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Literaturgeschichte der USA

Literaturgeschichte der USA

Titel: Literaturgeschichte der USA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Klarer
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Crucible
, das 1953 die Kommunistenverfolgungen von Senator Joseph McCarthy über die Hexenverfolgungen des späten 17. Jahrhunderts thematisiert.
    Als erste Autorin auf dem nordamerikanischen Kontinent, die literarische Texte im engeren Sinn erzeugt, gilt
Anne Bradstreet
(ca. 1612–1672). Die Ehefrau des späteren Gouverneurs der Massachusetts Bay Colony und Mutter von acht Kindern verarbeitete in ihren Gedichten ihre alltäglichen Erfahrungen. Aufgrund ihrer guten Erziehung, die sie als Tochter eines wohlhabenden Verwalters im aristokratischen England genossen hatte, gelang es Bradstreet, elisabethanische lyrische Formen von Spenser und Sidney mit ihrer kolonialen Erlebniswelt zu verknüpfen. Die Gedichtsammlung
The Tenth Muse lately sprung up in America
wurde ohne ihr Wissen 1650 von ihrem Schwager in England publiziert. Es handelt sich dabei um die ersten gedruckten Gedichte, die auf amerikanischem Boden verfasst wurden.
    Bradstreets Lyrik gibt einen Einblick in die Psyche und das Alltagsleben einer Frau und Mutter in einer durch Entsagungengekennzeichneten Kolonialgesellschaft. Ihre Texte dokumentieren ihre inneren Auseinandersetzungen mit persönlichen Schicksalsschlägen wie Brandkatastrophen und dem Tod eigener Kinder. Bradstreet reflektiert über diese sehr persönliche und vor allem weibliche Perspektive ihrer Texte im «Prologue» zu ihrer Gedichtsammlung, die wie eine versteckte protofeministische Positionierung ihres Œuvres erscheint.
    To sing of War, of Captains, and of Kings,
    Of Cities founded, Common-wealths begun,
    For my mean pen are too superiour things […][ 13 ]
    Von Schlachten, Helden, Königen zu singen,
    Von Städtegründungen, von großen Reichen,
    Wie manches Schicksal ablief ohnegleichen,
    Wird meiner schwachen Feder nie gelingen. […][ 14 ]
    Sie nimmt sich nicht der weltpolitischen Dimensionen der Neugründung eines Reiches an – wie z.B. Vergils Epos
Aeneis
, auf das diese Verse wahrscheinlich anspielen –, sondern widmet sich dem Mikrokosmos des kolonialen Alltags.
    Viele von Bradstreets Gedichten beginnen mit einer realen Begebenheit wie z.B. der Brandkatastrophe, in der das Haus ihrer Familie ein Raub der Flammen wurde. In «Verses upon the Burning of Our House, July 10th, 1666» beschreibt Bradstreet zuerst das Leid und den materiellen Verlust, den das Feuer bewirkte.
    Here stood that Trunk, and there that chest;
    There lay that store I counted best.
    My pleasant things in ashes lye […][ 15 ]
    Hier stand der Koffer, dort die Truhe
    Dort mein liebster Vorrat ruhte.
    Mein Hab und Gut in Asche liegt […][ 16 ]
    Doch dann macht das Gedicht eine unvermutete Wendung. Plötzlich lässt sie die materielle Welt der Kolonie hinter sich und kontrastiert den Verlust des Hauses mit dem Gewinn der immateriellenWohnstatt, die Gott in seiner Güte für sie im Himmel für die Ewigkeit bereitgestellt hat.
    Thou hast an house on high erect,
    Fram’d by that mighty Architect,
    With glory richly furnished,
    Stands permanent tho: this bee fled. […][ 17 ]
    Dir ist ein hohes Haus erbaut,
    Geformt vom großen Architekt,
    Mit reicher Glorie ausgestattet,
    Es steht beständig, auch wenn dies hier flüchtig ist. […][ 18 ]
    Dieser innere Dialog zwischen persönlicher Lebenswirklichkeit und religiöser Interpretation derselben ist charakteristisch für Bradstreets Lyrik, die sich damit nahtlos in die puritanische Weltsicht einfügt.
    Bemerkenswert ist aber in Bradstreets Fall, dass in diesen verhandlungsartigen Monologen mit Gott oft die Kritik an Gottes Taten fragend im Vordergrund stehen bleiben kann. So scheinen in ihrer Trauer über den Tod ihrer Enkelin Elizabeth die Vorwürfe gegen Gott kaum durch religiöse Rationalisierungen auflösbar, wenn Bradstreet in «In Memory of My Dear Grandchild Elizabeth Bradstreet, Who Deceased August, 1665, Being a Year and a Half Old» argumentiert:
    By nature Trees do rot when they are grown.
    And Plums and Apples throughly ripe do fall,
    And Corn and grass are in their season mown,
    And time brings down what is both strong and tall.
    But plants new set to be eradicate,
    And buds new blown, to have so short a date,
    Is by his hand alone that guides nature and fate. […][ 19 ]
    In der Natur faulen die Bäume, wenn sie ausgewachsen sind,
    Und Pflaumen und Äpfel fallen, wenn sie voll gereift sind,
    Und Mais und Gras werden zu ihrer Jahreszeit gemäht,
    Und Zeit beendet, was stark und groß ist.
    Doch neue Pflänzchen auszulöschen,
    Und frisch erblühten

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