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Lockruf der Finsternis

Lockruf der Finsternis

Titel: Lockruf der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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nein. Diese Ehre will ich schon selbst in Anspruch nehmen.«
    Wie konnte er es wagen! »Du erbärmlicher …«
    »Keine Beleidigungen, Artie«, schnitt er ihr gereizt das Wort ab. »Wir wissen beide, dass du es nicht so meinst. Diese Lippenbekenntnisse bin ich wirklich leid.«
    Bei dieser Wortwahl überlief sie ein Schauer. »Merkwürdig. Von deinen Lippen kann ich gar nicht genug bekommen.« Sie beugte sich vor und berührte sie. Sein Mund war der einzige Körperteil an ihm, der weich war – weich wie die Blütenblätter einer Rose –, und sie war völlig fasziniert von ihm. »Du hast wirklich wunderbare Lippen, Acheron, vor allem, wenn sie über meinen Körper gleiten.«
    Ash stöhnte, als er die Hitze in ihren smaragdgrünen Augen sah, und bekam eine Gänsehaut. »Kriegst du denn nie genug? Ich schwöre dir, wenn ich ein Sterblicher wäre, würde ich von unserer letzten Runde noch schlapp in der Ecke hängen. Falls ich nicht schon längst tot wäre. Wir müssen für dich wirklich ein anderes Hobby finden, damit du nicht ständig auf mir herumturnst.«
    Aber es war zu spät, sie drückte bereits sein Knie herunter und setzte sich rittlings auf seine Hüften.
    Er knirschte mit den Zähnen und lehnte den Kopf zurück, als sie begann, an seinem Hals zu knabbern. Er neigte den Kopf, denn er wusste schon, was jetzt kam, während sie seine Haut ableckte. Ihr Herz schlug bereits schneller, als sie sich näher an ihn drückte.
    Und dann spürte er, wie ihre scharfen Schneidezähne sich in seine Haut bohrten, und im nächsten Augenblick trank sie sein Blut …
    »Katra!«
    Kat Agrotera schoss kerzengerade in ihrem Bett hoch, als sie die schrille Stimme in ihrem Kopf hörte. »Was hab ich denn gemacht?«, fragte sie. Warum war Artemis jetzt wohl wieder wütend auf sie?
    »Hast du schon geschlafen?«
    Sie blinzelte, als Artemis neben dem Bett in ihrem Zimmer erschien. Der Raum war stockdunkel, abgesehen von dem unheimlichen blauen Licht, das von Artemis’ Körper ausging.
    Kat saß in ihrem pinkfarbenen Schlafanzug auf dem Bett, die Haare zerzaust, und sie entschied, dass sie ihren gesunden Menschenverstand gebrauchen und ihren Sarkasmus unterdrücken sollte. »Jetzt bin ich wach.«
    »Gut. Ich habe eine Aufgabe für dich.«
    Kat musste ein Lachen unterdrücken. »Ich erinnere dich ja nur ungern daran, aber weißt du noch, dass du meine Dienste Apollymi weitergegeben hast? Und die große böse Göttin aus Atlantis, die du so fürchtest, verbietet mir jetzt, irgendetwas von dem zu tun, was du sagst. Sie findet es ziemlich lustig, dass sie dich auf diese Art und Weise reizen kann.«
    Artemis kniff drohend die Augen zusammen. »Katra …«
    » Matisera …«, sagte sie und ahmte Artemis’ aufgebrachten Tonfall nach. »Ich habe mich nicht darum gerissen. Du bist diejenige, die den Pakt mit Apollymi geschlossen hat, mit dem ich jetzt leben muss. Mich persönlich ärgert es wahnsinnig, dass du mich behandelst wie eine Manga-Sammelkarte, die du nicht mehr im Haus haben willst. Aber du hast mich eingetauscht. Tut mir leid – ich spiele jetzt in der gegnerischen Mannschaft.«
    Artemis trat einen Schritt vor, und Kat merkte plötzlich, dass sie wirklich Angst hatte.
    »Stimmt etwas nicht?«
    Artemis nickte und flüsterte: »Er wird mich töten.«
    »Acheron?« Er kam dafür am ehesten infrage.
    »Nein«, sagte sie scharf, »Acheron würde mir nie etwas tun, er droht nur damit. Erinnerst du dich noch daran, als du ein junges Mädchen warst?«
    Wenn man die Tatsache bedachte, dass das so etwa zehn- oder elftausend Jahre her war, so war das eine ganz schöne Zeitspanne. »Einige Dinge sehe ich noch vor mir, als wäre es gestern gewesen. Warum?«
    Artemis setzte sich auf Kats Bett und zog ihr Stofftier, einen Tiger, zu sich heran. »Erinnerst du dich an den sumerischen Gott Sin?«
    Kat runzelte die Stirn. »Ist das der, der vor Äonen in deinen Tempel eingedrungen ist und versucht hat, dir deine Kräfte zu nehmen und dich zu töten?«
    Artemis’ Hand krallte sich um den Tiger. »Ja. Er ist zurück und versucht wieder, mich umzubringen.«
    Wie war das nur möglich? Kat hatte sich persönlich um diesen Feind gekümmert. »Ich dachte, er wäre tot?«
    »Nein, Acheron hat ihn gerettet, ehe er sterben konnte, und hat ihn zu einem Dark-Hunter gemacht. Sin glaubt, dass ich diejenige bin, die ihm seine Kräfte geraubt und ihn, als wäre er tot, zurückgelassen hat.« Artemis’ Augen brannten vor Entsetzen. »Er wird mich umbringen,

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