Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Titel: Lockruf der Toten / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
Vom Netzwerk:
von Kristof gewesen, dem Vater ihrer Tochter, und Eve und ich hatten mit ihrer Tochter Savannah zusammenarbeiten müssen, um an ein bestimmtes Tresorfach in einer Bank heranzukommen.
    Bis vor drei Jahren hatte ich Eve nur dem Ruf nach gekannt. Und es war ein übler Ruf gewesen – die Sorte Hexe, mit der man sich nicht anlegte. Als ich ihre Tochter kennenlernte, war Eve bereits tot, was eigentlich jede Beziehung unmöglich hätte machen sollen, in meinem Fall aber kein Hindernis darstellte. Eve hatte eine »Nekro« gebraucht und war zu der einen gegangen, die Savannah kannte; zu unserer wechselseitigen und gründlichen Verblüffung hatten wir uns angefreundet. Wann immer ich jetzt Hilfe aus dem Jenseits brauchte, wandte ich mich an sie.
    Dieses Mal allerdings antwortete sie nicht. Nicht weiter überraschend. Jedes Jahr blieb Eve über Monate hinweg verschwunden und konnte nicht erklären, wo sie steckte – eins der vielen Geheimnisse, die Geister mit den Lebenden nicht erörtern dürfen. In Notfällen konnte ich den Ring verwenden, um Kristof zu beschwören, und er konnte ihr eine Nachricht zukommen lassen – aber dies war kein Notfall, und ich legte keinen Wert darauf, Kristof Nast zu kontaktieren, wenn es nicht unbedingt nötig war.
    Mein Versagen unten im Garten ging mir nach, und ich schlief nicht viel in dieser Nacht. Als ich es am Morgen schließlich aufgab und aus dem Bett kroch, hatte ich eine SMS von Elena:
J wollte dich nicht wecken – sagt, ihr hattet gestern eine Party. Ruf an, wenn du kannst.
    Ich rechnete rasch nach. Es war mittlerer Vormittag im Staat New York.
    »Hey«, sagte Elena, als sie ans Telefon ging. »Jeremy ist grade oben und versucht, die Kinder zu einem Zwischenschlaf zu bewegen.«
    »Ich habe gehört, ihr habt einen doppelten Krankheitsfall.«
    Sie lachte. »Haben wir. Oh, und dein Geschenk ist heute Morgen angekommen. Ihre ersten Kaninchen! Kate probiert jetzt schon, ein Ohr abzukauen. Clay ist ja so stolz.«
    »Und Logan versucht sich nicht am Kaninchennagen?«
    »Viel zu simpel. Er hat sich seins sehr genau angesehen. Clay sagt, er versucht erst einmal, seine schwachen Punkte zu ermitteln.«
    Eine Tür wurde knallend aufgestoßen, und Clays Stimme grollte etwas, das ich nicht verstand.
    »Jeremy ist unterwegs hier runter«, sagte Elena. »Und in ein paar Stunden sitzt er im Flugzeug. Den Kindern geht es viel besser. War bloß eine Erkältung, genau wie ich gesagt habe.«
    Clays Stimme im Hintergrund, eher ein Knurren als ein Grollen jetzt.
    »Oh, denen fehlt nichts«, sagte Elena.
    »Logan hustet schon wieder.« Clays Stimme, klar zu verstehen.
    »Er wird nicht dran sterben.« Ein gereizter Seufzer, dann war sie wieder dran. »Elende Nervens…«
    Sie stieß ein gellendes Quieken aus, bei dem ich zusammenfuhr. Das Telefon landete scheppernd auf dem Boden. Elena kreischte, dass sie gerade telefoniere – oder es jedenfalls versuche. Wieder ein Klappern, als höbe jemand das Gerät vom Boden auf.
    »Sag ihr, es tut mir leid«, rief Elenas Stimme von weitem. »Und Clay entschuldigt sich dafür, dass er so unhöflich war!«
    »So, mache ich das?«
    »Wortreich.«
    »Macht draußen weiter«, sagte Jeremy. »Die Kinder versuchen zu schlafen, und ihr könntet beide etwas frische Luft brauchen.«
    »Tut mir leid«, sagte er, während die übrigen Stimmen verklangen. »Sie haben hier im Haus festgesessen und sich Sorgen gemacht, und allmählich wird es ein bisschen klaustrophobisch. Elena hat dir gesagt, dass es den Kindern bessergeht?«
    »Hat sie. Aber Clay scheint sich immer noch Sorgen zu machen. Vielleicht solltest du …«
    »Er kommt schon zurecht, und ich fahre demnächst los. Wie war die Party also?«
    Ich versuchte, die komischen Aspekte zu betonen, aber als ich fertig war, fragte er, ob da noch etwas gewesen sei. »Du hörst dich müde an«, sagte er. »Was ich natürlich auf den langen Abend schieben könnte, aber …«
    »Es hört sich eher nach einer schlaflosen Nacht an, meinst du?«
    Ich erzählte ihm alles.
    »Wenn du keinen Kontakt zu Eve aufnehmen kannst, versuch es bei Paige und Lucas«, sagte er. »Elena hat gestern Abend mit Paige telefoniert, sie sind beide zu Hause. Ich könnte auch …«
    »Kümmer du dich einfach darum herzukommen. Ich erledige die Telefonate.«
    Er versprach, mich zurückzurufen, sobald er in etwa wusste, wann er da sein würde, und damit beendeten wir die Unterhaltung.

[home]
5 Auszeit für Eve
    I ch verbrachte an diesem Morgen viel zu

Weitere Kostenlose Bücher