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Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition)

Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition)

Titel: Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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ihr noch einmal viel Glück wünschen, und da du noch nicht da warst, bin ich ein bisschen geblieben und habe mehr oder weniger erfolgreich versucht, sie von ihrer Prüfung abzulenken. Sie ist ziemlich aufgeregt.«
    »Ich wollte eigentlich früher bei ihr sein, doch es gab einen kleinen Zwischenfall, an dem eine euphorische Tante und ein alter Fotoapparat mit explodierendem Blitz beteiligt waren. Aber vielen Dank, dass du mich vertreten hast!« Sie blickte zu dem kleinen, etwas windschiefen Fachwerkhaus der Middletons, das nur noch wenige Schritte entfernt lag. »Dann sollte ich mich mal besser beeilen und zu ihr gehen.« Ihren Worten zum Trotz rührte sie sich nicht vom Fleck. »Freust du dich denn schon auf deine Reise?«
    Matt hatte seinen Vater, der in Rumänien in einer Niederlassung seiner englischen Firma arbeitete, seit der Trennung seiner Eltern nicht mehr gesehen und würde in einigen Tagen zu ihm fahren.
    »Es ist toll, Dad endlich mal zu besuchen und mit ihm Zeit verbringen zu können.« Matt steckte die Hände in die Hosentaschen und zuckte mit den Schultern. »Wenn es nur nicht gerade Rumänien wäre … Hätte er nicht einen Auslandsjob in einer interessanten Stadt wie New York, Rio oder Dubai annehmen können? Nein, jetzt verbringe ich zwei Wochen in Bukarest.«
    »Dort ist es bestimmt nicht so langweilig, wie du jetzt vielleicht denkst. Am Ende willst du gar nicht mehr heimkommen.«
    An diese Möglichkeit wollte sie gar nicht erst denken. Aus irgendeinem Grund fand sie es schon schlimm genug, dass Matt zwei Wochen lang weg sein würde.
    Sie selbst dagegen musste die kompletten Ferien in Bonesdale verbringen, da Mildred und sie schon Anfang des Jahres nach Südamerika geflogen waren, um Liliths Vater zu besuchen. Sie war damals so glücklich darüber gewesen, dass sie und ihr Vater es geschafft hatten, normal miteinander umzugehen und das heikle Thema ihrer Wandlung auszuklammern. Auch wenn sie nun oft miteinander telefonierten, so blieb dies nur ein trauriger Ersatz, denn manchmal erinnerte sie erst der Klang seiner Stimme daran, wie sehr ihr Vater ihr fehlte. Wenigstens blieb Emma während der Ferienzeit an ihrer Seite, da ihre Eltern dieses Jahr auf ihren obligatorischen Sommerurlaub in Schottland verzichteten. Laut Emma war dies jedoch kein Grund zum Trübsalblasen, denn ein Aufenthalt dort versprach ungefähr so viel Abwechslung wie für einen Eskimo ein Urlaub in der Antarktis.
    »Quatsch, ich würde auf keinen Fall zu meinem Vater ziehen«, beteuerte Matt. »Zum einen würde meine Mutter ohne mich in kürzester Zeit in ihren schriftstellerischen Traumwelten versinken, und so interessant wie in Bonesdale ist es bestimmt nirgendwo.« Er zwinkerte ihr zu und Liliths Herz machte einen kleinen Hüpfer. Aber wahrscheinlich, so gemahnte sie sich selbst, meinte er damit lediglich die Magier, Zombies, Vampire und Werwölfe, die sich in Bonesdale tummelten.
    »Obwohl es hier in letzter Zeit erheblich langweiliger geworden ist«, fügte Matt vorwurfsvoll hinzu. »Ohne Belial gibt es einfach nicht mehr so viel Action und Nervenkitzel. Ich frage mich, was du vor dem Tor von Nightfallcastle mit ihm angestellt hast, um ihn derart zu vergraulen.«
    Lilith wusste, dass er das nicht wirklich ernst gemeint hatte, trotzdem verdüsterte sich ihre Miene, wie immer, wenn die Sprache auf diesen besagten Abend kam.
    »Womöglich habe ich ihm genauso viel Angst gemacht wie ich mir selbst«, rutschte es ihr leise heraus.
    Erschrocken klappte sie den Mund zu, doch Matt war schon hellhörig geworden.
    »Wie meinst du das? Warum hast du dir selbst Angst gemacht?«, bohrte er weiter. »Es ist etwas passiert, das du niemandem erzählt hast, stimmt’s? Ich hatte schon immer das Gefühl, dass du uns etwas verschweigst. Los, raus mit der Sprache!«
    »Du denkst, ich verschweige euch etwas?« Sie zwang sich zu einem Lachen. »Das ist doch Blödsinn! Was sollte das denn sein?«
    »Keine Ahnung.« Er zuckte mit den Schultern. »Deswegen sollst du es mir ja sagen!«
    »Da ist nichts passiert, was du nicht schon längst weißt«, zwang sie sich mit belegter Stimme zu einer Lüge. Leider zählte das Schwindeln nicht gerade zu ihrer Paradedisziplin, und so war es nicht verwunderlich, dass Matt sie mit einem äußerst skeptischen Blick maß.
    Im Bestreben, der unangenehmen Situation zu entkommen, fügte sie hastig hinzu: »Aber ich sollte Emma jetzt wirklich nicht mehr länger warten lassen und endlich reingehen.«
    Mit einem

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