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Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Titel: Lockruf der Toten / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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hören wollen, was bei der Tansy-Lane-Séance rausgekommen ist. Dann hat er mich zu den Rechercheleuten geschickt, damit die Jaimes Ergebnisse überprüfen.«
    »Und wie sieht es aus?«, fragte Grady.
    Becky warf mir einen besorgten Seitenblick zu. »Na ja, ich überbringe wirklich nicht gern schlechte Nachrichten, aber …«
    Sie streckte die Hand nach einem Telefon auf einem Nebentisch aus. Ich sah, dass die LED blinkte. Ein kurzer Tastendruck, und …
    »Sie sind alle da, Mr. Simon.«
    Mist. Becky hatte gestern Abend keinerlei Hemmungen gehabt, Angelique öffentlich zurechtzuweisen, aber ich hatte offenbar eine andere Behandlung verdient – einen direkten Verweis vom Produzenten selbst. Ich wappnete mich innerlich.
    »Hab bloß einen Moment Zeit, Leute.« Simon sprach so schnell, dass ich mich konzentrieren musste, um ihn zu verstehen. »Also zunächst mal wollte ich euch sagen, wie leid es mir tut, dass ich gestern Abend nicht da sein konnte. Hätte euch alle gern kennengelernt. Für mein Leben gern – he, he, vielleicht nicht der beste Ausdruck in eurer Branche, was? Jaime? Jaime, Süße?«
    »Äh, ja, Mr. Simon.«
    »Todd. Nenn mich Todd. Ich hab gehört, du hast gestern Abend eine Glanzvorstellung hingelegt. Jeder Schuss ein Treffer.«
    Becky grinste mich an.
    Simon fuhr fort: »Jede Frage richtig, sagen die von der Recherche. Scheiße auch, das war mal unglaublich, entschuldigt den Ausdruck, Leute.«
    Gradys und Angeliques Gesichtsausdruck wurde härter, und ich machte mir Vorwürfe. Ich musste vorsichtig sein, wenn ich im Rahmen einer Show wirklich Kontakt mit Geistern aufnahm – genug richtige Antworten geben, um meine Glaubwürdigkeit aufrechtzuerhalten, aber nicht so viele, dass meine Kollegen mich beschuldigen konnten, das Spiel manipuliert zu haben.
    Simon redete immer noch. »Also, ich wollte einfach bloß anrufen und sagen ›Gut gemacht, Mädchen‹. Du bist die einzig Wahre, Jaime Vegas. Bald weiß das die ganze Welt, und glaub mir, keinen freut das mehr als mich. Bist du je in Vanity Fair gewesen, Jaime?«
    »Äh, nein.«
    »Na, ich arrangiere da gerade was für dich. Kenne da ein paar Leute, muss ein paar Anrufe erledigen. Kleines Geschenk für dich.«
    »Äh, danke.«
    »Angel? Brad?«
    »Ja, Todd?«, sagte Grady.
    »Für Sie Mr. Simon, Sir.« Simon stieß ein Lachen aus, das man als »Bloß ein Scherz« hätte interpretieren können, wahrscheinlich aber bedeutete, dass es keiner war. »Angel, Süße, ich hab dir die Gelegenheit gegeben, deinen hübschen kleinen Arsch aus der Pampa zu holen, aber ich kriege nichts dafür.«
    »Ich …«, begann sie.
    »Brad, Sie kriegen Ihre Chance demnächst, und ich will Ergebnisse sehen. Ihr Honorar ruiniert unseren Etat, lassen Sie’s mich nicht bereuen.
Comprendes, amigo?
«
    »Wir verstehen«, sagte Claudia.
    »Gut, gut. Nur damit wir uns über das Wesentliche klar sind, Leute. Muss los, muss wirklich los, aber ich hab ein Auge drauf. Macht mir Ehre.«
    Er legte auf. Es dauerte etwa sechzig Sekunden, bis Angelique, Grady und Claudia eingefallen war, was sie noch zu erledigen hatten, und sie aus dem Zimmer verschwunden waren. So viel zum Thema Wogen glätten.
    Ich hatte um Punkt neun ein Zeitschrifteninterview anstehen, was mir kaum genug Zeit ließ, mir nach dem Frühstück die Zähne zu putzen. Das eigentliche Interview verlief glatt. Dann wollten sie Fotos machen … im Garten. Selbstverständlich wollten sie dazu in den Garten, das Haus war nur halb möbliert und wurde gerade umgebaut.
    Ich stellte mir augenblicklich die Fotos vor, Fotos von mir mit aufgerissenen Augen und fahrigem Gesichtsausdruck, weil diese verdammten Geister mich piesackten. Ich geriet in Panik. Ich begann Entschuldigungen zu faseln, irgendetwas von schlechten Lichtverhältnissen und Allergien. Der gehetzte Fotograf, der wahrscheinlich noch mehrere andere Termine vor sich hatte, kam zu dem Schluss, dass er seinen Arbeitstag nicht gleich auf diese Art beginnen wollte, und schlug vor, man könnte den Artikel ja auch ohne mein Foto veröffentlichen. Das nun wäre gar nicht gut gewesen. Wenn man einmal ein bestimmtes Alter erreicht hat und ein Artikel ohne Foto erscheint, dann fangen die Leute an, Gründe zu vermuten – vor allem, wenn von beiden Co-Stars Fotos da sind.
    Also gab ich nach … und es wurde genauso höllisch, wie ich gefürchtet hatte. Die Geister pikten mich. Sie stießen mich an. Sie flüsterten mir ins Ohr. Und ich musste sie ignorieren und aussehen,

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