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Liliths Hexentanz

Liliths Hexentanz

Titel: Liliths Hexentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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meinen Augen. Sie lösten sich auf, sie waren plötzlich nicht mehr vorhanden, und die mich umgebende Finsternis schluckte sie wie ein gewaltiges Maul.
    Die Welt und damit auch meine nähere Umgebung hatten sich wieder normalisiert.
    Ich hielt den Mund weit offen und saugte die herrliche Luft tief in meine Lungen. Ja, sie war herrlich, sie tat mir gut. Mit jedem Atemzug hatte ich das Gefühl, ein Stück Leben zurückzubekommen, und ich war auch dabei, mich zu erholen.
    Nichts konnte mich mehr erschüttern. Da reagierte ich sehr menschlich, denn auch jeder andere hätte sich bestimmt so gefühlt wie ich. Es war wunderbar, wieder normal zu sein und die magische Fessel gesprengt zu haben.
    Die Augen hielt ich ebenfalls weit offen. Über mir bildete der abendliche Himmel eine gewaltige Decke, die kaum Löcher zeigte, denn Sterne oder den Mond sah ich nicht. Durch die hohe und diesige Bewölkung war mir der Blick auf die Gestirne versperrt.
    Hier länger liegenbleiben und mich ausruhen, durfte ich leider nicht, so sehr es mir auch gefallen hätte. Ich hatte mich befreien, aber noch nicht gewinnen können. Wie ich Lilith einschätzte, rechnete sie sicherlich auch damit, daß es mir gelungen war, die Fesseln zu lösen, und sie würde sich darauf eingestellt haben.
    Ich muß aufstehen. Ich muß mich hinsetzen, um danach auf die Beine zu kommen.
    Vielleicht waren es dieselben Gedanken, die auch ein Kind hatte, wenn es sich auf die Füße stemmen wollte und dabei noch sehr unsicher auf den Beinen war.
    Es war einfach, die sitzende Stellung zu erreichen. Ein kurzer Schwung hatte ausgereicht, unterstützt von meinen Händen, die ich auf den Boden stemmte.
    Die erste Phase war vorbei. Ich fühlte mich gut und beweglich. Die magische Fessel hatte bei mir keinerlei Spuren hinterlassen, und so packte ich den zweiten Teil an.
    Die Hacken drückte ich in den weichen Boden, dann stützte ich mich wieder ab und kam hoch. Ein leichter Schwindel erwischte mich, mehr nicht, und ich hatte schon nach zwei Schritten mein Gleichgewicht gefunden, auch wenn ich es noch austarieren mußte.
    Das Kreuz hatte mich vor dem Schlimmsten bewahrt und die mörderische Kraft der Hexe gestoppt. Ich lächelte, als ich daran dachte, doch mein Gesicht wurde wieder ernst, als mir Jane Collins einfiel, die kein solches Kreuz besaß und Lilith schutzlos gegenüberstand.
    Noch immer hielt ich mich näher am Golf auf als an der Burg. Sie sah ich als einen kantigen, hochgewachsenen Schatten, der wegen der doch hellen Steinmauern nicht ganz so dunkel geworden war und er mir deshalb wie ein bleicher, übergroßer Grabstein vorkam.
    Kein Licht.
    Der dunkle Himmel darüber.
    Und im Finstern würde sich Janes Schicksal möglicherweise entscheiden, was ich auf keinen Fall zulassen konnte. Das Kreuz nahm ich von der Brust weg und ließ es samt Kette in meiner rechten Tasche verschwinden, um es greifbar zu haben.
    Plötzlich war das Licht da.
    Es tanzte oberhalb der Burgmauern, und es war auch kein normales Licht, sondern sah aus wie ein Teppich aus Strahlen, der allerdings Lücken aufwies und ein durchsichtiges Dach über die gesamte Burg gelegt hatte.
    Bis zu mir strahlte es nicht hin, doch ich ging davon aus, daß es den Burghof erreichte. Lilith wollte Rache und abrechnen.
    Lyndon Castle war bereit.
    Aber auch ich…
    ***
    Zwei standen sich gegenüber, und die anderen Wesen, die Zombiehexen, waren zu Statisten degradiert, denn sie würden kaum eingreifen können.
    Unterschiedlicher konnten die Gegner nicht sein. Da war der Hexenfresser, dieses widerliche Monstrum aus Mensch und Teufel, nackt, mit einem weißen Fell versehen, das im nach unten fallenden Licht türkisfarben schimmerte.
    Auf der anderen lauerte Jane Collins. Ihr war nicht anzusehen, wie sie sich fühlte. Ihr Gesicht blieb starr, nichts regte sich darin, aber die Augen waren starr auf den Gegner gerichtet, dessen Mund sich wieder bewegte.
    Abermals tanzte die Zunge hervor und umleckte die Lippen, wobei ein ungewöhnlicher Speichel zurückblieb, der wie Leim klebte und auch von den langen Zähnen Besitz ergriffen hatte.
    Böse, sehr böse Augen konzentrierten sich auf Jane, die nicht zur Seite schaute.
    Und noch einer sah zu.
    Es war Suko.
    Ihn hatte man offiziell noch nicht entdeckt. Es war ihm auch gelungen, einige Stufen nach unten zu gehen. So hatte er sich näher an das Geschehen heranbewegt, um möglichst schnell eingreifen zu können, wenn es erforderlich war.
    Und es würde erforderlich sein, denn er

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