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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hundert Jahre Zaertlichkeit
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nur flüchtig. Traurigkeit ergriff
sie, als sie erkannte, daß er offenbar bereute, was zwischen ihnen geschehen
war.
    Während
Trista am Klaiver übte, ging Elisabeth langsam nach oben und in das Zimmer des
Mädchens. Ihre Entscheidung stand fest. Sie wollte sich von Trista verabschieden,
in ihre eigene Zeit zurückkehren und sich selbst dann glauben machen, daß alles
nur ein Traum gewesen war.

Kapitel 7
    Die Halskette war verschwunden.
    Elisabeth
fuhr sich mit dem Handrücken über die Augen, während Erleichterung und Panik
in ihr miteinander kämpften.
Nachdem sie tief durchgeatmet hatte, ging sie in den Salon hinunter, in dem
sich Trista am Klavier durch die »Ode an die Freude« kämpfte.
    »Trista?«
Die Töne verklangen. »Ich kann meine Halskette nicht finden. Hast du sie
gesehen?«
    »Papa hat
sie. Er hat gesagt, daß der Anhänger wertvoll ist und verlorengehen könnte,
wenn wir ihn so herumliegen lassen.«
    »Verstehe.«
Daß sie sich so herrlich geliebt hatten, machte Jonathans Verhalten zu einem
noch schlimmeren Verrat. »Weißt du, wo er die Kette hingetan hat?«
    Tristas
Augen wurden feucht. »Nein – ehrlich.«
    Elisabeth
schmerzte das Herz. Sie setzte sich zu Trista auf die Klavierbank und legte
einen Arm um die Schultern des
Mädchens. »Es gibt Menschen an einem anderen Ort, die sich um mich sorgen
werden«, erklärte sie sanft. »Ich muß zu ihnen und sie wissen lassen, daß es
mir gutgeht.«
    Eine Träne
lief über Tristas Wange. »Kommst du wieder?«
    Elisabeth
küßte das Kind auf die Schläfe. »Ich weiß es nicht, Süße. Aber wenn ich es mir
aussuchen kann, werde ich dich wiedersehen.«
    Trista
nickte und lehnte ihren Kopf an Elisabeths Schulter. »Meistens kommen die
Erwachsenen nicht zurück, wenn sie weggehen.«
    Sie wußte,
daß Trista auf die verschwundene Mutter anspielte. »Wenn ich nicht wiederkomme,
Trista, dann nur, weil
ich nicht konnte.« Sie stand auf. »Also, du übst weiter, und ich suche die
Halskette.«
    Sie war auf
ihrer Suche im Schlafzimmer angekommen, als sie Jonathans Stimme hinter sich
hörte.
    »Hast du
etwas verloren?«
    Sie drehte
sich mit glühenden Wangen um. »Meine Halskette.«
    Er ging zum
Nachttisch, öffnete die Schublade und nahm eine kleine Lederschatulle heraus,
klappte den Deckel hoch und hielt ihr die Kette hin.
    »Ich kehre
zurück.«
    »Warum?«
    »Wir haben
uns geliebt«, flüsterte sie. Ihre Hände zitterten, als sie die Kette umlegte. »Das
hat alles zwischen uns geändert. Und ich kann es mir nicht leisten, etwas für
dich zu empfinden.«
    Jonathan
seufzte. »Elisabeth ...« Er kam zu ihr und nahm sie fest in seine Arme.
    Sie schob
ihn zurück. »Jonathan, ich bin hergekommen, um dich zu warnen«, sagte sie
eindringlich. »Es hat ... Es wird ein Feuer geben. Du mußt etwas tun, wenn
schon nicht um deinetwillen, dann Trista zuliebe.«
    Er küßte
sie auf die Stirn. »Ich weiß, daß du glaubst, was du sagst«, erwiderte er sanft
und ein wenig heiser. »Aber ein menschliches Wesen kann einfach nicht die
Zukunft vorhersagen. Du wirst sicher verstehen, daß ich das Leben meiner
Tochter nicht wegen deiner ... Vorahnungen auf den Kopf stellen kann.«
    Sie
erstarrte, als ihr eine verzweifelte Idee kam. »Angenommen, ich könnte
beweisen, daß ich aus der Zukunft komme, Jonathan ... angenommen, ich könnte
dir den Artikel zeigen, der über den Brand im 'fine River Bugle' gedruckt wird
...«
    Er
betrachtete sie verständnislos. »Das ist unmöglich.«
    Sie lachte
erstickt auf. »Unmöglich? Weißt du, Jonathan, bis vor kurzem hätte ich es auch
für unmöglich gehalten, von meinem Jahrhundert in deines zu wandern.«
    Er schob
sie zum Bett, diesmal aber aus einem ganz anderen Grund. Seine Tasche stand in
der Nähe, und als Elisabeth die Spritze sah, war es schon zu spät.
    »Au!«
schrie sie, als die Nadel in ihren Oberarm eindrang. »Verdammt, Jonathan, ich
bin nicht krank!« Sie setzte sich wieder auf, aber ihre Muskeln schienen sich
in Wasser verwandelt zu haben. Sie sackte gegen die Kissen. »Merke dir meine
Worte, Doktor! Ich werde dich dafür verklagen!«
    »Und
Marshal Haynes wird mich ganz sicher verfolgen und ins Kittchen stecken,
sobald sein Furunkel verheilt ist und er wieder auf einem Pferd sitzen kann.«
Im nächsten Moment war Jonathan verschwunden.
    Sie kämpfte
darum, wach zu bleiben, fiel jedoch in einen tiefen Schlaf. Das Haus war
dunkel, als die Wirkung des Medikaments endlich nachließ.
    Elisabeth
tastete an ihren Hals und war

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