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Limit

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Titel: Limit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schätzing
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die, in die er fröhlich marschierte und wo der Meteorit herunterkommen würde, der sein Aussterben besiegelte. In den meisten alternativen Branchen hätten wir mithalten können. Doch wir haben alle Gelegenheiten verstreichen lassen, haben es versäumt, LIGHTYEARS zu kaufen, Locatelli auf unsere Seite zu ziehen, obschon sich abzeichnete, dass Helium-3 das Aus für uns bedeuten würde. Und selbst im Helium-3-Geschäft habe ich versucht, Fuß zu fassen, wie du weißt, nur dass man mir keine Erlaubnis gab, bei dir einzusteigen.«
    »Was du demnächst aber tun wolltest.«
    »Im Falle des Scheiterns, ja. Nicht, wenn zwei Atombomben die Infrastruktur des Helium-3-Abbaus um Jahrzehnte zurückgeworfen hätten.«
    Und plötzlich, erbittert über das so erbärmlich verschenkte Potenzial seines Plans, sprang er auf und ballte die Fäuste.
    »Ich habe es ausgerechnet, Julian! Welche Konsequenzen es gehabt hätte, nur den Weltraumfahrstuhl oder nur die Peary-Basis zu zerstören, doch erst der Doppelschlag versprach optimale Ergebnisse. Ebenso wie China hätten die Amerikaner wieder konventionelle Raketen einsetzen müssen, um Helium-3 zur Erde zu schaffen, was niemals geschehen wäre! Jeder weiß, wie hochgradig defizitär Chinas Förderung verläuft. Doch selbst wenn sie sich zu einem solchen Schritt entschlossen hätten, wären die geförderten Mengen jämmerlich gering geblieben. Ihr hättet einen neuen Weltraumfahrstuhl bauen müssen, eine neue Raumstation, undenkbar unter zwanzig Jahren. So schnell wie beim ersten Mal hättet ihr das nie finanziert bekommen. Und erst, wenn wieder Shuttletransporte aus dem Orbit zum Mond möglich geworden wären, hättet ihr die dortige Infrastruktur neu aufbauen können, und auch das hätte Jahre und Jahrzehnte in Anspruch genommen.«
    »Aber in vierzig, fünfzig Jahren ist ohnehin Schluss. Dann seid ihr am Ende, weil nichts mehr da ist!«
    »Vierzig Jahre, ja!«, schnaubte Palstein. »Vierzig Jahre Geschäft, das uns geblieben wäre. Vier Jahrzehnte des Überlebens, innerhalb derer wir hätten gutmachen können, was die Idioten, zu denen meine Vorgänger gehörten, vermasselt haben. Uns neu ausrichten. Schon 2020 habe ich Szenarien erstellen lassen für den Fall, dass die angestrebte Helium-3-Förderung im definierten Zeitrahmen realisiert und von Erfolg gekrönt sein würde, und es bedeutete unsere Vernichtung! Wir mussten euch zurückwerfen!«
    »Wir?«, flüsterte Julian. »Du und dein Haufen Verrückter maßt euch an, für eure Branche zu sprechen? Für Zigtausende anständige Menschen?«
    »Zigtausende Menschen, die ihren Job verloren hätten«, schrie Palstein. »Eine geschädigte Weltwirtschaft! Sieh dich doch um! Wach auf! Wie viele Länder, wie viele Menschen, die vom Öl leben, schädigt dein Helium-3? Hast du darüber mal nachgedacht?«
    »Und dich hat man mal das grüne Gewissen der Branche genannt.«
    »Weil es meine Überzeugung ist!«, keuchte Palstein. »Aber manchmal muss man gegen seine Überzeugungen handeln. Glaubst du, vier weitere Jahrzehnte der Ölwirtschaft würden den Planeten schlimmer schädigen, als es schon der Fall ist? Wir mögen ein Haufen Verrückter sein, aber –«
    »Nein«, sagte Jerichos Stimme aus dem Laptop. »Sie sind nicht verrückt, Gerald. Sie sind berechnend, und das ist das Schlimme an Ihnen. Sie finden wie jeder Lump einen Grund, Ihre Verbrechen auf die Umstände abzuwälzen. Sie sind einfach nur gewöhnlich.«
    Palstein schwieg. Langsam ließ er sich zurück in die Polster sinken und starrte auf seine Füße.
    »Warum dieser Mondflug?«, fragte Julian leise.
    »Weil 2024 was dazwischenkam.« Palstein zuckte die Achseln. »Ein Astronaut namens Thorn hätte –«
    »Das meine ich nicht. Warum dieser und nicht der nächste? Warum der, an dem meine Kinder und ich teilnahmen, Menschen wie Warren Locatelli, die Donoghues, Miranda Winter –«
    »Deine Gäste waren mir egal, Julian«, seufzte Palstein. »Es war die erste sich bietende Gelegenheit seit Thorns Scheitern. Wann hätte denn der nächste Trip stattgefunden? Doch erst zur offiziellen Eröffnung. Dieses Jahr noch? Nächstes Jahr? Wie lange hätten wir noch warten sollen?«
    »Vielleicht haben Sie aber auch einkalkuliert, dass Julian dabei sterben könnte«, sagte Jericho.
    »Blödsinn.«
    »Sein Tod hätte die konservativen Kräfte bei Orley erstarken lassen. Solche, die einem Ausverkauf der Technologien ablehnend gegenüberstehen. Und je weniger Nationen einen Fahrstuhl bauen können,

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