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Liliane Susewind – Ein Pinguin will hoch hinaus (German Edition)

Liliane Susewind – Ein Pinguin will hoch hinaus (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Ein Pinguin will hoch hinaus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Stewner
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Schmidt.
    Lilli klopfte an die Scheibe. »Jesahja!«
    Jesahja ging zur Terrassentür und öffnete sie. »Was machst du denn hier?«, fragte er und ließ sie hinein.
    »Bitte schließen Sie umgehend die Tür«, verlangte Frau von Schmidt. »Ich werde gefrostet!«
    Jesahja war schon dabei. Die Katze strich um Lillis Beine und miezte: »Ich bin so froh, dass Sie gekommen sind, um nach mir zu sehen, Madame. Mir wird unfassbares Unrecht angetan!«
    »Oh, Sie meinen das Hausverbot meiner Mutter?«, fragte Lilli in verständnisvollem Ton. »Das ist in der Tat schlimm.«
    »Hausverbot?« Frau von Schmidt legte die Ohren zurück. »Sie meinen, ich bin im Haus Ihrer Vorfahrin generell nicht mehr willkommen? Also … gar nicht mehr?«
    Lilli biss sich auf die Lippe. Sie hatte vergessen, dass die Katze das noch gar nicht wusste. »Ähm … momentan nicht.«
    »Das ist ungeheuerlich!«, schimpfte Frau von Schmidt entrüstet. »Sind denn sämtliche Zweibeiner von allen guten Geistern verlassen?«
    »Wer denn noch?«
    »Mein Hausmännchen! Ich muss mich in aller Form über mein Hausmännchen beschweren!«
    »Über Jesahja beschweren?«, fragte Lilli.
    Jesahja verdrehte die Augen.
    »Es ist eine Schande! Mein Hausmännchen stellt sich meiner Künstlerkarriere in den Weg!«, empörte sich die Katze. »Und zwar mit bestialischen Mitteln. Sie werden es nicht glauben, Madame, aber er schießt auf mich!«
    »Wie bitte?« Lilli musste lächeln, so absurd war der Gedanke. »Er schießt auf Sie?«
    »Das stimmt«, bestätigte Jesahja jedoch. »Ich hab jetzt immer eine geladene Pistole dabei.« Er zog etwas aus seinem Gürtel, und Lilli erschreckte sich. Es war tatsächlich eine Pistole. Eine Wasserpistole! »Wenn Schmidti was verunstalten will oder anderen Mist baut, schieße ich damit auf sie«, erklärte Jesahja. »Ich treffe ziemlich gut. Sie ist schon ganz schön nass geworden.«
    »Es ist eine bodenlose Unverschämtheit!«, schäumte die Lady. »Er schießt immer gerade dann auf mich, wenn ich mich künstlerisch verwirklichen will. Außerdem hat er mich den ganzen Tag über nur aus seinem Zimmer herausgelassen, damit ich mich erleichtern konnte, so wie gerade eben. Ich wurde pausenlos überwacht. Das ist wirklich ein Skandal! Ich fühle mich schöpferisch entrechtet! Unterdrückt! Abgeschossen!«
    »Das … tut mir leid«, war alles, was Lilli dazu einfiel.
    »Vielleicht könnte ich jetzt …«, murmelte die Katzendame und nahm eine afrikanische Holzfigur ins Visier, die neben ihr auf dem Boden stand. »Hier fehlt so etwas wie ein dekoratives Kratz-Element«, sagte sie und hob überlegend die Pfote.
    Da schoss Jesahja einen scharfen Wasserstrahl ab, der Frau von Schmidt mitten auf die Nase traf.
    »Pfui!«, quiekte die Katze. »Sie Schurke! Sie Ignorant! Sie … Kunstmörder!« Wutschnaubend verzog sie sich hinter einen Sessel und begann jammernd, sich zu putzen.
    »Warum bist du nicht zur Tür gekommen?«, fragte Lilli nun Jesahja. »Oder ans Handy gegangen?«
    Jesahja rieb sich müde die Augen. »Tut mir leid. Ich wollte meine Ruhe haben.«
    »Bist du wegen der Sache mit den Flügeln traurig?«
    Jesahja zuckte die Achseln.
    »Das waren die tollsten Flügel, die jemals jemand gebaut hat!«, sagte Lilli voller Überzeugung. »Ich habe keine Ahnung, was schief gegangen ist. Aber bessere Flügel hätte niemand machen können!«
    »Bestimmt hätte das jemand besser machen können«, widersprach Jesahja und ließ sich auf das riesige, todschicke Sofa fallen, das vor dem Kamin stand. »Ich weiß auch nicht, was ich mir eingebildet habe, dass ich dachte, ich könnte einem Pinguin Flügel bauen.« Er schüttelte den Kopf. »Dafür muss man Aerodynamik studiert haben! Und selbst dann wäre es schwierig.«
    Lilli setzte sich neben ihn. Sie wollte etwas Tröstendes sagen, aber ihr fiel nichts ein. Wenn sie mit Tieren sprach, fand sie viel leichter die richtigen Worte.
    »Ich habe Yuki in Gefahr gebracht, weil ich als der tolle Baumeister dastehen wollte«, sagte Jesahja düster.
    »Yuki ist nichts passiert«, wandte Lilli vorsichtig ein.
    »Das ändert nichts daran, dass ich ein Erwachsener sein wollte und mich wie ein Kind verhalten habe.«
    Lilli fand, dass das sehr erwachsen klang. »So schlimm war es ja gar nicht. Warum bist du nur so traurig?« Jesahjas schöne Augen glänzten nicht wie sonst, sondern wirkten sorgenvoll und nachdenklich. »Ist noch was passiert?«
    Jesahja senkte den Blick.
    Jetzt war Lilli sicher, dass er noch ein anderes

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