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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In einer zaertlichen Winternacht
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übernachtete. Zweifellos genoss er Abende wie diese mit Kindern um sich herum
und mit gutem Essen.
    »Die Frage
ist nicht, was du willst, Billy-Moses«, erklärte Juliana bestimmt. »Du wirst jetzt ein Bad nehmen und dann ins Bett gehen. Punkt.«
    »Schläfst
du heute Nacht wieder in Papas Zimmer?«, fragte Gracie unschuldig. Dieses Mal
konnte Theresa ihr nicht schnell genug den Mund zuhalten.
    Um nichts
in der Welt hätte Juliana dem Reverend in die Augen sehen können. »Ja«,
erwiderte sie nur, weil es nichts anderes zu sagen gab.
    Lincoln
musste erst Wasser pumpen, es in den Dampfkessel über der Badewanne füllen und
dann erhitzen. Als es endlich so weit war, badete Juliana zuerst Daisy und
brachte sie ins Bett, danach machte sie sich auf die Suche nach Billy-Moses.
    Inzwischen
hatte Reverend Dettly sich in den Stall zurückgezogen. Tom und Joseph waren
auch schon in ihrem Zimmer verschwunden, nur Lincoln saß noch am Tisch und las
Zeitung.
    »Hast du
...«, begann sie.
    »Er
versteckt sich in der Speisekammer hinter der Mehltonne«, verriet Lincoln,
während er seine Braut musterte. Das Vorderteil des schönen blauen Kleids war
durchgeweicht, und Strähnen hatten sich aus ihrem Zopf gelöst.
    »Ach,
Himmelherrgott«, rief Juliana und steuerte auf die Speisekammer zu. Normalerweise
ließ sie sich nicht leicht ärgern, aber es war ein langer, ereignisreicher Tag
gewesen, und er war noch nicht vorbei.
    Er lehnte
sich vor, griff nach ihrer Hand und hielt sie fest. Dann stand er auf. »Lass
mich mal. Mach dir eine Tasse Tee. Ma mag dieses Zeug, irgendwo hier muss eine
Dose mit Tee herumstehen.«
    Erleichtert
sank Juliana auf einen Stuhl.
    »Bill«,
rief Lincoln und näherte sich der Speisekammer. »Schluss mit dem Theater. Es
ist Zeit, dich von deiner Schmutzschicht zu befreien.«
    Der Junge
tauchte in der Tür der Speisekammer auf, immer noch schmollend. »Joseph musste
auch nicht baden«, protestierte er.
    »Ich
schätze, morgen wird auch er nicht drum herumkommen«, meinte Lincoln fröhlich.
Dann beugte er sich herunter, hob Billy-Moses hoch und trug ihn durch die
Küche.
    Billy-Moses
kreischte begeistert auf und schlug zum Spaß mit Händen und Füßen um sich.
Juliana hatte ihn noch nie so fröhlich erlebt.
    Kaum war
sie allein, verschränkte sie die Arme auf der Tischplatte und legte den Kopf
darauf.
    Mr Philbert
würde bald kommen. Sie sah ihn förmlich vor sich, wie er voll selbstgerechtem
Zorn auf Stillwaters zueilte. Wie sollte sie dem vierjährigen Billy-Moses oder
der dreijährigen Daisy nur erklären, dass er sie weit, weit weg zu vollkommen
fremden Menschen bringen würde? Würde er ihr überhaupt die Chance geben,
irgendetwas zu erklären?
    Sie stand
langsam auf, ging zur Spüle und füllte Wasser in den Teekessel. Dann machte sie
sich auf die Suche nach der Dose, von der Lincoln gesprochen hatte. Als das
Wasser kochte, kam Lincoln wieder zurück in die Küche. Er grinste, sein Hemd
war klitschnass.
    »Bill ist
im Bett«, verkündete er. »Ich habe mit Kälbern gerungen, die weniger störrisch
waren als er.«
    Juliana
lächelte. Das also war der Grund, warum Billy-Moses nicht darum gebeten hatte,
seinen ganzen Namen mit den Holzklötzchen zu legen. Er hatte »Bill« gesagt,
weil Lincoln ihn so nannte.
    »Danke«,
sagte sie, die Hände um die wärmende Teetasse gelegt.
    Lincoln
schenkte sich einen lauwarmen Kaffee ein und setzte sich zu ihr. »Gern
geschehen, Mrs Creed.«
    Erneut fand
sie den Klang ihres neuen Namens beruhigend, was ihr ein unbehagliches Gefühl
bescherte. »Glaubst du, dem Reverend ist im Stall warm genug?«
    »Er schläft
zwischen zwei Bärenfellen, Juliana, und die Tiere selbst strahlen eine Menge
Körperwärme aus. Oft ist es im Stall viel wärmer als im Haus.«
    Körperwärme.
Was für ein verlockendes – und verstörendes – Wort. Sie schaute weg.
    Ihr Mann
berührte mit seiner von jahrelanger Arbeit schwieligen Hand die ihre. »Vielleicht
solltest du zu Bett gehen«, schlug er vor.
    Sie
schluckte, nickte. Schaffte es nicht, ihre Hand unter seiner hervorzuziehen,
obwohl er – weil er – begonnen hatte, sie sanft mit dem Daumen zu
streicheln und damit ein Feuer in ihr entzündete.
    War das
Leidenschaft, die er mit seiner schlichten Berührung in ihr weckte?
    Juliana
fühlte sich noch nicht bereit dazu, es herauszufinden. »Ich komme auch bald«,
sagte Lincoln.
    Sie stand
auf.
    Auch er
erhob sich.
    »Juliana?«
    Ihre Blicke
trafen sich.
    »Hab keine
Angst«, versuchte er

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