Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)

Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)

Titel: Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellie Engel
Vom Netzwerk:
brauchten sich die vergreisten Zwerge um nichts mehr kümmern. Sie konnten sich den ganzen Tag lang an ihren fleißigen Nachkommen erfreuen. Sie lehrten den winzigen Windelzwergen unaufhörlich Weisheiten und erzählten die Sagen und Mythen, die sie selber als kleine Zwerge über den Harz hörten.
    „Ihr wollt also weiterhin beherrscht den Pfad hochgehen?“ Gierig lauschte sie nach der Antwort.
    „Uns bleibt nichts anderes übrig. Es gibt dorthin, wo wir hinmüssen, außer diesem Weg keinen anderen!“
    Selbstgespräche führend frohlockte das alte Weib innerlich. „Kommt nur. Es wird mir eine Ehre sein, euch aus eurer Hülle zu pellen.“ Die Fingernägel der Alten veränderten sich zu scharfen spitzen Krallen. Sie hatte Mühe, ihr wahres Ich unter Kontrolle zu halten. Zu gerne hätte sie diesen nervigen Zwergen auf der Stelle denGaraus gemacht. „Wo wollt ihr denn mit dem Aufstieg beginnen? Ihr müsst auf der Hut sein. Wie heißt doch gleich die Hexe, die einem das Fürchten lehrt?“ Bei dem letzten Satz sog sie scharf die nebelige Luft durch ihre ranzigen Nasenlöser, die den Nebel des Atems wieder zurückgaben und ihr ein angemessenes fürchterliches Aussehen verliehen, als sie ihren Jubel über das Gelingen ihres Täuschungsversuchs feierte. Der Tod ist euch nun sicher, dachte sie hinterhältig . Sie lechzte förmlich nach dem Klang des Namens. Sie freute sich darauf, den tapferen Lichtrittern das noch pochende Herz aus der Brust zu reißen! Ihr Speichel sammelte sich unaufhörlich in den Mundwinkeln bei dem Gedanken an die warmen Herzen in ihren verdorrten Händen. Sie vergaß sich.
    „Gute Frau.“ Sinith drehte sich unsicher um und spähte in den Wald. „Diesen Namen darf keiner nennen. Seien Sie sehr vorsichtig. Die erste Silbe des Namens ist schon tödlich!“
    „Ach, das sind doch Ammenmärchen.“ Ihre Augen funkelten Sinith nun herausfordernd an. „Das wirst du doch nicht glauben?“ Sie massierte sich ihre Stirn und es schien so, als würde sie krampfhaft den Namen der Hexe in ihrem senilen Kopf suchen. „Jaja. Mein Gedächtnis lässt nach. Wie heißt die doch gleich noch mal? Nun sag ihn schon!“ Sie provozierte Sinith mit ihrer Frage, um ihn zum Sprechen zu bewegen. Ihre Augen nahmen eine gefährliche Farbe an und ihr Mund verzog sich zu einer fiesen Linie.
    Gunduar und Mimur rochen die Mordlust der bitteren Hexe und fingen an zu zerren und zu ziehen. Sie stießen mit ihren Hauern den bewegungslosen Zwerg von derAlten weg und grunzten laut zur Warnung. Ganz versessen auf das Ende des Zwerges achtete die Oberhexe Fedora-Astarte vom Wurmberg nicht mehr auf ihre Tarnung.
    „Cantate me canticum nomen meum.“ Sie grub sich nun mit ihrem Geist und bohrenden Blicken tief hinab in die Seele von Sinith. Dort versteckt und zusammengekauert saß jetzt etwas, was ihn aufforderte, ihren Namen zu singen. Von einer Sekunde auf die andere fühlte sich der Lichtritter fast schwerelos. Seine Augen konnten sich nicht mehr von der Hexe abwenden. Er besaß keinen eigenen Willen mehr, keine Kraft, sich gegen sie zu wehren. Flüsternd machte sie sich nun in seinem Unterbewusstsein bemerkbar. Denn sie war sich verdammt sicher, dass sie dort, tief im Inneren, schon sehnsüchtig von einem geteilten Zwerg erwartet wurde! Und so war es auch. „ Sag ihr ihren Namen. Hör auf sie … Sie ist so wunderschön! Sag ihr, was sie hören möchte … Sprich ihren Namen …“ Der kleine Zwerg wurde von dieser Stimme eingelullt und in einer apathischen Trance gefangen. Die böse Hexe und seine innere Stimme, beide zusammen, nötigten den Lichtritter auf freundliche, aber gefährliche Weise, die Oberhexe beim Namen zu rufen. Sinith fühlte sich glücklich und erleichtert, als er seine Zunge lockerte. Und schon stotterte er vor sich hin. „Nur noch aussprechen, mehr nicht … Dann ist alles vorbei … Mehr will sie doch gar nicht!“
    „Komm schon, zier dich nicht!“ Die Hexe baute sich bedrohlich auf, um Sinith sofort zu töten, sobald er ihren Namen nannte. Sinith setzte an.
    Brokk mit dem Horn der Taubheit
    Brokk erkannte nun endgültig, dass in dem alten Weib die Oberhexe Fedora-Astarte vom Wurmberg steckte. Er lief unbemerkt zu Gunduar und holte das Horn der Taubheit aus der Satteltasche und blies wie ein Wahnsinniger in das Horn. Es schallte den ganzen Hexenstieg empor und holte jede einzelne versteckte Hexe aus ihrem Unterschlupf, die sich dicht bei der Oberhexe aufhielt. Sie krümmten sich vor Schmerzen und hielten

Weitere Kostenlose Bücher