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Liliane Susewind – Ein Pinguin will hoch hinaus (German Edition)

Liliane Susewind – Ein Pinguin will hoch hinaus (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Ein Pinguin will hoch hinaus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Stewner
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Lachen mit ein, lachte immer lauter und blökte schließlich wie ein Esel. Jesahja schnappte vor Lachen nach Luft, bis er sich den Bauch hielt und auf den Boden rutschte. Lilli ließ sich kichernd neben ihn gleiten. Und dann wurden sie ganz still und saßen einfach nur da.
    »Bitte bleib bei mir«, sagte Lilli leise.
    »Ich werde es versuchen«, antwortete Jesahja.
    Lilli hoffte, dass er noch mehr sagen würde, zum Beispiel, dass er sie ebenso sehr vermissen würde wie sie ihn. Aber Jesahja schwieg.
    Frau von Schmidts Katzenstimme ertönte. »Oh, das war eine überaus dramatische Szene, muss ich sagen! Ich hoffe, alle Beteiligten sind unversehrt?«
    »Ja, alles okay«, versicherte Lilli.
    Die Katze strich an ihren Beinen entlang. »Welch kolossales Entsetzen muss Sie ergriffen haben, Madame, dass Sie derartig von Gram geschüttelt wurden?«
    »Ich habe Angst gekriegt.«
    »Oh.« Die Katze leckte tröstend Lillis Hand. »Aber nicht nur Sie waren betroffen! Es scheint fast, als wäre auch mein Hausmännchen von bodenlosem Kummer gebeutelt worden. Warum sonst kam Wasser aus seinen Augen?« Sie stutzte. »Hat jemand ihn abgeschossen?«
    Lilli lachte. »Nein, er hat auch Angst bekommen.«
    Frau von Schmidt legte ein Ohr zurück und schien darüber nachzudenken. Dann sprang sie auf Jesahjas Schoß, machte es sich dort gemütlich und begann zu schnurren: »Ich berrruuuhige Sie. Sie werrrden gaaanz rrruuuhig …«
    Katzenschnurren war tatsächlich das beruhigendste Geräusch, das Lilli kannte. »Das ist sehr nett von Ihnen.«
    »Ich weiß«, schnurrte die Katze.
    Jesahja lächelte und kraulte sie hinter den Ohren.
    Nach einer Weile fragte er: »Weswegen bist du eigentlich hier, Lilli? Weshalb bist du ums Haus rumgeschlichen?«
    Da fiel Lilli wieder ein, warum sie Jesahja unbedingt sprechen wollte. »Trixi hat was erzählt!«
    »Was denn?«
    »Sie hat gesagt, dass Trina jeden Abend am Computer sitzt und Filmchen von ihrem Handy hochlädt.«
    Jesahjas Gesicht verdunkelte sich. »Was für Filmchen?«
    »Das hab ich auch gefragt, aber Trixi wusste es nicht. Trina verscheucht sie immer, wenn sie gucken will.«
    Jesahjas Blick wurde starr. Beinahe konnte Lilli es in seinem Kopf rattern hören. »Was denkst du?«, fragte sie.
    »Trina war in den letzten Tagen immer in der Nähe, wenn du was mit den Pinguinen gemacht hast«, überlegte Jesahja laut. »Oft stand sie etwas abseits. Sie hätte das Ganze heimlich mitfilmen können.«
    »Das habe ich auch schon überlegt«, erwiderte Lilli. »Aber du hast doch gesagt, dass du Trina vertraust. Vielleicht steckt etwas ganz Harmloses dahinter.«
    Jesahja kratzte sich am Hinterkopf. »Ja, vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Ich könnte mich in Trina getäuscht haben. Ich hab mich schließlich auch bei der Berechnung der Flügel getäuscht.«
    Da klingelte Lillis Handy. Sie ging dran.
    »Hi, hier ist Trixi«, sagte Trixi mit leiser Stimme. »Es gibt was Neues.«
    »Warte, ich stelle dich auf laut!« Lilli stellte den Lautsprecher an, so dass Jesahja mithören konnte. »Was ist los?«
    »Grimm hat noch mal angerufen«, antwortete Trixi.
    »Grimm hat noch mal –« Lilli brach ab. Das hatte sie ja völlig vergessen! Trixi hatte ihr heute Nachmittag erzählt, dass Grimm bei ihnen angerufen hatte und Trina sprechen wollte. Aber Lilli war zu abgelenkt gewesen, um weiter darüber nachzudenken.
    »Wieso ruft Grimm bei euch an?«, fragte Jesahja nun mit steiler Falte zwischen den Augenbrauen.
    »Leider keine Ahnung«, erwiderte Trixi. »Als er eben noch mal anrief, hat Trina sich mit dem Telefon ins Bad verzogen und ganz leise gesprochen. Aber ich hab gelauscht! Trina hat sich tierisch darüber aufgeregt, dass Grimm sie angerufen hat. Sie sagte was von zu auffällig und war anders verabredet .«
    »Verabredet?«, wiederholte Jesahja. »Was hat Trina mit Grimm verabredet?«
    »Das wüsste ich auch gern«, sagte Trixi. »Ich meine, wir waren vor ein paar Wochen zwar öfter im Tierpark in Zupplingen und haben Grimm da auch kennengelernt, aber –«
    »Was?«, unterbrach Lilli. »Davon hast du mir ja noch nie was erzählt!«
    »Du hast uns doch sogar im Tierpark getroffen! Weißt du nicht mehr? Als ihr wegen Schnuffi da gewesen seid.«
    Doch, natürlich wusste Lilli das noch. Trixi hatte ihnen damals ja sogar geholfen, Schnuffi, das Pandababy, zu entführen. Aber dass Trina Herrn Grimm-Hartmüller schon lange kannte, hatte Lilli nicht gewusst.
    »Trina hat Grimm damals um einen Job gebeten«,

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