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Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Titel: Lockruf der Toten / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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eurem unglaublichen Talent zu verdanken. Ich habe vor, jedes Mitglied dieses Teams sehr, sehr glücklich zu machen.«
     
    Angesichts der Reporter, Kameraleute, Polizisten und nun auch noch der Mitglieder von Todd Simons Crew, die überall im Haus unterwegs waren, blieb Jeremy und mir keine Sekunde, in der wir unter uns gewesen wären. Und so muss ich zugeben, dass ich mit ganz erheblicher Enttäuschung reagierte bei der Entdeckung, dass er wirklich die Absicht hatte, auf dem Ausziehsofa zu schlafen.
    Altmodisch, ja, aber auf seine Art auch reizend. Nachdem die anderen verschwunden waren, kehrte ich in die Küche zurück und holte mir ein Aspirin, um ihm Gelegenheit zu geben, sich mit mir zusammen nach oben zu schleichen. Aber im Wohnzimmer blieb es dunkel und still.
    In gewisser Weise war es genau das, was ich von Jeremy erwartet hatte. Verantwortungsbewusst und selbstbeherrscht bis ins Mark. So leidenschaftlich er am Abend zuvor gewesen war und trotz seiner Neckerei heute – er würde voll und ganz mit unserem Fall beschäftigt sein und von mir erwarten, dass ich es ebenfalls war.
    Verdammt.
    Ich stapfte die Treppe wieder hinauf. In meinem Zimmer traf ich Eve beim Wacheschieben an; sie saß in einem Sessel am Fenster, die Beine über die Armlehne gelegt, und las ein Buch. Ein Sachbuch selbstverständlich – ich konnte mir nicht vorstellen, dass Eve jemals einen Roman in die Hand nahm. Lesen diente zum Lernen, zum Recherchieren, und selbst dann nur als letzter Ausweg, wenn es keine aktivere Methode gab, an die nötigen Informationen heranzukommen.
    Ich warf einen Blick auf den Titel.
Abarazzi’s Complete Genealogy of Demons, Demi-Demons and Associated Subtypes.
    »Leichte Unterhaltung?«, sagte ich.
    »Informiere mich über Aspekte meiner Familiengeschichte. Öde genug, dass ich mich nicht komplett drin verliere. Nicht so öde, dass ich drüber einschlafe.« Sie sah über die Oberkante des Buchs zu mir hin. »Also …« Ein Blick an mir vorbei. »Ich sehe schon, das Aspirin hast du nicht mitgebracht.«
    »Haha.« Ich trat mir die Schuhe von den Füßen und ließ mich aufs Bett fallen. »Es war ein ziemlich langer Tag, und dies ist ganz entschieden nicht der richtige Zeitpunkt …«
    Ein Klopfen an der Balkontür. Jeremy stand draußen, die Augen mit der Hand beschattet, um durch die spiegelnde Scheibe etwas sehen zu können.
    »Du wolltest gerade sagen …?«, begann Eve.
    »Diffundiere.«
    »Ich soll gehen? Hast du nicht eben erst gesagt …«
    Ich formte etwas Eindeutiges mit den Lippen. Sie grinste und klappte ihr Buch zu.
    »Ich gehe patrouillieren. Wenn du mich brauchst, schrei einfach. Aber irgendwas sagt mir, dass du’s nicht tun wirst.«
    Sie verschwand. Draußen lehnte Jeremy inzwischen am Geländer, ohne den geringsten Zweifel daran, dass er willkommen war. Er sah so sexy aus wie letzte Nacht mit dem etwas zerzausten Haar, den bloßen Füßen, dem kleinen Lächeln; die langen Finger tippten rhythmisch auf das Geländer mit einer Spur von Ungeduld, endlich eingelassen zu werden.
    Ein kleiner Funken von Hitze flackerte auf. Ich erinnerte mich an die letzte Nacht, daran, wie er sich in die Lücke geschoben hatte, den Hunger, das Begehren – und der Funke loderte zu einer Flamme auf, die durch mich hindurchzuckte und umso heißer brannte, als ich daran dachte, was ihn gestern Abend hierhergeführt hatte. Dieses Mal gab es keinen Adrenalinrausch, dem ich die Verantwortung zuschieben konnte. Er hatte seine Entscheidung getroffen. Er war bereit, das Risiko einzugehen. Nach vier Jahren des Wartens und Hoffens war er hier, an meiner Tür. Und ihn nur zu sehen reichte bereits aus, dass mir schwindlig wurde vor Begehren.
    Als ich zur Tür ging, stellte ich fest, dass meine Brustwarzen jetzt schon hart waren und sich in den Blusenstoff drückten. Ich zog die Bluse etwas aus dem Rockbund, um es zu verbergen. Ich hatte jahrelang auf diesen Moment gewartet, und ganz egal, wie bereit ich dafür war, ich würde dies ausdehnen, solange es ging.
    Ich öffnete die Tür einen Spalt weit. »Bastard.«
    Seine Augenbrauen schossen nach oben. »Was habe ich jetzt wieder getan?«
    »Vorgegeben, du würdest unten bleiben. Dich schlafend gestellt, als ich mich runtergeschlichen habe.«
    »Ich bin draußen gewesen, seit du nach oben gegangen bist, Jaime. Ich habe mit dem Wachmann und den Polizisten draußen geredet und dann eine Runde gedreht, um herauszufinden, ob ich nach wie vor ungesehen hier raufkommen kann.« Er

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