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Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)

Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)

Titel: Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellie Engel
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sich ihretauben Ohren. Die Hexen kreischten so schrill und hell, sodass aus Brokks linkem Auge ein feines Rinnsal mit Blut lief. Sie verloren durch den Ton des Horns jede Orientierung, sodass der Zwerg unbeobachtet das Netz der Unsichtbarkeit über Sinith, die Wildscheine und sich selbst auswerfen konnte. Ohne Unterlass blies und blies er, bis ihm die Lippen schmerzten und ihm die Luft zum Atmen fehlte.
    Starr vor Schreck und bewegungsunfähig hockte er neben seinem Freund und verfolgte den Werdegang der erniedrigten Hexe! Sein Herz klopfte zum Zerspringen, während er die Hexe Fedora beobachtete. Unter dem Schutz des Netzes war er der einzige Augenzeuge und konnte ohne Weiteres die Verwandlung der Oberhexe überwachen. Was er da sah, erschien ihm schauriger und abstoßender als das unwürdigste Gewürm unter Tage in den Bergen. Er konnte die ganze geballte Brutalität, Grausamkeit und Härte in ihrem Gesicht erkennen. Brokk sah mit Bestürzung und Schaudern zu, wie sie sich wieder gemächlich sammelte und sich wie besessen auf die Ohren klopfte, um den Stöpsel der Taubheit zu entfernen. Dabei schrie sie ihre brodelnde Wut gegen die Zwerge erbarmungslos in den Wald.
    Eine Hexe stürzte auf ihrem Besen auf die erboste Oberhexe zu und wurde schroff hinuntergestoßen. „Wo warst du, Isis?“, schrie sie die Hexe an, aber nicht nur wegen des Taubheitsgefühls. Fedora-Astarte hielt die andere Hexe mit ihren bewarzten und räudigen Krallen an den Haaren fest und drückte sie zornig in die Knie. „Wage es nie wieder, nicht in meiner Nähe zu sein, wenn ich es angeordnet habe.“ Fedoras Stimme überschlug sichbald vor lauter Zorn und spuckte Isis mit jedem Wort fauligen Speichel entgegen. Die Schattenhafte hegte unbändigen Groll gegen Fedora, die sich erdreistete, sie immer wieder zu demütigen. Schon lange wetteiferte Fedora mit der treu ergebenen Hexe. Waghalsig und vermessen bestand sie jedes grausame Abenteuer, was Fedora anzettelte und ihr dann auftrug zur Erledigung. Nie hörte sie auch nur einmal ein Lob von der Oberhexe. Im Gegenteil: Immer wieder musste sie körperliche Gewalt einstecken. Sie war der Prellbock für Fedoras schlechte Laune und sehr oft gerade so dem Gnadentod in der Teufelsmauer entkommen.
    Isis hatte es satt, die Launen ertragen zu müssen, und schürte schon länger einen Plan gegen die bitterböse Oberhexe. Sie konnte sich bis jetzt nicht durchringen, aus Angst, Fedora könnte ihr auf die Schliche kommen. Aber die grenzenlose Gewalt gegen Isis wurde von Tag zu Tag maßloser. Sie musste handeln, und das schnell.
    Brokk saß immer noch still und schweigend unter dem Netz und sah dem Machtkampf der Hexen zu! Er hat den gefährlichen Hass und die feste Entschlossenheit der Hexe Isis, gegen die Oberhexe Fedora anzugehen, in ihrem Gesicht gesehen. Nichts würde sie in diesem Vorhaben mehr aufhalten …

    „I ch glaub’s ja jetzt nicht! Die Wurmberghexe?“ Ida nahm Frowins Hand fest in ihre und knetete sie nervös. „Was man von diesem bösen Weibsbild alles so hört. Dagegen war die Brunnen-Walpurga fast schon gutherzig gewesen.“ Ida überschlug sich bald undverschluckte sich vor Aufregung, sodass Frowin ihr den Rücken klopfen musste.
    Nach dem siegreichen Kampf gegen die Brunnen-Walpurga hatten sich Frowin und Ida dem modernen weltlichen Leben etwas mehr angepasst. Zumindest, was ihre Berufe anging. Frowin hat sich mit der weißen Magie zum beliebten Naturheiler im Harz und der Umgebung entwickelt. Und Ida machte ihre Leidenschaft zu ihrem Beruf, sie wurde im wahrsten Sinne des Wortes eine zauberhafte Köchin mit einem eigenen Restaurant, das den Namen Zur zauberhaften Hexenküche trägt. Niemand von den Urlaubern oder Harzbewohnern ahnte auch nur einen Bruchteil davon, wie nah der Name des Restaurants in Wirklichkeit der Wahrheit kam.
    Nympfjet hingegen war eine liebevolle Herrscherin auf dem Klobenberg geworden und bewachte mit Argusaugen das Erbe ihrer Eltern. Seit dreißig Jahren herrschte Frieden unter den Hexen. Nun neigten sich diese friedvollen Tage dem Ende entgegen. Durch die Wälder des Harzes donnerte ein Aufstand der Hexen, angeführt von einer Gnadenlosen. Nympfjet hörte des Nachts die Wälder um ihr Leben jammern. Und der Wind sowie die Waldgeister trugen ihr unverkennbar zu, was die böse und grausame Oberhexe wollte.
    Ida hatte recht. Von dieser Hexe berichtete man sich nichts Gutes. Ihre Seele war mit der schwarzen Magie verheiratet. Nympfjets Tante Walpurga besaß schon

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