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Lisa findet ihren Herrn (German Edition)

Lisa findet ihren Herrn (German Edition)

Titel: Lisa findet ihren Herrn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marisa von Leyen-Dressler
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Stimme sagt: Hör auf mit dem idealistischen Quatsch, du brauchst dich nicht kleinzumachen, du hast einen Anspruch auf einen Partner, der dich so bedient, wie du es brauchst, und dafür musst du dich nicht verbiegen. Darauf antwortet dann die dritte Stimme: Nun sei nicht so kapriziös und kopfig, es ist ein Spiel, eine Absprache, es ist Spaß, Mut und Übermut ... hör auf dein Bauchgefühl und genieße die geheimnisvolle Übereinkunft. Du magst das Rollenspiel, du magst es etwas handfester, und das Einlassen auf Seil und Fesseln, das Ausgeliefertsein und auch der kalkulierte Schmerz geben dir den Eindruck und die spürbare Erfahrung eines absoluten Körpergefühls. Das wollen wir doch, das Spüren und Er-Spüren … ja, ich möchte das, ich möchte mich spüren, voll und ganz, eine kathartische Erfüllung in größtmöglicher Leichtigkeit .
    Lisa greift tief in die als Netz genähten Beinteile ihres Catsuits. Vorsichtig steigt sie erst mit dem einen Fuß, dann mit dem anderen hinein und streicht sich das großzügige Geflecht die Beine hoch und über die Hüften. Dann lässt sie erst den einen Arm links, dann rechts den anderen in die Ärmel gleiten, wodurch das Rückenteil automatisch in die richtige Position gezwungen wird. Eng umschließt das Netzgeflecht, das die Nacktheit raffiniert garniert, ihren wohlgeformten Körper.
    Lisa fühlt sich sehr wohl im sexy Outfit, streicht sich mit den Händen wie zur Bestätigung über den ganzen Oberkörper, den Po und die Beine und weiß sehr genau, dass sie sich erst nach der Bekanntschaft mit Frank einige Dinge angeschafft hat, die sie sich vielleicht vorher gewünscht, jedoch als übertrieben oder unpassend es gehalten hätte, diese zu besitzen oder damit lediglich einen One-Night-Stand zu betören. Und ihre früheren Freunde … alles gute Jungs, bieder solide und Sex als Pflichtübung … Nein, denkt Lisa, mit Frank ist es ganz schön aufregend, und so soll es möglichst lange bleiben.
    Mit sicherem Strich zieht Lisa den Eyeliner und betrachtet anschließend ihr Spiegelbild. Sehr gut , stellt sie fest, du siehst absolut sexy aus, ich würde mich in dich verlieben ! Kurz hält Lisa inne und schaut noch einmal genau hin. Diese Gedanken , fällt ihr auf, solche Gedanken sind doch absolut neu für dich. Hast dich eher für eine graue Maus gehalten, nein eigentlich nicht, wunderschön, aber von der Welt behandelt wie eine graue Maus. Und nun kommt so ein neuer Nachbar daher …
    Ach, du darfst ruhig selbstbewusst sein, das Leben ist viel zu kurz für solche Selbstzweifel. Du bist jung, du bist schön, du willst guten Sex, und den wirst du haben!
    Lisa verhakt einen kleinen Karabinerhaken mit einem Kettenglied des Designerstücks, das aus einem durch die Glieder einer Kette geflochtenen dünnen Lederband besteht und aus dieser Kombination einen modischen Gürtel darstellt, den man ganz gut auch für allerlei Fesselspiele zweckentfremden konnte.
     
    Ihren leichten Sommermantel knöpft sie gewissenhaft zu, um einer zufälligen Begegnung im Treppenhaus den Blick auf ihren bis auf das dünne Netz nackten Körper zu verwehren. Auch wenn sie nur eine Treppe nach oben gehen muss, will sie vorsichtig sein. Es ist 19.29h. Ihre Absätze sind hoch und spitz und bohren sich durch die Maschen des Kokosläufers auf den Stufen. Langsam, damit du nicht hängen bleibst und stolperst . Vor Franks Tür atmet sie nochmal durch, horcht auf ihren Herzschlag, der ihr so laut vorkommt, dass ihn sämtliche Nachbarn hören müssten. Dann setzt sie ihren Zeigefinger entschlossen auf den Klingelknopf. Oh, mein Gott, ist das laut , meldet eine Instanz in ihrem Kopf, und poch-poch-poch klopft das Blut an ihrem Hals.
    Frank grinst freundlich, etwas spitzbübisch und wird gleich wieder ernst. Tritt von der Tür zurück und lässt sie eintreten. Mit großen Augen beobachtet Lisa seine Reaktion, als sie aus dem Mantel gleitet, den er ihr galant abnimmt. Frank sieht sie an und lächelt, nimmt sie fest in die Arme.
    Er freut sich , denkt Lisa, er freut sich, mich zu sehen.
    „Du kommst pünktlich, das freut mich, und du siehst wunderschön aus.“ Frank entlässt Lisa aus der Umarmung, seine Freude ist ihm anzusehen.
    „Hier ist alles, was du brauchst“, zeigt Frank auf ein Sitzkissen hinter sich, das von zwei Kerzen wie ein kleiner Altar umsäumt ist. „Die Hand- und Fußmanschetten legst du an, mit dem Tuch verbindest du dir die Augen und wartest in kniender Position, bis ich dich abhole.“
    Frank hält

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