Lisa findet ihren Herrn (German Edition)
kalt, ebbt ab und wächst wieder … spült sie an einen Strand, wo die Sonne hoch steht und warm auf sie nieder brennt, auf einen kühlen Sand, eine Feuchte, die sie spürt, in der sie liegt, warm und kalt zugleich, und ihren angestrengten Atem und doch so wohlig, um wunderbar sich selbst in den Arm zu nehmen …
… Bis sie feststellt, dass keine heiße Sonne ihr auf die Stirn brennt, sondern eine Hand dort sie hält, und die Arme hat sie verschränkt und liegt kauernd in anderen Armen. Keine Bänder mehr an den Gelenken, frei ist sie und angeschmiegt an ein anderes atmendes Wesen, das mit heißem Bauch ihr den Rücken wärmt, ja sanft sie beschützt hält und fest. Ja, festhält … ganz sicher, so ist es gut, so ist es schön!
Lisa blickt sich um und ergreift gierig das Glas Wasser, das ihr gereicht wird. Dann sieht sie Franks schwarzes Brusthaar und erinnert sich, wie fest sie sich darin verkrallt haben muss … irgendwann … Aber ich war doch angebunden , fällt ihr ein. Egal, Lisa hat jeden Begriff für die vergangene Zeit verloren. Und ist einverstanden. Frank lächelt. Lisa lächelt auch.
Das Schweigen ist überhaupt nicht peinlich , denkt sie. Und das auch nicht . Lisa nimmt das nasse Laken unter sich wahr, spürt es kühl an ihrem Po und sieht einen riesigen dunklen Fleck. Der Beweis eines großartigen Höhepunkts. Der Nachweis eines ungehemmten Sichgehenlassens. Die Rechtfertigung einer großen Lust und für ein Talent, das sie Frank zuschreiben muss. Offenbar wollte sie ihm alles geben, er muss ziemlich viel richtig gemacht haben.
„Du lächelst“, hört sie die männliche Stimme.
„Jooo …“ Lisa verlegen?
„Hey, wie fühlst du dich?“
„Hm. -– Gut.“ Lisa blickt ihn an. Sein Gesicht ist offen, freundlich. Das gefällt ihr.
„Du hast ein paar Dinge gesagt, darüber sollten wir sprechen …“
„Ich habe Dinge gesagt, über die wir sprechen sollten?“ Lisa sieht Frank verwundert an.
„Hm … ja!“
Na, da bin ich aber mal gespannt, was das für eine Masche ist , denkt Lisa und lehnt sich abwartend zurück.
Frank lächelt.
„Du hast Dinge gesagt wie 'Tu mir weh!' oder 'Fester!', als ich dich, zugegeben etwas hart, an die Brust gefasst habe. Das ist mir aufgefallen.“
Lisa glaubt, dass ihr die Röte ins Gesicht schießt.
„Macht ja nichts, mir gefällt es, dich richtig anzufassen. Du hast einen wunderschönen Körper, ich habe gemerkt, dass ich dich sehr gerne anfasse.“ Frank wartet auf eine Antwort, aber Lisa schaut ihn einfach nur an.
Dann mal weiter , denkt sie. Mal sehen, was noch kommt .
„Na ja, ich möchte das einfach klar stellen.“ Franks Stimme bekommt einen entschiedenen Klang.
„Ich mag es auch gerne streng.“ Lisa spürt ihr Herz klopfen, schweigt.
„Ich mag es gerne sogar ein bisschen strenger‘, erläutert Frank. „Wenn du verstehst, was ich meine?“
Lisa blickt auf die Tischfläche vor sich. Sie möchte nicht antworten.
„Ja“, fährt Frank fort, „ich mag es gerne, wenn ich streng sein darf. Ich mag es, wenn ich eine Frau richtig anfassen darf. Verstehst du? – Damit meine ich, dass ich mir dafür einmal die Erlaubnis abholen möchte und dann gilt diese Vereinbarung. Ich liebe das Spiel der Dominanz und Unterwerfung. Dein Verhalten hat mir gezeigt, dass du es auch magst, andersherum, denn ich habe dich festgebunden und wehrlos gemacht, ich habe dir die Augen verbunden und deinen mir so präsentierten Körper genommen, wie ich es wollte. Ich hatte das Gefühl, dass du einverstanden bist. Wenn das so ist, werde ich dich in dieser Rolle weiterhin sehen – falls du das auch möchtest.“
„Und das bedeutet …?“ Lisa will es genau wissen.
Frank lächelt.
„Das bedeutet, dass ich dich vielleicht bald wieder einmal anbinde oder dir Fesseln anlege. Das bedeutet aber auch, dass ich dich auf die eine oder andere Art überraschen werde. Du hast mir gesagt, dass ich dir weh tun soll. Nun stehe ich nicht darauf, jemandem weh zu tun, der es nicht will. Aber es macht mir durchaus Spaß, jemandem weh zu tun, der das möchte.“
Lisa spürt, dass ihr das Herz bis zum Halse schlägt. Wie Schuppen fällt es ihr von den Augen, dass Frank in einfachen, direkten Worten das ausspricht, was sie immer einmal wieder und auch wiederholt gefühlt hat. Sie möchte von einem richtigen Kerl angepackt und genommen werden. Ja, das möchte sie. Aber dies auszusprechen oder gar zu verhandeln, wäre ihr nie die Idee gekommen.
„Du musst mir jetzt nicht
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