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Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)

Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)

Titel: Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellie Engel
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Berge mitten im Harz waren wie ihre Herrscherinnen, stolz und überaus dominant. Die ungeliebten Erinnerungen ließen Fedora keine Ruhe.
    Fedora-Astarte stand mit ihrer krakeligen Figur und ihrer zänkischen Stimmung in der Zwischenzeit wieder am Fenster in ihrer Wohnstube, von der man unweigerlich einen traumhaften Blick auf den Brocken erhielt. Seitdem die Brunnen-Walpurga nicht mehr lebte, ist es um den Berg ruhig geworden. Die eh schon gereizte Fedora wurde noch launischer bei den ungeliebten Gedanken an Walpurga!
    Die gereizte Hexe drehte sich blitzartig vom Fenster ab und stürzte eine Reihe Stühle um. Die aufsteigende Lust, irgendjemanden zu verletzen, konnte sie nicht unterdrücken. „Isis“, schrie sie. „Wo ist die alte Hexe schon wieder. Iiissiiss.“ Durch ruckartige Bewegungen taumelte Fedora durch ihre Stube und musste sich auf ihr Nachtlager fallen lassen.
    Erneut fiel ihr Blick durch das Fenster und versetzte sie wieder viele Jahre zurück. Wie oft hatte Fedora vor ihrem Haus ungeduldig auf Luzifer gewartet. Sie konnte seine Anwesenheit riechen, der Schwefelgeruch der Hölle haftete an ihm wie schwarzes Pech. Der Wind trug seinen betörenden Duft vom Brocken zur Hexe auf den Wurmberg rüber. Sie wusste, dass er bei ihr vorbeikommen würde und putzte sich für den Teufel heraus. Der Meister der Hölle und der Schikanen machte regelmäßig einen Umweg zur Wurmberghexe, wenn ihn die Walpurga auf dem Brocken wieder zur Weißglut gebracht hatte. Und das war bei der damaligen Oberhexe keine Kunst. Jede Gelegenheit nutzte sie aus, ihn als kleinen dummen Jungen hinzustellen. Er kam dann zu Fedora, um seine beleidigte und gekränkte Mannesehre trösten zu lassen. Bei der Vermählung mit ihm konnte sie die Leidenschaft zur Brockenhexe spüren. Er kam nie wirklich bei ihr, der Wurmberghexe, an. Luzifer verzehrte sich vor Sehnsucht nach der ehemaligen Oberhexe und wurde überheblich abgewiesen. Sie belächelte seine Gier nach ihr und nutzte diese schamlos aus, um Intrigen zu schmieden! Bei Fedora war das anders. Sie vergötterte ihren Meister der Unterwelt. Er war für sie alles, was sie jemals besitzen wollte. Aber er sah sie nicht. Seitdemspürte sie puren abgrundtiefen Hass gegen die tote Walpurga, und mit ihr zusammen gegen den Rest ihrer verdammten und verfluchten Blutlinie. Die Eifersucht fraß sich noch lange nach dem Tod der letzten Oberhexe durch Fedoras gammelige Knochen. Um ihre Ruhe zu finden, brauchte sie den Triumph über das Schwert. Sie wusste ganz genau, wenn sie das magische Schwert vom Klobenberg erst einmal in ihren Händen hielt, dann würde auch Luzifer, der Herrscher der Unterwelt, erkennen, dass nur sie die wahre diabolische Hexe an seiner Seite ist, um tiefes Grauen und schauerliches Entsetzen über den Harz zu legen! Er würde sie dann dafür lieben müssen …

    I n Lähis saßen die zwei unterschiedlichen Könige in der Halle des Friedens zusammen und hielten Rat. „Es sind jetzt schon sehr viele Monde vergangen. Und wir haben immer noch keine Nachricht von Sinith und Brokk!“ Die Sorge um seine besten Lichtritter ließ den Zwergenkönig Brutas um Jahre altern.
    Sordolax legte ganz behutsam seine Hand auf dessen Schulter, um den kleinen König nicht noch mehr zu belasten. „Wir wussten doch, dass es kein einfach zu beschreitender Weg sein wird, den sie gehen müssen.“ Auch Sordolax hatte schwer zu tragen. Sein sterbender Vater war gefangen im Wald, um den sich die Hexen versammelten. Sie lauerten lästig in kriegerischer unberechenbarer Stimmung um den Wald und über den Waldspitzen. Keiner kam jemals dort raus. Auch dem alten König ist der Weg versperrt. Sie brauchten mehr denn je die Hilfe der Hexe Nympfjet.
    Brutas sah den Riesenprinzen an. „Was ist, wenn sie es nicht schaffen? Was ist, wenn Fedora-Astarte vom Wurmberg sie vernichtet, während wir uns beratschlagen? Wen sollten wir ein weiteres Mal aussenden, um die Klobenberg-Herrscherin zu suchen?“ Der Zwerg hatte Fragen über Fragen, die sich sorgenvoll in seine Gedanken fraßen.
    Der Harz besaß keine Überlebenschance, wenn die Ritter scheiterten, das war auch Sordolax bewusst. Fanden sie die liebreizende Nympfjet nicht, würde alles zur Geschichte werden. Tatenlos konnten sie nur abwarten und hoffen, dass es Sinith und Brokk über den Hexenstieg schaffen werden. Denn der weise weiße Magier konnte keinen Erfolg oder einen Misserfolg in seinen Visionen erkennen. Der Nebel um die beiden und ein schwarzer Schatten

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