Lockruf der Versuchung (Baccara) (German Edition)
Dann kennt er vielleicht den Mann, mit dem meine Mutter auf und davon ist!“, meinte sie aufgeregt.
Ja, wahrscheinlich sogar besser, als du dir vorstellen kannst …
Den Gedanken behielt Stone wohlweislich für sich. „Möglicherweise“, erwiderte er schließlich einsilbig.
„Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich ihn gerne fragen.“
„Natürlich, kein Problem.“ Stone hoffte nur, dass er vorher Gelegenheit hatte, unter vier Augen mit Durango zu sprechen.
Madison öffnete die Gepäckklappe über den Sitzen und nahm eine Tasche heraus. „Dann lassen Sie uns gehen.“
Stones Blick blieb an der Tasche hängen. Eine Nobelmarke, wenn ihn nicht alles täuschte. Er lächelte in sich hinein. Erinnerte sich daran, wie Delaney einmal behauptet hatte, man könne die Klasse einer Frau an ihrer Tasche erkennen. Wenn das stimmte, war Madison Winters ein Juwel.
Der schmale Gang zwischen den Sitzreihen bis in den vorderen Teil der Maschine schien kein Ende zu nehmen. Als Madison das Gedränge vor der Flugzeugtür erreichte, stoppte sie abrupt. Sofort legte Stone stützend seine Hände um ihre Taille.
Sie warf ihm einen Blick über die Schulter zu. „Dankeschön.“
„Es ist mir eine Freude.“
Madison erschauerte leise. Es fühlte sich gut an. Seine starke, muskulöse Brust so dicht an ihrem Rücken. Die Berührung seiner Hände, die Wärme und Sicherheit versprach. Sie war überrascht, wie hochgewachsen er war, das war ihr im Sitzen gar nicht aufgefallen. Der eindringliche Blick aus seinen dunklen Augen raubte ihr förmlich den Atem.
Reiß dich zusammen, Madison! Sicher, er trug keinen Ehering. Aber es schien mehr als unwahrscheinlich, dass ein so attraktiver Mann ungebunden war. Wahrscheinlich wartete draußen nicht nur sein Cousin, sondern auch eine Frau auf ihn.
Nebeneinander gingen sie in Richtung Ankunftshalle.
„Also, wie lange bleiben Sie in Montana?“, erkundigte sich Stone.
Madison hätte schwören können, dass er seine Schritte ihrem Tempo angepasst hatte. Sie streifte ihn mit einem raschen Seitenblick und ignorierte das nervöse Flattern der Schmetterlinge in ihrem Bauch.
„Bis ich meine Mutter gefunden und mit ihr gesprochen habe. Ich hoffe, es dauert nicht allzu lange. Das Schwierigste wird wahrscheinlich sein, bis in die Berge hinaufzukommen. Mr Jamison von der Silver Arrow Ranch will das für mich organisieren. Einen Teil der Strecke kann man anscheinend gut mit dem Auto fahren. Und dann muss man reiten.“
Stone hob fragend die Augenbrauen. „Haben Sie das schon mal gemacht?“
Sie gab sich Mühe, selbstbewusst zu klingen, obwohl sie sich gar nicht so fühlte. „Ja. Als Mädchen hatte ich regelmäßig Reitunterricht. Es wird eine Herausforderung, aber ich werde das hinkriegen.“
Stone war sich da nicht so sicher. Sie wirkte so zierlich, beinahe zerbrechlich. Nicht wie jemand, der auf dem Pferderücken die Berge erobern konnte.
„Wissen Sie, genau das verstehe ich nicht.“
Ihre Worte rissen ihn aus seinen Gedanken. „Was meinen Sie?“
„Ich frage mich, wie meine Mutter das geschafft hat. Na ja, ich kann mich nicht erinnern, dass sie jemals geritten ist.“
Er überlegte. „Vielleicht saßen sie zu zweit auf einem Pferd. Das ist nicht einfach, aber möglich.“ Stone konnte sich zum Beispiel sehr gut vorstellen, wie Madison hinter ihm auf dem Pferd saß. Sie würde ihm die Arme um die Hüften schlingen, ihre Beine würden sich an seine schmiegen … Durch den Stoff der Kleidung würde er die Rundung ihrer festen Brüste an seinem Rücken spüren … Der erregende Duft ihres Parfüms würde sie beide einhüllen …
Diese gefährlichen Gedanken musste er sich schnellstens aus dem Kopf schlagen. Er war in Montana, um für sein neues Buch zu recherchieren, nicht, um eine unverbindliche Affäre anzufangen. Oder gar noch weiter zu gehen … ein Terrain zu betreten, das er selbst als Tabuzone erklärt hatte.
Nachdem sie ihre Koffer geholt hatten, ließ Stone den Blick über die wartenden Menschen in der Ankunftshalle schweifen. Keine Spur von Durango. Natürlich nicht. Mist!
Madison entschädigte ihn mit einem bezaubernden Lächeln. „Vielen Dank für die nette Gesellschaft. Mit Ihrer Hilfe habe ich meine Flugangst fast vergessen.“
„Ich habe zu danken“, entgegnete Stone. „Wissen Sie, wer Sie abholt?“
„Nein. Vielleicht sollte ich anrufen. Entschuldigen Sie mich bitte kurz?“
„Selbstverständlich.“
Stone folgte Madison mit dem Blick, während sie die
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