Lockende Zaertlichkeit
mir."
"Das ... das kann ich nicht..."
Marcus stöhnte auf und legte den Kopf zurück. "Ich bin zu alt für solche Spielchen, Olivia. Jetzt, da ich dich berührt und deine zarte Haut gespürt habe, gibt es kein Zurück mehr." Er streichelte ihr Gesicht und küsste sie erneut. "Du bist so zart und süß, Darling. Ich muss dich einfach haben."
Olivia schluckte schwer. "Heißt das, dass du mich nicht mehr sehen willst, wenn ich jetzt nicht mit dir schlafe?"
"Ich weiß es nicht, Olivia." Marcus fuhr sich mit der Hand durchs Haar. "Ich kann nicht mehr klar denken." Er nahm Olivias Hand und führte sie an seine intimste Stelle. "Siehst du jetzt, wie sehr ich dich begehre?"
"O Marcus ..."
"So fühle ich mich immer, wenn ich mit dir zusammen bin.
Bisher habe ich mich zurückgehalten, weil ich weiß, wie jung und unerfahren du noch bist. Aber jetzt kann ich mich nicht mehr beherrschen. Verstehst du, was ich meine?"
"Ja", flüsterte Olivia.
"Geh nach Hause, Olivia", sagte Marcus plötzlich schroff.
"Wir reden morgen weiter."
"Aber wir können doch ..."
"Geh jetzt", wiederholte er, und sein kühler Tonfall tat Olivia weh.
"Dann ... dann sehen wir uns morgen", sagte sie enttäuscht und stieg aus.
"Ja, bis morgen", erwiderte Marcus mit ausdrucksloser Stimme und blickte Olivia nicht mehr nach, als sie auf das Klinikgebäude zuging.
Olivia betrachtete nachdenklich den Mann, der ihr damals so wehgetan hatte. Sie war unsterblich verliebt in Marcus gewesen, aber noch zu jung, um mit der schwierigen Situation umzugehen. Trotzdem hatte Olivia sich schmerzlich gewünscht, sein Herz zu gewinnen und die Frau zu werden, die ihm alles bedeutete. Und dieser Wunsch hätte sie beinahe zerstört.
Plötzlich bewegte Marcus sich und begann unverständliche Laute von sich zu geben.
"Es ist alles in Ordnung", sprach Olivia beruhigend auf ihn ein. "Wir sind hier, Sally und Olivia."
"Olivia", stöhnte Marcus. "Mein Gott, Ruth! Sie bedeutet mir nichts ... Olivia ... nein, geh nicht weg ... du bist die Frau, die ich liebe ... Ruth ... sie bedeutet mir nichts ... Olivia ... ich liebe dich
... bitte geh nicht weg ... Ruth ..." Sein Kopf sank zur Seite, und er verlor wieder das Bewusstsein.
Tränen liefen Olivia über die Wangen, und sie wischte sie schnell weg, damit die Schwester sie nicht sah. Selbst im Zustand der Benommenheit war sich Marcus der Liebe zu seiner Frau Ruth bewusst. Und dieser Liebe wegen hatte er seine Beziehung zu Olivia aufgegeben.
Anstatt wie versprochen, am nächsten Abend, mit ihr zu reden, hatte Marcus angerufen, um die Verabredung abzusagen.
Olivia hatte nicht nach dem Grund gefragt, denn sie hatte zu wissen geglaubt, was dieser Anruf zu bedeuten hatte: Marcus wollte die Beziehung beenden, und dies am Telefon zu tun war in seinen Augen wohl die bequemste Lösung.
Als Olivia am nächsten Tag das Klinikgebäude verließ, sah sie Marcus' Wagen vor dem Haupteingang stehen. Und auf dem Beifahrersitz saß eine wunderschöne blonde Frau von etwa dreißig Jahren. Olivia wusste sofort, dass es Ruth Hamilton war, denn die Ähnlichkeit mit Sally war unverkennbar. Und dann kam Marcus heraus und ging auf den Wagen zu, ohne Olivia zu bemerken. Er stieg ein, lächelte Ruth strahlend zu und fuhr schließlich mit ihr davon.
Olivia glaubte, sterben zu müssen, so weh tat es ihr, Marcus mit seiner Frau zu sehen. Doch dann rief sie sich energisch zur Räson. Vielleicht sah es ja nur so aus, als hätte Marcus sich mit Ruth versöhnt, und in Wirklichkeit war es ganz anders. Olivia beschloss, ihn später anzurufen, um sich Gewissheit zu verschaffen. Als sie es schließlich abends tat, meldete sich Sybil Carr.
"Marcus und Ruth sind gerade oben im Schlafzimmer", informierte sie Olivia kühl. "Sie machen sich fertig zum Ausgehen."
"Ich ... verstehe", erwiderte Olivia mit schwankender Stimme. "Kann ich .., kann ich trotzdem kurz mit Marcus sprechen?"
"Ich glaube kaum, dass das im Moment so passend wäre", wehrte Sybil eisig ab. "Natürlich hat Marcus Ruth von Ihnen erzählt, und da wird es ihr kaum recht sein, dass Sie bei ihm zu Hause anrufen. Hat Marcus denn noch nicht mit Ihnen gesprochen?"
Olivia fühlte sich entsetzlich erniedrigt. "Nein."
Da lachte Sybil spöttisch auf. "Das kann ich mir vorstellen!
Aber wie dem auch sei, ich bin sehr erfreut, dass die beiden sich endlich versöhnt haben und nun einen neuen Anfang wagen wollen. Meine Tochter ist gestern Abend zurückgekommen."
Deshalb also hatte Marcus die Verabredung
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