Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Little Miss Undercover - Ein Familienroman

Little Miss Undercover - Ein Familienroman

Titel: Little Miss Undercover - Ein Familienroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Lutz
Vom Netzwerk:
aber ich konnte einfach nicht aufhören.]
    Isabel: Von jetzt an wird dein Leben die reinste Hölle sein.
    [Rae wusste natürlich, dass sie in der Klemme saß. Und sie wusste, wenn mir etwas passierte, würde auch sie dafür bestraft werden. Also lag es in ihrem ureigenen Interesse, uns beide zu retten.]
    Rae: Lassen Sie sie bitte gehen. Ich bin schuld.
    Isabel: Selbstredend bist du schuld. Du bist so was von neben der Spur.
    Polizist 1: Ganz ruhig, Ma’am.
    Rea: Lassen Sie sie gehen. Sie hat wirklich nichts getan.
    Polizist 2: Kannst du uns dann vielleicht erklären, was hier los ist, junge Dame?
    Isabel: Ich werde es Ihnen erklären.
    Polizist 2: Nein, wir wollen das Mädchen hören.
    Rea: Das ist meine Schwester, und sie ist sauer auf mich.
    Polizist 1: Hat sie dir weh getan?
    Rea: Nur ein ganz kleines bisschen.
    Polizist 1: Hast du Angst vor ihr?
    Rea: Nein. Mir geht’s gut.
    Isabel: Du solltest aber Angst vor mir haben.
    Rea: Wenn du so weitermachst, Izzy, lassen sie dich niemals gehen.
    Polizist 1: Junge Dame, bist du sicher, dass deine Schwester dir nicht weh getan hat?
    Rea: Wenn Sie sie nicht gehenlassen, tut sie mir ganz bestimmt weh.
    Isabel: Absolut richtig.
    Polizist 2: Aber wir können dich beschützen.
    Isabel: Die können dich niemals beschützen.
    Polizist 2: Jetzt reicht’s, Ma’am.
    Isabel: Und nennen Sie mich nicht Ma’am!
    [Polizist 2 zerrte mich an den Handschellen vom Kofferraum weg und kugelte mir dabei fast die Arme aus. Dann ging die hintere Tür des Streifenwagens auf; Polizist 1 drückte meinen Kopf nach unten und schubste mich auf den Rücksitz.]
    Isabel: Wir werden dich sicher nicht in ein x-beliebiges Lager schicken, Rae.
    [Polizist 2 schloss die Tür und stieg auf der anderen Seite ein.]
    Isabel: Was sagst du zu einem Lager mit dem Schwerpunkt Musikerziehung?
    Rea: Nein!
    [Polizist 1 kniete sich hin und sprach Rae freundlich an.]
    Polizist 1: Wie heißt du, meine Kleine?
    Rea: Rae Spellman.
    Polizist 1: Ist das deine Schwester?
    Rea: Ja.
    Polizist 1: Wie heißt sie?
    Rea: Isabel Spellman.
    Polizist 1: Okay, Rae. Ich bleibe hier bei dir, rufe deine Eltern an, und dann kommt ein anderer Streifenwagen und bringt dich nach Hause.
    Rea: Ich geh mit Izzy.
    Polizist 1: Wir müssen deine Schwester aber in Gewahrsam nehmen.
    Rea: Nehmen Sie mich auch in Gewahrsam. Ich gehe mit.
    Polizist 1: Nein, so läuft das nicht.
    Rea: Legen Sie mir auch Handschellen an.
    Polizist 1: Aber Schätzchen, du hast doch nichts verbrochen.
    Rea: Keine Sorge, das kommt noch.
    Polizist 1: Entspann dich erst mal. Atme tief durch.
    [Rae trat ihm gegen das Schienbein, ein wohlkalkulierter Akt, der ihr wohl kaum die Todesstrafe einbringen, aber trotzdem ein hartes Durchgreifen erfordern würde – das hoffte sie jedenfalls. Vielleicht würde man ihr jetzt endlich Handschellen anlegen und sie, mit ein bisschen Glück, wegen Körperverletzung belangen.]
    Polizist 1: Aua!
    Rea: Bitte legen Sie mir jetzt Handschellen an, und schubsen Sie mich neben Izzy auf den Rücksitz.
    Polizist 1: Ich denke nicht, dass das nötig ist, Rae.
    [Wieder trat sie ihm gegen das Schienbein, härter als beim ersten Mal. Dann drehte sie sich um und riss theatralisch die Arme nach hinten.]
    Rae: Wenn Sie mir noch immer keine Handschellen anlegen wollen, mach ich’s gleich noch mal.
    [Dem Polizisten blieb nichts anderes übrig. Er legte Rae Handschellen an und stieß sie zu mir auf die Rückbank.]
    Isabel: Ich dachte, du wärst tot!
    Rea: Tut mir leid.
    Danach herrschte Schweigen, bis wir die Wache erreichten. Dort erwartete uns bereits Inspektor Stone, er setzte durch, dass meine Schwester und ich in eine Zelle gesperrt wurden, auch wenn es gegen die Vorschriften verstieß. Als die Polizisten mir die Handschellen abnehmen wollten, schritt Stone jedoch ein: »Besser dranlassen.«
    »Und was ist mit der Kleinen?«, fragte einer der beiden.
    Stone blieb nichts anderes übrig, als uns gleich zu behandeln. Rae war damit einverstanden. Fiel ihre Strafe nicht mindestens so schwer aus wie meine, musste sie mit furchtbaren Vergeltungsmaßnahmen rechnen.
    »Bitte dranlassen«, sagte Rae.
    Bevor Stone die Zellentür hinter sich schloss, brüllte ich: »He, holen Sie mich hier raus!«
    »Das liegt leider nicht in meiner Macht.«
    »Was habe ich denn verbrochen?«
    »Widerstand gegen die Staatsgewalt. Das hätte nicht sein müssen, Isabel.« Stone klang enttäuscht.
    »Wissen die überhaupt Bescheid? Wissen sie, was Rae getan hat?«, brachte ich zu meiner

Weitere Kostenlose Bücher