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Liliths Hexentanz

Liliths Hexentanz

Titel: Liliths Hexentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zurück. Ein Gesicht, das mich an eine eingedrückte Gummimaske erinnerte. Smasch existierte nicht mehr, und auf einmal fiel mir auf, wie still es um mich herum geworden war.
    Ich suchte nach Lilith.
    Als ich den Kopf hob, da spürte ich eine Berührung an meiner rechten Schulter. Ich drehte mich und schaute in das Gesicht einer Zombiehexe, die mich packen wollte.
    Meine Hand raste zur Waffe.
    Zu ziehen brauchte ich sie nicht mehr, denn die Hand löste sich mit einer ruckartigen Bewegung. Und ebenso ruckartig ging das Wesen auch wieder zurück, wobei es einen zweiten Schritt nicht mehr schaffte, denn es brach auf der Stelle zusammen.
    Aber nicht nur diese Hexe. Auch die anderen, die sich uns genähert hatten, schafften es nicht mehr, auf den Beinen zu bleiben. Ich dachte an Suko. Ich dachte auch an die Herzen, von denen er gesprochen hatte und die vernichtet werden mußten.
    Er hatte es geschafft und somit das verfluchte untote Leben dieser Hexen gelöscht. Aber eine gab es noch – Lilith. Und sie stand vor mir!
    ***
    Mir wurde kalt, mir wurde auch heiß. Sie zeigte sich in ihrer fatalen Schönheit, aber ich dachte mehr daran, daß sie sich auf die Seite Luzifers geschlagen hatte und ihm in nichts nachstand.
    Meine Hand lag auf dem Kreuz, und das wiederum berührte Janes Körper. Ich sprach Lilith an und schüttelte dabei den Kopf. »Du bekommst sie nicht, Lilith. Sie wird dir nicht gehören, das sage ich dir. Du bekommst sie nicht!«
    Sie lächelte nur.
    Ich hörte die heftigen Tritte meines Freundes Suko. Dann vernahm ich sein heftiges Atmen. Ihn selbst sah ich nicht. Er hielt sich irgendwo hinter mir auf.
    Lilith lächelte. »Wie hat dir das Spiel gefallen, Sinclair?«
    »Überhaupt nicht.«
    »Du hast deine Pflicht getan.«
    »Wieso?«
    »Du hast einen Mörder gestellt. Als Polizist bist du auf dem Boot gewesen. Du kannst melden, daß es ihn nicht mehr gibt.«
    »Getötet hast du ihn!« hielt ich ihr entgegen.
    »Stimmt.« Sie lachte etwas rauh. »Ich wollte ein Experiment starten, und es ist mir gelungen. Ich habe euch vor meinen Karren spannen können, wie ihr Menschen immer sagt. Und ich habe dem Teufel klargemacht, daß ich es niemals hinnehmen werde, was er mir angetan hat. Er hat meine Kreise massiv gestört. Ich bin die Führerin der Hexen, nicht er! Und das wißt ihr.«
    »Was willst du noch? Es austragen?«
    »Nein, ihr stört mich nicht, solange ihr nicht in meinen Bereich eindringt. Es gibt genügend mindere Dämonen, mit denen ihr euch beschäftigen könnt, aber laßt die Finger von meinen Freunden und auch von dem, was einmal vor sehr langer Zeit geschah.«
    »Wen meinst du damit?«
    Sie drehte sich lachend um, ohne mir auf meine Frage eine Antwort gegeben zu haben.
    Dann ging sie weg. Sie schritt wie eine Königin über den Burghof und schaute nicht mal auf die Reste ihrer vernichteten Hexendienerinnen. Sie ging wie eine Siegerin. Der leichte Wind erfaßte ihr dünnes Kleid. Er wehte es zur Seite, so daß mir noch ein letzter Blick auf ihren nackten Körper gelang.
    An uns war der Kelch vorübergegangen, wieder einmal. Aber wenn es um existentielle Dinge ging, da würde Lilith härter reagieren, das hatte sie angekündigt.
    Die Dunkelheit nahm sie auf, und ihre Schritte verklangen. Suko, Jane und ich blieben auf dem Burghof zurück, denn Liliths Hexentanz war vorbei.
    Als Jane meinen Namen schwach aussprach, drehte ich den Kopf. Sie schaute mich und den näher gekommenen Suko an, wobei sie lächelte.
    Dann hob sie die Hand, mit der sie mein Kreuz umklammert hielt, und sagte: »Es ist doch gut, daß wir es haben – oder?«
    Was sollte ich dazu sagen? Nein. Ich sagte gar nichts. Ich hob sie auf und nahm sie in die Arme, was das gleiche war wie ein kräftiges Ja…
    ENDE

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