
    Das konnte Lilli ihm auch nicht erklären. Sie hoffte inständig, dass die beiden sich im Wasser zurechtfinden würden, wenn die Flut sie erst einmal umspülte. Dann hievten sie und Jesahja Fitz auf ein Handtuch, und Lilli hatte das Gefühl, die Arme müssten ihr jeden Moment abfallen. Doch sie mobilisierte ihre allerletzten Kraftreserven, um die beiden Delphine gemeinsam mit Jesahja dem Wasser entgegenzuziehen. Zapp half mit, indem sie sich mit ihrer Schwanzflosse abstieß, doch Fitz war zu schwach, um ihnen die Arbeit zu erleichtern. Lilli machte sich große Sorgen um ihn und fragte sich, ob der Kleine überhaupt eine Chance hatte, das Ganze heil zu überstehen.

Feline wird zur Heldin
    Während Lilli mit den beiden Delphinkindern voller Ungeduld darauf wartete, dass der Wasserstand sich erhöhte, trug Jesahja Feline zu ihrem Rollstuhl zurück. Feline musste schleunigst an Land gebracht werden, damit sie in den näher kommenden Fluten nicht ertrank! Sobald sie wieder sicher in ihrem Stuhl auf dem Steg saß, brachte Jesahja rasch die Sonnenschirme zu den Liegen zurück und rannte dann wieder zu Lilli, Fitz und Zapp.
    Als sich die ersten kleinen Wellen an Zapps Körper brachen, jubelte das Delphinmädchen und schlug freudig mit den Flossen. Fitz hingegen regte sich kaum. Lilli legte ihre Hand auf Fitz’ Rücken und betete im Stillen, dass der Kleine es überhaupt schaffen würde, davonzuschwimmen.
    Das Wasser umspülte Fitz und Zapp nun schon mit größerer Kraft, und die kleinen Wellen wurden immer stärker. Plötzlich brauste eine Welle heran, die so hoch war, dass sie Jesahja und Lilli beinahe umwarf. Mit lautem Platschen brach sie sich an den Kindern, doch gleichzeitig erfasste sie auch die Delphine.
    Zapp stemmte sich gegen die Welle, doch Fitz war zu schwach und wurde umgestoßen. Plötzlich lag er auf der Seite, ruderte mit der Flosse durch die Luft und quiekte vor Angst. Seine Pfeiflaute erreichten einen derart hohen Tonbereich, dass es Lilli in den Ohren schmerzte. Auch Jesahja krümmte sich, behielt jedoch die Nerven. »Auf das Atemloch aufpassen!«, rief er. »Wenn es im Wasser liegt, erstickt Fitz!«
    Das zurückfließende Wasser der großen Welle umspülte Fitz’ Kopf, und das Blasloch in der Mitte des kleinen Delphinschädels war vollständig mit Wasser bedeckt. Lilli und Jesahja wandten Löwenkräfte auf, um Fitz umzudrehen und seinen Kopf aus dem Wasser zu ziehen. Dabei wurde Lilli vor Anstrengung einen Augenblick lang schwarz vor Augen, doch sie durfte jetzt nicht schlappmachen! Die Delphine hatten ihr das Leben gerettet, und nun war es an ihr, das Gleiche für sie zu tun.
    Fitz lag nun wieder auf dem Bauch, unterspült vom Wasser, aber er regte sich nicht. Lilli starrte ihn in wortlosem Entsetzen an. Hatte Fitz zu lange keine Luft bekommen? Er musste es einfach schaffen! Da drang ein röchelndes Geräusch aus Fitz’ Blasloch. »Oje«, piepste er gleich darauf. Lilli atmete keuchend auf. Der Kleine konnte wieder Luft holen! »Mir ist schwindelig«, fiepte Fitz gequält.
    »Schwimm mir einfach nach, wenn es losgeht«, sagte Zapp und betrachtete ihn besorgt. »Lilli, ist es jetzt so weit?«
    »Ja, gleich.« Lilli und Jesahja gingen so weit wie möglich mit den Delphinen ins Meer hinein. Da die Tiere nicht mehr auf dem Sand lagen, sondern bereits vom Wasser unterspült wurden, nahm ihre Gewandtheit immer mehr zu.
    »Jetzt könnt ihr losschwimmen«, sagte Lilli schließlich auf Jesahjas Zeichen hin. Sie gaben den Delphinen einen kleinen Schubs, damit sie in die richtige Richtung schwammen. Zapp und Fitz setzten sich in Bewegung. Zapps Schwanzflosse strich dabei an Lillis Arm entlang, als wolle sie sich bedanken. Lilli lächelte müde.
    Langsam entfernten sich die beiden Delphinkinder von Lilli und Jesahja. Dabei schaukelten sie unsicher hin und her. Ihre Orientierung schien noch immer gestört zu sein. Schnell erkannte Lilli, dass sie stark nach rechts trieben, anstatt in Richtung des offenen Meeres zu schwimmen. So kamen sie dem Strand wieder näher! Lilli und Jesahja standen bis zur Hüfte im Wasser und beobachteten die Delphine mit hilflosen Gesichtern. Was konnten sie nur tun?
    Feline war in ihrem Rollstuhl mittlerweile bis zum

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