Little Lies - Vollkommen vertraut: Roman (Little-Reihe) (German Edition)
Eltern kletterte. »Du darfst mich doch vor der Trauung nicht sehen! Das bringt Unglück!«
Obwohl sie eine finstere Miene machte, konnte sie die Aufregung in ihrer Stimme nicht verbergen.
Ich schloss das Fenster und vertiefte mich dann ganz in den Anblick meiner absolut umwerfenden Braut. Ihr langes rotes Haar war in Locken gelegt worden, die jetzt in losen, sanften Wellen ihren Rücken hinabfielen. Das weiße Kleid, das sie trug, war schlicht und elegant. Außerdem schmeichelte es ihren Kurven sehr, sodass ich mich jetzt schon auf die Hochzeitsnacht freute, in der ich es ihr ausziehen durfte …
Ich trat näher, legte meine Hand auf ihre Hüfte und zog sie an mich. Gleichzeitig passte ich sehr auf, dass ich unsere Kleidung nicht zerknitterte. Nicht, dass mich das gekümmert hätte, aber ich wusste ja, dass ihr solche Dinge wichtig waren.
»Es ist ja auch meine Hochzeit, also mache ich einfach ein paar neue Regeln! Außerdem ist es total schrecklich, die Braut nicht sehen zu dürfen. Ich hatte ja jetzt schon Entzugserscheinungen.«
Ihr strenger Gesichtsausdruck verwandelte sich in ein Lächeln. »Gegen so eine Logik kommt ein Mädchen natürlich nicht an«, murmelte sie, stellte sich auf die Zehenspitzen, küsste mich leicht auf den Mund und wich gleich wieder zurück. »Oh, wir dürfen mein Make-up nicht zerstören … Ashton hat dafür über eine Stunde gebraucht. Sie wird total sauer sein, wenn wir es irgendwie verschmieren, Schatz.«
Ashton war wirklich die Letzte, um dich ich mich gerade sorgte. Im Moment wollte ich einfach nur meine Frau. Ich ließ diese Worte auf mich wirken: meine Frau. In einer Stunde würde Lana das sein. Wie hatte ich das nur hingekriegt? Dabei hatte ich sie anfangs weiß Gott nicht verdient …
Ich strich ihr eine Locke hinters Ohr und fuhr sanft mit dem Daumen über die tränenförmigen Diamantohrringe, die ich ihr letztes Jahr zum Geburtstag geschenkt hatte. Lana war der größte Schatz in meinem Leben, und dennoch hatte ich sie aus Unachtsamkeit fast verloren.
»Sawyer, du musst jetzt hier raus«, drängelte sie und schubste mich sanft.
»Ich gehe ja schon! Aber zuerst –« Ich stockte und holte den Brief aus meiner Hosentasche, den ich seit Jahren immer bei mir trug. »Zuerst will ich dir was vorlesen.«
Lana sah auf das vertraute Blatt Papier in meiner Hand und runzelte die Stirn. Sie erkannte den Brief natürlich, sie hatte ihn immerhin selbst geschrieben. Aber bestimmt hatte sie keine Ahnung gehabt, dass ich ihn all die Zeit sicher verwahrt hatte.
»Was hast du denn damit vor?«, fragte sie nervös. Ich wusste, dass er für sie nicht gerade mit den schönsten Erinnerungen verknüpft war. Als sie diese Worte geschrieben hatte, war sie vollkommen am Boden zerstört gewesen.
»An dem Tag, als ich diesen Brief gelesen habe, habe ich mich komplett verändert. Nicht, weil ich endlich gemerkt habe, dass ich dich liebe. Auch nicht, weil ich dich so verletzt habe. Sondern weil mir schließlich aufgefallen ist, dass du meine Nummer eins bist. Und dass ich nichts anderes will, als mit dir zusammen zu sein.«
Ich wollte noch mehr sagen, aber Lana griff nach den Aufschlägen meines Smokings und zog mich zu sich herunter. Offenbar waren alle Sorgen bezüglich des Make-ups verflogen, als sie ihre weichen Lippen leidenschaftlich auf meine drückte. Ihre Zunge stupste auffordernd gegen meine Unterlippe, und ich beschloss, ebenfalls auf den knitterfreien Zustand unserer Kleidung zu pfeifen.
H ey, was macht ihr denn da?!«, riss mich Ashtons entsetzte Stimme aus meinem Lustnebel. Schnell löste ich mich von Sawyer und wirbelte herum, um meiner Trauzeugin in die Augen zu sehen.
»Na ja, wir, ähm … Wir üben schon mal ein bisschen«, stammelte ich schuldbewusst.
»Die haben an ihren Gesichtern herumgelutscht!«, verkündete Catherine, die bis über beide Ohren grinsend ins Zimmer stolzierte. Sawyer gluckste, und auch ich konnte mir nur mit Mühe ein Grinsen verkneifen. Ashton allerdings wirkte nicht gerade amüsiert.
»Du hast deinen ganzen Lippenstift verschmiert. Sawyer, jetzt aber raus mit dir, sonst kannst du was erleben!«, wetterte sie und stöckelte auf mich zu. In ihrem blassrosa Kleid und mit den wunderschönen blonden Locken sah sie aus wie eine Märchenprinzessin.
»Beruhig dich, Ash, ich bin ja schon weg! Ich wollte nur mein Mädchen sehen. Weißt schon, um sicherzugehen, dass sie mich später in der Kirche auch nicht hängen lässt und mich wirklich zum
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