Little Lies - Vollkommen vertraut: Roman (Little-Reihe) (German Edition)
heim oder zurück zu Ashton fahre. Wahrscheinlich ist Tante Sarah wegen meiner Aktion ziemlich sauer.«
Keine Chance. Niemals würde ich Lana ohne mich zurück nach Georgia fahren lassen!
»Klar kommt sie mit nach Grove! Notfalls zieht sie bei mir ein.«
Jewel hob überrascht die Augenbrauen. »Hm … Und was, wenn Ashton wieder angerannt kommt? Lässt du Lana dann noch mal fallen wie eine heiße Kartoffel?«
Lana verspannte sich in meinen Armen, und ich fand es schrecklich, dass ihr diese Vorstellung immer noch Angst machte. Ich sah ihr tief in die Augen. Mir war klar, dass ich wieder und wieder dafür sorgen musste, dass sie mir vertraute.
»Ich werde Lana NIEMALS mehr für jemand anderen stehen lassen. Für nichts und niemanden. Sie ist meine Nummer eins und wird es immer sein. Ich liebe sie so wahnsinnig …«
Lanas Augen füllten sich mit Tränen, und ich küsste sie sanft auf den Mund. »Ich verspreche dir, dass ich jedes Wort ernst meine«, flüsterte ich.
»Okay, Schluss damit, sonst fange ich auch noch an zu heulen! Das ist soooo süß«, murmelte Jewel.
Ich spürte, dass Lana lächeln musste. Dann versanken wir beide in einem langen, innigen Kuss.
H ey, Dad!«, rief ich zum Gruß, klopfte kurz an die Tür seines Arbeitszimmers und trat ein. Er saß hinter seinem mächtigen Mahagonischreibtisch und war in irgendwelchen Papierkram vertieft.
»Sawyer«, antwortete er und sah von dem Blätterstapel auf, der vor ihm lag. »Wie war das Training?«
»Super. Ich werde dieses Jahr eine Menge lernen, glaube ich. War sicher eine gute Idee, mich erst mal ganz auf den Football zu konzentrieren, ehe ich mich dann den universitären Pflichten widme.«
Dad nickte zustimmend.
»Beau hatte auch eine ziemlich gute Woche. Sie setzen ihn jetzt als Stammspieler an der Offensive-Line ein.« Es trieb mich in den Wahnsinn, dass er sich nach seinem anderen Sohn einfach nie erkundigte. Dem Sohn, den er immer schon ignoriert und zu dem er sich nie bekannt hatte.
Dad machte eine finstere Miene und sah wieder auf seine Papiere. »Schön. Dein Cousin war immer ein großartiger Receiver.«
»Du meinst meinen Bruder, oder? Beau ist mein Bruder, nicht mein Cousin.« Ich hatte meinen Dad noch nie gezwungen, sich dazu zu äußern. Als das alles ans Tageslicht gekommen war, war ich so böse auf Beau und Ashton gewesen, dass ich die Sache hatte schleifen lassen. Da Beau mit alledem nichts zu tun haben wollte, hatte ich auch keinen Grund gesehen, mich darum zu kümmern, dass sich etwas änderte. Aber es war nicht fair. Die Farce, die mein Dad da aufrechterhielt, war lächerlich und ungerecht!
Er räusperte sich, setzte seine Lesebrille ab und lehnte sich zurück, während er mich musterte.
»Du willst drüber reden? Geht es darum?«
»Oh ja, ganz genau.« Ich blieb so ruhig und freundlich, wie ich nur konnte. Wenn ich jetzt anfing herumzuschreien, würde uns das kein Stück weiterbringen.
»Ich bin Beaus biologischer Vater, das ja. Aber ich habe ihn nicht aufgezogen. Und ich habe seine Mutter nicht geliebt, im Gegensatz zu deinem Onkel. Ich betrachte Beau nicht als meinen Sohn, als meinen Neffen hingegen schon.«
»Aber er ist dein Sohn! Und als Mac vor zwölf Jahren gestorben ist, hätte er so dringend einen Dad gebraucht. Nie hast du nach ihm gesehen, ihm gesagt, dass du stolz auf ihn bist, oder ihm das Leben irgendwie erleichtert …« Ich verstummte, als meine Stimme lauter und lauter wurde.
»Ha, ihm sagen, dass ich stolz auf ihn bin? Ja, worauf denn genau? Darauf, dass er ein totaler Versager ist? Dass er verkatert zum Training erscheint? In Bars herumhängt? Worauf soll ich da bitte stolz sein, kannst du mir das verraten, lieber Sawyer?«
Ich ballte meine Hände zur Faust und holte tief Luft. Ich war kurz davor, meinem eigenen Dad eine zu knallen.
»Er war auf Tante Honey angewiesen, die ihn schon allein gelassen hat, als er noch ein Kind war! Wäre er nicht in einem Trailerpark aufgewachsen, wo die Leute mit Drogen dealen und Gott weiß was noch treiben, wäre vielleicht alles anders gekommen. Ist er aber nun mal! Er hat Fehler gemacht, musste seine Erfahrungen auf die harte Tour sammeln. Weil du nicht für ihn da warst.« Ich zeigte mit dem Finger auf meinen Dad; meine Stimme grollte heiser. »Beau hat sich verändert, hat Ordnung in sein Leben gebracht. Verdammt, er hat ein Footballstipendium der University of Alabama abgesahnt und genug Geld verdient, um sich selbst einen Pick-up zu kaufen. Er liebt seine Mom
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