Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)
leider verneinen! Keine Berta. Es war etwas von starker Magie und strahlte enorme Wichtigkeit im Haus aus. Und es will dringend zu ihr … „Ich weiß nicht, was es ist oder sein könnte. Ich kann es einfach nicht aufspüren.“ Nympfjet verzweifelte bald an der ergebnislosen Suche. „Mal ist es ganz laut und fast schon zum Greifen nahe. Und dann wird es auf einmal wieder im Keim erstickt!“
Die drei verweilten einige Minuten schweigend und überlegten mit Nympfjet, was sich im Haus befinden könnte und die Herrscherin vom Klobenberg ausfindig machen wollte.
„Goethe vielleicht?“
Die kleine Hexe errötete leicht und senkte verlegen ihre Augenlider. „Ach, das wäre schön …! Aber um seine Aura wirkte andere Magie, wenn ihr versteht, was ich damit meine.“
Sie lächelten sich allesamt wissend an und machten sich dann über andere Sachen mehr Gedanken als um den Zauber, der sich im Haus befand. Irgendwann würde sich das schon noch aufklären.
„Hast du schon was veranlasst?“ Diese Frage kam von Frowin und Ida wie aus einem Munde. Wie sooft grinsten sie sich an und machten „Ooohhh!“ Sie fanden es sehr lustig, wenn sie geistig verbunden waren. Nympfjet verstand nicht gleich die in den Raum geworfene plumpe Frage. „Wir meinen einen Schutzzauber für die Bewohner“, kam es wieder aus einem Munde.
„Natürlich. Ich habe schon gleich einen Schutzpatron um das Haus gelegt, nachdem die Geister der Winde mir den Namen von Fedora-Astarte vom Wurmberg ins Ohr flüsterten. Er ist mächtig.“ Nympfjet musste verschmitzt schmunzeln. „Lisa hat er schon die Haare zu Berge stehen lassen.“
Bei dem Gedanken an die alte Lisa lächelten sich Frowin und Ida ein weiteres Mal an. Zu gut konnten sie sich noch an das vorlaute Mädchen erinnern, das später tapfer und mutig der Brunnen-Walpurga vom Klobenberg entgegentrat. Alle Augen gingen nun zu Maxima, die hinten im Zimmer süße Träume träumte.
„Sie ist noch frecher!“
„Ja, sie glaubt das nicht, was sie sieht. Genau wie ihre Mutter einst.“
„Und dann trifft sie ausgerechnet auf Fedora-Astarte, das scheußliche Weibsbild.“
Nympfjet nickte. „Kommt bitte mit“, sagte die kleine Hexe daraufhin feierlich. Sie folgten ihr schnell. Die zwei Hexen und der Zauberer stellten sich in ein Hexenpentagramm, das leuchtend weiß auf dem Dielenboden sichtbar wurde. Weiß ist die Farbe der Reinheit und Treue, die Nympfjet und ihre Freunde auszeichnete. Es gab im ganzen Harz keinen zweiten Hexenzirkel, der nur annähernd die Liebe, die Reinheit und die Kraft der Klobenberg-Herrscherin und ihrer loyal ergebenen und innig verbundenen Freunde veranschaulichte und widerspiegelte. Sie nahmen sich an ihren Händen und verbanden sich mit der Kraft des Pentagramms und sangen im Chor ihre weisen Ahnen an:
Alles wird neu,
wir bleiben uns treu,
Weisheiten für die Ewigkeit verfasst,
doch vom Bösen gehasst!
Wir rufen gemeinsam die alten Ahnen,
die uns führen sollen auf gerechten Bahnen.
Hexerei und Schattenkrieg,
der Klügere hat Macht und den Sieg.
Mit diesem Spruch verabschiedeten sich die Freunde. Jeder wird sich nun seine eigenen Gedanken machen und wissen, dass die Zeit des Friedens bald ein Ende hat. Und dieses Wissen wird alle die nächste Zeit nicht ruhig schlafen lassen. Erst recht, da es sich auch noch um Fedora-Astarte vom Wurmberg handelt, lässt die Todesangst noch größer werden! Im Geiste wird jedervon ihnen den Kampf der Kämpfe ausfechten. Aber jeder von den dreien weiß auch, Kampfgetümmel lockt immer stärkere und bösere Schattenweiber an. Selbst wenn man mächtige Magie zur Hand hat, die einen Schutzzauber verhängen kann – jeder Kämpfer trifft einmal auf seinen Meister. Also muss man in den Kampf fortwährend mehr Energie einbringen, um wie in diesem Fall gegen die Hexe noch stärkeren Schutz zu liefern. Werden Frowin, Ida und Nympfjet nun auf ihren Meister treffen und an ihre magischen Grenzen stoßen …?
E rschöpft kauerten die Zwerge unter dem Unsichtbarkeitsnetz zusammen. Sinith sammelte sich schneller wieder, als Brokk zunächst annahm.
„Na, da bist du ja wieder. Oder bist du doch jemand anderes?“ Brokk nahm seinen kleinen Dolch in die rechte Hand und hielt diesen entschlossen Sinith entgegen.
„Pack das weg. Ich bin es schon!“ Bestürzt drückte er den Dolch zur Seite, etwas beleidigt und schockiert über diese extreme Vorsichtsmaßnahme seines besten Freundes. Aber verstehen konnte er ihn trotzdem. Sie waren
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