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Liliane Susewind – Mit Elefanten spricht man nicht! (German Edition)

Liliane Susewind – Mit Elefanten spricht man nicht! (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Mit Elefanten spricht man nicht! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Stewner
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fragte sich, ob Jesahja sie grüßen oder sogar mit ihr sprechen würde, wenn er sie sah. Dann waren sie an Lillis Ende des Pausenhofs angelangt. Gerade als der ganze Tross herumschwenken wollte, um wieder in die andere Richtung zu gehen, kreuzten sich Lillis und Jesahjas Blicke. Lilli lächelte und sagte schüchtern »Hallo«. Sie sagte es so leise, dass sie dachte, keiner würde es hören. Aber das war ein Irrtum. Kaum, dass sie Jesahja angesprochen hatte, starrten sie alle überrascht an und schauten dann erwartungsvoll zu Jesahja, ob er den Gruß erwidern würde. Lilli bemerkte mit Unbehagen, dass in der Schar einige Schüler aus ihrer Klasse waren. Sie ärgerte sich, dass sie nicht einfach den Mund gehalten hatte und unauffällig geblieben war. Alle schienen sich zu fragen, was Jesahja mit dem komischen rothaarigen Mädchen auf der Bank zu schaffen hatte. Jesahja kämpfte offenbar mit sich. Als ein größerer Junge neben ihm jedoch abfällig fragte: »Kennst du die etwa?«, schüttelte Jesahja achselzuckend den Kopf und sagte: »Ne, keine Ahnung, wer das ist.«
    Er drehte sich um und ging, dicht gefolgt von seinen Fans, rasch in die entgegengesetzte Richtung. Lilli blickte ihm traurig nach.
    Es vergingen keine zwei Minuten, da bemerkte Lilli, die in Gedanken versunken zu Boden gestarrt hatte, wie sich auf der Erde neben ihren Füßen die Schatten einiger Köpfe versammelten. Sie sah auf, und da stand die Mädchenclique wieder um sie herum.
    »Susewind!«, blaffte die große Blonde mit den Sommersprossen, von der Lilli inzwischen wusste, dass sie Trixi hieß. »Du musst wirklich riesige Lust auf Ärger haben oder einfach lebensmüde sein. Wie kommst du dazu, dich an Jesahja ranzuschmeißen?!« Sie sprach das Wort Jesahja aus, als wäre es der Name irgendeines Superstars. »Ich dachte, wir hätten dir klargemacht, dass du hier eine ganz kleine Nummer bist. Vielleicht sind wir noch nicht deutlich genug gewesen!« Während sie den letzten Satz aussprach, machte sie langsam und drohend einen Schritt auf Lilli zu. Lilli erkannte, dass Trixi es diesmal ernst meinte, und sprang auf, um wegzurennen. Aber es war zu spät. Das Mädchen mit der Stupsnase und den Segelohren erwischte sie an der Jacke und hielt sie fest. Sie zog Lilli zuerst zu sich heran und schubste sie dann mit einer heftigen Armbewegung wieder von sich weg. Lilli taumelte und stolperte in die Arme des nächsten Mädchens, das sie ebenfalls zuerst auffing und dann mit einem kräftigen Stoß zur Nächsten weiterschubste. Lilli wurde nun hin und her gestoßen und verlor langsam die Orientierung, während die Mädchen lauthals über ihr hilfloses Herumstolpern lachten. Dann ergriff Trixi Lilli und stellte ihr so geschickt ein Bein, dass Lilli auf die Knie fiel und sich bei dem Versuch, ihren Sturz abzufangen, die Handflächen aufschrammte. Trixi war sofort über ihr, griff in Lillis Haare und zog Lillis Kopf daran zurück. »So, Susewind«, sagte Trixi leise, »ich hoffe, wir verstehen uns jetzt. Oder willst du noch mehr?«

    Auf der Straße neben dem Schulhof ging gerade eine Frau mit zwei großen Dobermännern vorbei. Als die Hunde Lilli und die drohende Trixi erblickten, blieben sie schlagartig stehen. Ihr Frauchen bemerkte nichts davon, denn die Dobermänner waren nicht angeleint. Außer Lilli schien niemand die Hunde bemerkt zu haben. Die Frau ging weiter die Straße entlang, während die Hunde nur auf ein Zeichen von Lilli zu warten schienen.
    Trixi riss Lilli wieder an den Haaren und zischte: »Was ist jetzt, Susewind? Hast du genug?« Lilli biss sich vor Schmerz auf die Lippen. Da begannen die Hunde zu knurren und senkten angriffslustig die Köpfe.
    »Nein!«, rief Lilli den Hunden zu. »Geht weg!« Augenblicklich hörten die Dobermänner auf zu knurren. Sie schienen aber noch nicht davon überzeugt zu sein, dass es wirklich das Beste war zu gehen, und begannen irritiert auf dem Gehweg hin und her zu laufen, während sie das Geschehen weiterhin genau beobachteten.
    »Geht weg!«, schrie Lilli noch einmal, da sie Angst hatte, die Hunde könnten jemandem auffallen.
    »Also gut, Susewind!«, rief Trixi. »Wir gehen. Brauchst nicht gleich anfangen zu winseln. Du hast wohl die Hosen voll, was?«, fragte sie hämisch, und die anderen Mädchen lachten wie auf Kommando. »Ich hoffe, dass dir das eine Lehre sein wird!« Sie ließ Lilli los und richtete sich hochmütig auf. Die Mädchen stolzierten mit Siegesmienen davon, und Lilli sah aus den Augenwinkeln zu

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