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Liliane Susewind – Delphine in Seenot (German Edition)

Liliane Susewind – Delphine in Seenot (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Delphine in Seenot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Stewner
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Felines Glück. Sie kannte das Mädchen bisher nur in schwermütiger, trauriger Stimmung. Nie zuvor hatte sie Feline lachen gesehen, doch nun wirkte sie wie ein völlig neuer Mensch!
    Mit festen Ruckbewegungen zog Feline sich an der Leiter hoch und setzte sich zwischendurch immer wieder zum Ausruhen auf eine der Sprossen. Jesahja folgte ihr langsam und schob ein wenig von unten. Lilli wunderte sich über Felines erstaunlich starke Arme, aber dann fiel ihr ein, dass das Mädchen seinen Rollstuhl seit zwei Jahren allein mit der Muskelkraft seiner Arme bewegte. Natürlich mussten diese ungewöhnlich kräftig sein. Als Feline oben angekommen war, halfen Lilli und Jesahja ihr in den Rollstuhl.
    Da traf sie ein Sprühregen aus Zapps Blasloch. »Lilli, ich weiß gar nicht, wie wir euch danken können. Ohne euch wären wir …«
    »Das Menschenmädchen mit den starren Beinen hat mich aus dem Netz befreit!«, fiepte Fitz benommen. »Sie ist ein Menschen-Super-Mädchen!«
    »Fe-Super-Line«, murmelte Lilli lächelnd, als Fitz schwankend den Kopf schüttelte. »Ich glaube, ich bin ein bisschen angeschlagen«, klickte er, machte eine scharfe Linkswende und schwamm frontal gegen einen Pfosten des Stegs. »Autsch!«
    Lilli zuckte zusammen. »Ihr seid völlig geschwächt und durcheinander! Glaubt ihr, ihr schafft es überhaupt, allein zu euren Eltern zurückzufinden?«
    Wie aufs Stichwort hörte Lilli in der Ferne ein leises Keckern. Gleich darauf vernahm sie eindeutige Delphinpfiffe. »Fitz! Zapp! Wo seid ihr bloß?« Lilli stieß einen Seufzer der Erleichterung aus.
    »Auweia, da kommen sie! Wenn Mama rauskriegt, was passiert ist, sind wir geliefert!«, bemerkte Fitz erschöpft.
    Da schwammen Tsiff, Klirk und Onkel Pfank auch schon flink heran, und es hagelte sogleich ein Donnerwetter: »Hier seid ihr! Wo habt ihr euch bloß rumgetrieben? Die ganze Ebbe hindurch seid ihr weg gewesen. Wir haben uns schreckliche Sorgen gemacht!«
    Fitz und Zapp sahen ihre Mutter schuldbewusst an, und Fitz gluckerte leise: »Nicht böse sein, Mami. So was machen wir nicht nochmal. Versprochen.«
    » Was macht ihr nicht nochmal?«, wollte Tsiff wissen, und so blieb ihren Kindern nichts anderes übrig, als ihr die Wahrheit zu erzählen. Tsiff und die beiden anderen großen Delphine waren schockiert von dem, was Zapp und Fitz ihnen nun berichteten.
    »Ihr hättet sterben können!«, entfuhr es Klirk erschrocken, und die großen Delphine nahmen die kleinen schützend in ihre Mitte. »Wenn die Menschenkinder nicht gewesen wären …« Klirk seufzte ein Delphinseufzen. »Wir danken euch, Kinder.«
    »Zu Hause wäre das alles nicht passiert«, klickte Tsiff. »Wir müssen unbedingt wieder nach Hause finden. Ebbe und Flut sind zu gefährlich für uns. Wir kennen uns damit nicht aus. Außerdem vermisse ich unsere Gewässer. Dort gibt es mehr zu essen, und es ist wärmer.«
    »Das Schlimmste sind diese knatternden kleinen Menschenboote«, schimpfte Onkel Pfank. »Sie sind furchtbar laut, und sie tauchen wie aus dem Nichts auf.«
    Lilli hörte betroffen zu und übersetzte für Feline und Jesahja, was die Tiere gesagt hatten. Jesahja machte ein nachdenkliches Gesicht und kratzte sich am Hinterkopf.
    »Lilli! Wie seht ihr denn aus?« Die strenge Stimme ihrer Mutter ließ Lilli herumwirbeln. Ihre Eltern, ihre Oma und Genoveva eilten über den Steg herbei. Alle trugen schicke Kleidung und hatten schillerndes Konfetti im Haar, doch aus ihren Gesichtern sprach Sorge. »Feline!«, schrie Genoveva gellend. »Bist du ins Wasser gefallen? Deine Sachen sind ja ganz nass!«
    Die Erwachsenen blieben mit entsetzten Mienen stehen. »Was war hier los?«, fragte Lillis Oma in eisigem Tonfall. »Lilli, du hattest mir versprochen, dass ihr keinen Unsinn anstellen würdet. Aber ihr seht aus wie die Überlebenden eines Schiffsunglücks!«
    Da erklang ein Keckern aus dem Wasser. »Lilli, wer sind die Leute?«, fragte Zapp.
    Die Köpfe der Erwachsenen fuhren herum, und ihre Augen richteten sich voller Erstaunen auf die fünf Delphine, die vor dem Steg im Wasser schwammen.
    »Das gibt’s doch gar nicht …«, murmelte Lillis Vater und rieb sich die Augen.
    Es dauerte eine Weile, bis die Erwachsenen sich wieder in der Gewalt hatten. Lillis Oma fand als Erste die Sprache wieder. »Ich glaube, ihr habt uns eine Menge zu erzählen«, sagte sie.

Hilfe aus der Luft
    Als Lilli am darauffolgenden Morgen erwachte, konnte sie kaum glauben, was sie am Tag zuvor erlebt hatte. Doch ihr

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