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Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer

Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer

Titel: Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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rüber und krault sein weiches, kuscheliges Fell. „Du bist ein guter Hund.“
    „OINK?“, macht Zeno.
    Da krault Liona auch Zeno hinter den Ohren. „Und du bist ein guter Drache. Aber …“, sie hebt warnend ihren Zeigefinger, „am Samstag musst du ein gutes Schweinchen sein, ja?“
    „Oink?“, macht Zeno noch mal.
    „Ja – hurra!“, ruft Liona. „Und jetzt gehen wir Kaninchen jagen! Wir üben morgen weiter.“
    Den ganzen Vormittag lang haben alle Kinder in der Schule mit Herrn Schmidt zusammen Rollen verteilt und ihre Texte, die sie in dem Märchen sagen sollen, laut vorgelesen. Herr Schmidt hat das Märchen netterweise noch gestern Abend umgeschrieben. Es heißt jetzt Schneewittchen und die sieben Räuber.
    Carlen darf Schneewittchen spielen.
    Constanze hat sich drei Stunden lang geweigert, irgendeine andere Rolle zu übernehmen, aber dann hat sie schließlich nachgegeben und spielt jetzt die Königin. Die böse Königin. Die, die Schneewittchen nicht nur den vergifteten Apfel gibt und sie in das viel zu enge Korsett schnürt, sondern auch noch drei Tage Regen hext und danach Schnee (auf die Idee kam Anton, weil am Morgen schon wieder frischer Schnee auf dem Hexenhügel lag und die Wissenschaftler und Reporter immer noch durch die Gegend wuseln wie Ameisen auf einem Kuhfladen). Außerdem verwandelt die Königin später im Märchen den treuen Haushund der sieben Räuber (Luisas Hund Micky) in ein Schwein (Zeno!).
    Und weil Liona ein wenig besorgt war, dass die anderen Kinder mit ihrem manchmal etwas eigenwilligen Schwein nicht so gut klarkommen könnten, spielt sie jetzt einen der Räuber. (Sowieso die Rolle, die sie am liebsten gehabt hätte.) Überhaupt – was für ein Glück, dass Constanze unbedingt die Königin sein wollte, wenn sie schon nicht Schneewittchen sein durfte! So muss Liona auf keinen Fall eine Hexe spielen.
    Marilotta spielt eine der richtigen Töchter der bösen Königin (die andere ist Kaja-Ann).
    Anton darf den Prinzen spielen. Obwohl Richard ziemlich lange rumgemotzt hat, dass er zu Hause einen super silberglänzenden Raumschiff-Anzug hat, der genauso schick aussieht, wie ein Prinz aussehen sollte, und dass deshalb natürlich er den Prinzen spielen sollte, aber das hat Herrn Schmidt nicht besonders beeindruckt. Außerdem wollte Carlen nicht, dass Richard den Prinzen spielt, weil sie als Schneewittchen am Ende des Stückes von dem Prinzen geküsst werden muss. Nun darf Anton sie küssen. (Das findet allerdings Liona nicht so toll, aber Anton hat ihr ins Ohr geflüstert, dass er überhaupt nicht vorhat, Carlen wirklich zu küssen, sondern dass er nur so tun wird. „Das machen die im Fernsehen auch immer so“, hat er gemeint.)
    Luisa ist auch ein Räuber, damit sie bei ihrem Hund Micky ist, und die anderen Räuber sind Lennart, Richard und ein paar andere Jungs.
    Michel macht den Ansager des Stückes. Das bedeutet, dass er sich vor jeder neuen Szene vors Publikum hinstellen und erklären muss, wo die Szene gerade stattfindet. Da hat er eine Menge zu reden. Aber weil es so viel Text ist und die Kinder bis Samstag nur noch wenige Tage zum Üben haben und er ja außerdem auch nicht wirklich eine Rolle in dem Stück spielt und eben nur ansagt, darf er seinen Text vom Blatt ablesen. (Was ihm bis jetzt noch nicht allzu viel hilft, denn lesen ist leider nicht Michels Stärke. Aber Herr Schmidt hat gemeint, dass ihm das bestimmt guttun wird.)
    Tarita spielt den Spiegel, den die böse Königin – also Constanze – immer fragt, wer die Schönste im ganzen Land ist. Leider fällt es Tarita ziemlich schwer, jedes Mal zu sagen, dass die Schönste Schneewittchen – also Carlen – und nicht Königin Constanze ist. Besonders, weil Constanze dann Tarita immer so böse anguckt.
    Bei den ersten Proben ging überhaupt so viel schief, dass Liona etwas Sorge hat, ob sie das alles bis Samstag überhaupt schaffen werden. Aber Herr Schmidt war da ganz zuversichtlich.
    Alle Kinder haben jetzt Rollen in dem Stück. Pippa, Rieke und Niko sind reiche Leute, die in einer Kutsche durch den Wald fahren und von den Räubern ausgeraubt werden. (Obwohl Niko viel lieber selber ein Räuber gewesen wäre und er sich die ersten zwei Mal einfach nicht ausrauben ließ. Stattdessen hat er die sieben Räuber mit kleinen Steinchen und seiner Schleuder beschossen. So lange, bis die keine Lust mehr hatten, ihn auszurauben. Da ist dann aber Herr Schmidt energisch eingeschritten.)
    Und die anderen sind Bäume und

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