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Titel: Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Thriller
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nachdem einer der Sanitäter ein antiseptisches Spray auf die Wunde gegeben und dazu noch schnell eine Tetanusspritze in den Muskel gesetzt hatte. Mark Cohen humpelte ein wenig, als er sich vom Krankenwagen zurück auf den Weg machte, zu Lieutnant Joseph Kovacs, zum Harper‘s, zum Einsatz.
     
    Der Krankenwagen war in den Washington Mews gewesen, einer der wenigen, die nicht zum Roosevelt oder zum Beekman Hospital gefahren war, um die Verletzten in die Notaufnahme zu bringen. Cohen hatte sich geschämt, überhaupt nach der Wunde sehen zu lassen. Es war ein Kratzer. Unwichtig.
     
    Das Humpeln war kaum zu sehen. Wenn jemand ein paar Meter neben ihm gestanden hätte, dann wäre dem Beobachter aufgefallen, daß das rechte Bein um einen Sekundenbruchteil nachgezogen werden mußte. Aber das war auch alles. Den New Yorker Marathon würde er nicht laufen können, okay.
     
    Cohen rieb sich den Oberschenkel, den verkrampften und angespannten Muskel und schob sich durch das Labyrinth aus Polizeibarrieren, Streifenwagen und SWAT-Vans hindurch, die einen Großteil der Washington Mews bevölkerten. Das Chaos hatte sich gelegt, die Anspannung zurückgekehrt.
     
    Kovacs hatte mit dem Irren im Harper‘s geredet, meinte einer der Polizisten. Er war also nicht tot. Kopfschütteln bei den Beamten. Jemand anders fragte nach Sawyer und dem SWAT-Team.
     
    „Der ist wahrscheinlich tot“, meinte ein pickelgesichtiger Officer, der danach aussah, als wäre er direkt von der High School gekommen und würde die blaue Uniform mit dem .38 Special an der Seite nur zu einem Kostümball tragen, der irgendwo in der Upper Eastside von Studenten gefeiert wurde.
     
    Wahrscheinlich, dachte Cohen und ging weiter, eine Hand immer auf dem Oberschenkel. Und wieviel andere mit ihm?
     
    Nicht darüber nachdenken. Kovacs würde nicht darüber nachdenken. Der Irre war immer noch drinnen. Er war immer noch am Leben. Was würden sie tun?
     
     
     
    04:25
     
    Lieutnant Joseph Kovacs tat erst einmal gar nichts. Er saß in einem Streifenwagen, die Beine baumelten aus dem Auto heraus, während er unruhig auf dem Fahrersitz hin und her rutschte. In seiner Hand hielt er das Handy.
     
    Denise war dran.
     
    „Wer hat ihm den Befehl gegeben, Denise?“ fragte er. „Jemand muß den Befehl gegeben haben, Sawyer war eine Menge, vor allem ein Arschloch, aber er war nicht bescheuert.“
     
    „Ich weiß es nicht,“ meinte seine Frau am anderen Ende der Leitung. „Ich versuche die ganze Zeit, den Commissioner zu erreichen, aber…“
     
    „Die lassen uns hier draußen hängen, Denise.“
     
    „Ich arbeite dran.“
     
    „Habe ich die Einsatzleitung?“
     
    „Natürlich hast du…“
     
    „Es sieht nicht danach aus, Denise.“
     
    „Ich habe dir die Leitung gegeben.“
     
    „Genau“, meinte Joe. „Du hast mir die Leitung übertragen. Du. Nicht der Commissioner. Nicht der Bürgermeister.“
     
    „Was meinst du?“
     
    „Ich meine, daß man uns ans Kreuz nageln will, Denise. Ehefrau schickt ihren Mann an die Front, ohne die Dienstvorschriften einzuhalten. Macht sich ganz gut als Schlagzeile, wenn was schief geht.“
     
    „Wollte“, kam die Antwort.
     
    „Was?“
     
    „Man wollte uns ans Kreuz nageln.“
     
    „Habe ich die Leitung, Denise?“
     
    „Was ist da draußen los? Ist Turow noch da?“
     
    „Ja.“
     
    „Dann hast du die Leitung, Joe. Du bist derjenige, der vor Ort ist. Du bist alles, was wir noch haben. Was die Geiseln noch haben. Sind noch welche am Leben?“
     
    Er schüttelte den Kopf.
     
    „Kein Ahnung. Vielleicht fünf, vielleicht sechs. Ja, ich habe den hinteren Eingang sichern lassen. Aber ich schicke keinen meiner Männer rein. Das wäre Wahnsinn. Ich kenne die Situation im Laden nicht. Vielleicht ist Turow verletzt.“
     
    Joe nickte dem Telefon zu, bemerkte, wie Susan Miller neben dem Wagen stand und bei dem Namen zusammengezuckt war. Er winkte mit der Hand ab, als sie ein paar Schritte zurück machen wollte, um nicht weiter zuzuhören. Es waren schon zu viele Gespräche gewesen, die aufgezeichnet worden waren. Da brauchte er dieses nicht auch noch.
     
    „Hast du mit Jones gesprochen?“ fragte er Denise.
     
     „Wir haben nichts“, war ihre Antwort. „Das FBI hat nichts. Der Kerl ist nicht wirklich, Joe. Wir haben einen Geist hier. Keine Strafzettel, kein gar nichts. Und man sollte glauben, daß das FBI seit dem 11. September eigentlich über jeden Pfurz in den USA eine Akte hat. Was ist bloß aus J.

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