Little Lies - Vollkommen vertraut: Roman (Little-Reihe) (German Edition)
Fenster des Hauses, das mein Dad für unsere Hochzeit gemietet hatte. Ashton hatte sich eine Trauung am Strand gewünscht, und er hatte dafür gesorgt, dass uns der ideale Ort zur Verfügung stand. Ich war so verdammt stolz gewesen, als ich ihr das alles gezeigt hatte. Und Ashton hatte losgekreischt und vor Freude in die Hände geklatscht. Dann war sie hinaus auf den weißen Sandstrand gerannt und hatte verkündet, dass dies die perfekte Location für den schönsten Tag unseres Lebens sei. In diesem Augenblick war all die Bitterkeit verschwunden, die ich meinem Vater gegenüber stets empfunden hatte. Er hatte Ashton glücklich gemacht. Also war ihm alles verziehen.
»Lana hat gesagt, dass sie wunderschön aussieht und beinahe durchdreht vor Glück. Hör auf, dir Sorgen zu machen! Ab heute gehört Ashton endlich ganz dir«, bekräftigte Sawyer noch einmal.
Ich hatte vorhin schon gesehen, wie hier alles hergerichtet worden war. Die schlichte, pure Dekoration passte so gut zu Ashton. Sie wollte die Schönheit der Natur voll zur Geltung bringen und sie nicht mit zu viel Tamtam überdecken. Alles war total perfekt, genau wie sie. Und sie hatte mich, Beau Vincent, ausgewählt.
»Aber warum ich? Warum ich, wenn sie auch dich hätte haben können?«
Sawyer gluckste, und ich spähte ihn über die Schulter hinweg an. Er grinste breit.
»Boah, diese Frage hat mich auch echt lange verfolgt. Ich habe wirklich keine Ahnung … Immerhin bin ich ein verdammt guter Fang!« Er zuckte mit den Schultern und klopfte mir auf den Rücken. »Du bist nun mal ihre andere Hälfte, nicht ich. Das war ich auch nie. Ich habe meine ja jetzt gefunden und weiß nun, wie sich das anfühlt. Sie hat das eben früher gemerkt als ich.«
»Was hat Gott sich nur dabei gedacht, als er ausgerechnet mich zu Ashs anderer Hälfte gemacht hat?!«
»Er dachte, dass sie jemanden verdient hat, der sie immer bedingungslos lieben würde«, antwortete Sawyer. Die Überzeugung, die in seiner Stimme lag, beruhigte mich tatsächlich ein wenig.
»Ich werde sie lieben, bis ich sterbe. Ashton Gray ist mein Leben.«
»Ja, das ist mir auch klar geworden, als du sie mir vorgezogen hast.«
Ich grinste. »Tja, da musstest du eben durch.«
S o, meine Süße, gleich geht’s los«, flüsterte mir Lana zu und drückte meine Hand.
»Ich kann nicht fassen, dass es gleich so weit ist«, gab ich zurück und starrte auf die Tür, die hinaus auf den Strand führte. Die Trauzeugen waren alle schon mit Beau draußen, während ich mich im oberen Stockwerk versteckt hatte. Ich wusste, dass neben Beau schon Sawyer stand, sein erster Trauzeuge. An ihrer Seite befanden sich Harris Vincent, Ethan und Jake. Ehe die Brautjungfern ebenfalls nach draußen gegangen waren, hatte mich Lana schon zu ihnen gebracht, damit ich ihre Glückwünsche entgegennehmen konnte. Sie war meine Trauzeugin. Und ansonsten warteten noch Leann, Jessica und Crystal, meine Mitbewohnerin aus dem College, auf mich.
»Du siehst absolut atemberaubend aus. Ich schwöre dir, du bist die schönste Braut aller Zeiten.« Lana strahlte mich an und warf mir eine Kusshand zu, ehe sie durch die Tür trat.
»Ich glaube, sie hat recht. Ich habe auch noch nie eine schönere Braut gesehen«, sagte mein Dad leise.
Tränen traten mir in die Augen. »Hey, Dad, bring mich bloß nicht zum Heulen, ja?«
Er hielt mir seinen Arm hin. »Stell dir die da draußen einfach alle in Unterwäsche vor. Das soll angeblich helfen.«
Ich musste lachen. »Das macht man doch eigentlich, wenn man nervös ist, oder?«
»Na siehst du, hat schon geholfen, oder?«
»Ja, hat es«, sagte ich und drückte seinen Arm.
»Und jetzt ziehen wir es durch, meine Süße. Der Junge sah vorhin völlig verängstigt aus, als er den Gang hinuntergegangen ist. Ich glaube wirklich, er hatte Angst, dass du einfach kneifst. Na, wollen wir ihn mal nicht länger warten lassen. Sonst fängt er noch an, dich zu suchen, und nimmt dabei alles hier auseinander!«
Die treffende Beschreibung meines künftigen Gatten, die mein Dad da abgegeben hatte, brachte mich zum Kichern. Ich nickte, und wir gingen zur Tür.
Ich holte noch einmal tief Luft und folgte ihm dann hinaus, wo alles in das perfekte Licht der untergehenden Sonne getaucht war. In dem Moment, in dem meine Füße zum ersten Mal den kühlen Sand berührten, traf mein Blick Beaus. Erleichtert und ehrfürchtig sah er mich an, während ich auf ihn zuging. Mein Herz flatterte, und mir wurde ein bisschen schwindlig.
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