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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Preis des Verlangens
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seiner Waffe kreisen, um sich zu
vergewissern, daß sie geladen war, während Charlie und Gabe ihre Plätze an den
beiden Fenstern einnahmen, eins vorn und eins im hinteren Teil der Hütte.
    Louisa nahm
ein Gewehr aus der Halterung über dem steinernen Kamin und begann, es ruhig zu
laden.
    Gabe sah,
daß die Banditen von allen Seiten kamen, mit Ausnahme von oben, schien es, und
das einzige, was er tun konnte, war, ihr Feuer zu erwidern.
    »Wir sitzen
in der Klemme«, verkündete Nicholas munter, dem es irgendwie gelungen war,
aufzustehen und sich auf der anderen Seite des Fensters zu postieren, an dem
sein Vater stand. Nachdem er sorgfältig gezielt hatte, feuerte er seinen 45er
ab und traf einen Mann in Kavalleriehosen, Flanellhemd und Hosenträgern.
    »Du auf
jeden Fall«, antwortete Gabe und gab selbst einen Schuß ab. Er erfuhr noch die
Genugtuung, Jack Horncastle auf die Knie fallen zu sehen, bevor aufblitzendes
Mündungsfeuer ihn zwang, den Kopf zurückzuziehen.
    »Was kannst
du mir schon tun?« entgegnete Nicholas und wartete, bis drei oder vier Kugeln
im Holz des Fensterrahmens eingeschlagen waren. Das Glas war längst
zersplittert und lag in Scherben um ihre Füße. »Ich habe meine Mama, die mich
beschützen wird.«
    Gabe
lachte, obwohl sie den Angreifern eindeutig unterlegen waren und mit an
Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den Kampf verlieren würden. »Es ist
schade, daß Annabel jetzt nicht bei uns ist«, sagte er. »Wir hätten ihre Hilfe
gut gebrauchen können.«
    »Ich
habe Mrs. McKeiges
Tagebücher gelesen«, gestand Olivia beim Tee im Salon des Ranchhauses. Sie und
Annabel waren beide sehr enttäuscht gewesen, als sie bei ihrer Ankunft
feststellten, daß Nicholas noch immer nicht zurückgekehrt war. »Die Tagebücher
Ihrer Schwiegermutter, meine ich.« Sie hielt inne, errötete ein wenig und
beeilte sich hinzuzufügen: »Mit Jessies Erlaubnis selbstverständlich. Sie
sagte, sie hätte es nie über sich gebracht, sie selbst zu lesen.«
    Annabels
Neugier war geweckt, trotz ihres Unbehagens über andere Dinge. Nicholas'
unerklärliches Verschwinden beispielsweise. Und Gabriels. »Ich erinnere mich,
davon gehört zu haben«, sagte sie.
    »Anscheinend
...«, begann Olivia und brach dann ab, um sich zu räuspern. »Also, es sieht
ganz so aus ...«
    Bevor sie
den Satz beenden konnte, entstand ein Tumult
draußen vor dem Haus, die Hunde kläfften wie verrückt, Hufgetrappel von vielen
Pferden und metallisches Klirren wie von Säbeln waren zu vernehmen.
    Annabel und
Olivia erhoben sich fast gleichzeitig und hasteten zur Tür.
    Mindestens
fünfzig berittene Soldaten standen vor dem Haus, in einer großen Staubwolke,
die sie aufgewirbelt hatten, und angeführt von einem ziemlich bekümmert
dreinschauenden Marshal Swingler.
    Annabel
lief eilig auf ihn zu, gefolgt von einer mindestens ebenso besorgten Olivia. »Was
ist passiert?« rief sie, in der sicheren Überzeugung, daß er ihr jetzt sagen
würde, Nicholas – oder Gabriel – sei tot.
    Der
befehlshabende Offizier, ein Mann, den Annabel von ihrem ersten Besuch in Fort
Duffield kannte, spornte sein Pferd an und kam zu ihr hinüber, um die Frage zu
beantworten, an der Marshal Swingler offensichtlich zu ersticken schien.
    »Wir suchen
Ihren Sohn, Mrs. McKeige«, erwiderte er höflich. »Die Banditen, die im
Gefängnis waren, sind geflohen, und wir hatten gehofft, daß Nicholas uns zu
ihrem Versteck führen könnte.«
    Annabel
schwankte, als ihr die Bedeutung seiner Worte klar wurde, und Olivia streckte
rasch die Hand aus, um sie zu stützen.
    »Ich ...
ich weiß nicht, wo er ist«, murmelte Annabel unglücklich.
    Olivia trat
vor. »Es wäre möglich, daß er in die Berge geritten ist«, sagte sie. »Seine
Großmutter hat eine Hütte an einem Ort, der sich Wedding Bells Spring nennt.«
    »Dann wird
er dort auch sein«, erwiderte Marshal Swingler mit neu erwachter Zuversicht und
wandte sich an den Lieutenant. »Wir sollten unverzüglich aufbrechen, wenn wir
noch vor Horncastle dort erscheinen wollen!«
    Und damit
donnerten sie davon und ließen Annabel und Olivia in einer weiteren Wolke
braunen Staubs zurück.
    Abrupt
drehte Annabel sich zu Olivia um. »Woher wußten Sie das?« fragte sie. »Und was
meinten Sie mit Nicholas' Großmutter und einer Hütte in den Bergen?«
    »Sie
sollten sich lieber hinsetzen«, sagte Olivia und führte Annabel bis zu den
Verandastufen, weil sie weiter nicht gekommen wäre.
    Zusammen setzten
sie sich hin.
    »Ich kenne
ihn

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