Little Lies - Vollkommen vertraut: Roman (Little-Reihe) (German Edition)
glücklichsten Mann auf diesem Erdball macht!«
»Boah, ich kotze gleich!«, nölte Catherine von der Couch aus.
In dem Sommer, in dem Sawyer und ich ein Paar geworden waren, hatten Sawyers Geschwister Cade und Catherine sechs Wochen bei ihrer Großmutter verbracht. So eine große Familie zu erleben war für mich eine völlig neue Erfahrung. Ich selbst hatte ja immer nur meine Eltern gehabt – und nach ihrer Scheidung war nur meine Mom übrig geblieben.
»Notfalls jage ich sie an den Altar, Ehrenwort. Und nun ab mit dir!«, forderte Ashton streng. Sawyer zwinkerte mir noch einmal zu und verließ den Raum – diesmal ganz brav durch die Tür.
»Meine Güte, ist das kompliziert mit euch! Die Regeln sind nun mal …«
»Ich heirate Sawyer, Ashton. Was kümmern mich da irgendwelche Vorgaben?«, unterbrach ich sie. Ihr Stirnrunzeln verwandelte sich in ein kleines Lächeln.
»Ich freue mich so wahnsinnig für euch«, antwortete sie. In ihren Augen glitzerten Tränen.
»Jetzt bring mich ja nicht zum Heulen. Meinen Lippenstift musst du ja schon neu machen, da wollen wir das Augen-Make-up lieber verschonen, oder?«
Ashton schüttelte den Kopf, griff nach meiner Hand und führte mich hinüber zu dem Stuhl, auf dem ich schon vorher gesessen hatte, als sie eine Stunde lang an meinem Gesicht herumgewerkelt hatte.
»So, ich bringe das hier jetzt in Ordnung. Und dann halten sich diese Lippen bitte von Sawyer fern, bis du sagst: Ja, ich will. Verstanden?«
Weiße Lichter hingen in den Bäumen im Garten der Vincents. Und hundert weiße Stühle, an denen schlichte Stoffschleifen hingen, waren auf der Wiese aufgereiht. Auf den Pfad, der mich zu Sawyer führte, hatte jemand zartrosafarbene Rosenblütenblätter gestreut. Ich versank gerade ganz in der Betrachtung dieser wunderschönen Kulisse, als der Song Forever von Ben Harper erklang. Das war mein Einsatz. Ich lächelte meinem Onkel zu, der mir seinen Arm anbot.
»Ich kann nicht fassen, dass ich euch zwei Mädchen im selben Jahr an je einen Vincent-Jungen abgebe.« Er gluckste leise. Ich wandte meinen Blick zu der in helles Licht getauchten Gartenlaube, in der Sawyer stand und mich erwartete. Sein dunkles Haar kringelte sich auf dem Kragen seines weißen Hemdes, und seine grünen Augen funkelten glücklich, als er mich ansah. Ja, er war bereit für mich. Und ich war bereit für ihn, und wie! Es war Zeit, dass unsere gemeinsame Zukunft als Mann und Frau begann.
W er war dieser Typ? Und wie zur Hölle hatte er es geschafft, so weit zu kommen? Ich starrte ungläubig auf mein Spiegelbild, zog meinen weißen Kragen zurecht und holte tief Luft. Uff, je mehr ich darüber nachdachte, was alles schiefgehen konnte, desto schwerer fiel es mir zu atmen.
»Alles wird gut, Kumpel. Sie wird schon nicht abhauen, so verrückt, wie sie nach dir ist. Hast du das etwa immer noch nicht verstanden?«, sagte Sawyer amüsiert und warf mir ein schiefes Grinsen zu.
Unsere Blicke trafen sich in dem Spiegel, vor dem wir nebeneinander standen. Oh, ich wünschte mir so sehr, dass er recht hatte, aber es fiel mir gar nicht so leicht, daran zu glauben. Seit Ashton letztes Jahr im Stadion während der SEC aus der obersten Reihe » JA !« geschrien hatte, so laut sie nur konnte, wartete ich immer noch darauf, dass sich das alles nicht mehr nur wie ein schöner Traum anfühlte – sondern Wirklichkeit wurde.
Sie heiratete doch tatsächlich mich, Beau Vincent! Sie hätte es wohl wirklich besser treffen können, aber das würde ihr hoffentlich nie auffallen. Seit ich ihr den Diamantring über den Finger gestreift hatte, befürchtete ich jeden Moment, dass dieser Traum ein brutales Ende nahm. Ich hatte vom Leben noch jedes Mal eins aufs Maul bekommen, wenn die Dinge gerade gut liefen. Und jetzt, wo alles so schön und perfekt wie irgend möglich war – würde das Schicksal da wieder erbarmungslos zuschlagen?
»Ich bin nicht gut genug für sie.« Jetzt, wo ich diese Worte laut aussprach, wurde mir davon ganz schlecht.
Sawyers Grinsen wich einem Stirnrunzeln.
»Wer sagt das denn, hm? Hundertprozentiger Quatsch. Niemand wird dich je so lieben wie Ashton, und das tut sie immerhin schon, seit wir Kinder sind! Weißt du, kalte Füße kriegt der Bräutigam eigentlich, weil er befürchtet, die falsche Entscheidung getroffen zu haben. Nicht, weil er Angst hat, dass es der Braut so gehen könnte …«
Ich schüttelte den Kopf und wandte den Blick von meinem Spiegelbild ab. Stattdessen schaute ich aus dem
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