Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)
straffte sich etwas, nebensächlich, eher belanglos äußerte sie sich: „So wird es sein. Warum sollte sie sonst einen mächtigen Schutzzauber um das Haus gelegt haben? Nur der Menschen wegen?“
Teilweise hafteten die Blicke von herumstehenden Schattenweibern an der Oberhexe, diese stießen sich untereinander abenteuerlustig an und zeigten freudig ihre vergammelten Zähne.
„Ich komme schon noch an das Schwert. Nicht umsonst habe ich die Feuerhexe ausgesucht!“ Die Hexen, dieFedora zu Füßen lagen, stimmten in schauderhaftes Gelächter ein. Mit glühenden Augen erwähnte sie weiter: „Wir werden uns ein Nest bauen mit vielen kleinen kuscheligen Kätzchen.“ Listig und clever ließ sie ihre Idee von ihren Kriegerinnen feiern, die für Fedora nur von Wert waren, Handlanger zu sein, um ihren Plan auszuführen. Marionetten an festen Stricken, die Fedora gekonnt in ihren Händen hielt, mehr waren sie nicht.
Isis behielt die jähzornige Oberhexe Fedora ständig im Blick. Jede Bewegung prägte sie sich ein. Sie suchte aufmerksam nach einer Schwachstelle, die ihr irgendwann einmal zugutekommen sollte. Sie wollte die Demütigungen der alten Hexe nicht länger ertragen! Wie sich die anderen anbiederten und vor Fedora entwürdigten, das wollte Isis nicht mehr. Isis die Schattenhafte warf sich nicht mehr vor der Oberhexe in den staubigen Sand. Ruhig und gelassen beobachtete sie das Geplänkel der Oberhexe und ihrer ekelhaften Krähen. Sie hatte genug von Fedoras Schmarotzerei, wie Tieren warf sie ihnen bröckchenweise Futter zu, um sie so niedrig wie nur möglich zu halten. Sie belächelt ihr Gewürm, das in ihren Augen nur gefräßige Parasiten darstellt. Die Hexen waren Marionetten und forderten die Gunst der Oberhexe ein, indem sie ihr nach dem Mund redeten. Isis hatte genug Erniedrigungen einstecken müssen. Mehr als untertänig führte sie, wie die anderen Schwestern auch, alles aus, was Fedora befahl. Nun wartete sie auf ihre Chance, Fedora alles heimzuzahlen …
„Was ist mit dir, Isis? Stehst hier und hältst Maulaffen feil.“ Fedora blieb die Wachsamkeit von Isis nicht verborgen, zu achtsam war sie dafür. Für den Geschmackder Oberhexe gab sie sich zu aufmerksam und viel zu angespannt. Sie merkte, dass Isis nach Verhaltensmerkmalen suchte, die mit ihrer Person zu tun haben.
„Was planst du, Isis? Meinen Untergang?“, fragte sie scheinheilig und niederträchtig. Schallendes Gelächter ihrer Schattenschwestern bohrte sich in Isis’ Gehirn, die inzwischen nun alle im Halbkreis um Fedora standen und gefährlich auf Isis einen Schritt zukamen und die Ablenkung arglistig annahmen. Eine Bestrafung einer abtrünnigen Hexe wäre jetzt, nach den letzten Ereignissen und der Niederlage mit den widerlichen Zwergen, eine willkommene Abwechslung! Und dann auch noch Isis – der Neid der Hexenschwestern galt ihr schon lange. Die selbstaufopferungsvolle Art gegenüber der Oberhexe ist dem ganzen Hexennest ein Dorn im Auge! Erbarmungsloser Hass drang zu Isis rüber und machte sich mit eiskalter Respektlosigkeit breit. Die Schattenweiber schätzten die Hexe Isis seit längerer Zeit schon als wertlos ein. Sie verstanden nicht, warum sie immer noch die Gunst der Wurmberghexe besaß. Sie lechzten nun förmlich der Vergeltung entgegen. Lange haben sie auf diesen Moment gewartet, dass Isis von der Oberhexe gefoltert wird.
Fedora berührte mit ihrer langen spitzen Nase die von Isis. Antlitz zu Antlitz standen sie sich gefährlich gegenüber. Isis hielt dem bohrenden Blick von Fedora stand, nicht mal ein Blinzeln zwang sie aufzugeben. Selbst der stinkende Geruch von Verwesung, der aus Fedoras Schlund emporstieg, konnte sie nicht ablenken. Isis drehte sich der Magen um und ihr wurde speiübel vondem beißenden Geruch des Todes, doch auch das ließ sie sich nicht anmerken. Standhaft duldete sie das Gesicht der Oberhexe an ihrem. Der Moment der Nähe zog sich wie Gummi, bis sich Fedora mit warnender Geste von Isis Zentimeter für Zentimeter löste.
Wie eine Schlange kurz vor ihrem tödlichen Biss, schlängelte sie sich um die Hexe Isis herum und schnüffelte sie dabei mit ihrer langen Warzennase von Kopf bis Fuß wie ein Hund ab. Genussfreudig schnalzte sie mit ihrer verlogenen und gespaltenen Zunge. Ihre Augen verfärbten sich braungelb, als sie ihre warzige grüne lange Nase bedrohlich nahe in das zerzauste Haar von Isis steckte.
Für die anderen herumstehenden Schattenweiber nicht hörbar, trat sie noch dichter an den Kopf
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