Lockruf der Versuchung (Baccara) (German Edition)
große Halle bis zu einem öffentlichen Telefon durchquerte. Er bewunderte den reizvollen, aber nicht aufreizenden Schwung ihrer Hüften und die Art, wie ihre dunklen Haare bei jedem Schritt elegant über ihre Schultern fielen.
In dem maßgeschneiderten Hosenanzug, der ihre umwerfende Figur perfekt zur Geltung brachte, wirkte sie hier in Montana wie eine Erscheinung aus einer fremden Welt. Alle anderen Frauen trugen Jeans und T-Shirts. Sie hingegen sah aus, als wäre sie auf dem Weg zu einem wichtigen Geschäftsessen.
„Stone, man kann dich wirklich keine Sekunde allein lassen“, ertönte unvermittelt eine Stimme hinter ihm. „Du fängst sofort an, Frauen abzuchecken. Sogar die hippen Citygirls.“
Stone wirbelte herum. Hinter ihm stand Durango, ein breites Grinsen im Gesicht.
„Ich saß im Flugzeug neben ihr. Sie ist wirklich sehr nett.“
Durango lachte auf. „Natürlich. Wie alle Frauen.“
Amüsiert grinsend schüttelte Stone den Kopf. Durango war ein unverbesserlicher Frauenheld. Und genau wie sein Onkel dachte er nicht im Traum daran, sich dauerhaft zu binden.
Apropos Corey …
„Sag mal, wann hast du Onkel Corey eigentlich zum letzten Mal gesehen?“
Das Lachen verschwand in Sekundenschnelle von Durangos Gesicht.
„Merkwürdig, dass du fragst“, erklärte er düster. „Ich habe ihn bestimmt eine Woche nicht mehr getroffen. Und, ob du es glaubst oder nicht, es ist eine Frau bei ihm, so viel weiß ich.“
Stone schluckte. Das war es nicht, was er hatte hören wollen. „Bist du sicher?“
„Absolut. Ich habe sie selbst gesehen, als sie nach oben geritten sind. Eine wirklich hübsche Frau, Ende vierzig vielleicht, aus dem Norden. Seit einer Woche geht Corey nicht mehr ans Telefon. Ich frage mich langsam, was da oben los ist. Er hat doch noch nie eine Frau mit zu sich genommen.“
Stones schlimmste Befürchtungen schienen sich zu bestätigen. Seine Gedanken überschlugen sich, während Durango weitersprach.
„Er wirkt wie ausgewechselt. Offenbar ist es etwas Ernstes.“
Aufseufzend rieb Stone sich die Augen. „Und du hast keine Ahnung, wer sie ist?“
Durango schüttelte nachdenklich den Kopf. „Nein, ich habe sie nie vorher gesehen. Er hat sie Abby genannt. Und offensichtlich hat diese Abby unseren Onkel mächtig beeindruckt.“
Die Menschenmenge hinter Durango lichtete sich. In diesem Moment bemerkte Stone, wie Madison sich zu ihnen stellte. Hatte sie Durangos Worte mitbekommen?
Verdammt, hoffentlich nicht!
Durango drehte sich um, und ein anerkennendes Lächeln glitt über sein Gesicht, als er Madison entdeckte.
Es wunderte ihn nicht, dass sein Cousin so beeindruckt von ihr war. Sie war definitiv ein Hingucker. Schade, dass Stone ihr zuerst über den Weg gelaufen war.
Da der anscheinend plötzlich die Sprache verloren hatte, beschloss Durango, sich selbst vorzustellen. Doch etwas an ihrer Mimik hielt ihn zurück. Er hatte genug Erfahrung mit Frauen, um zu erkennen, wenn etwas nicht stimmte. Und diese Frau war eindeutig verärgert.
Als sie zu sprechen begann, wurde auch sehr schnell klar, warum.
„Ich glaube, in dieser Unterhaltung geht es gerade um meine Mutter.“
Kein Zweifel, die beiden sind verwandt, fuhr es Madison durch den Kopf, während sie Stone und Durango musterte. Beide waren groß gewachsen und extrem gut aussehend, die Ähnlichkeit ihrer Gesichtszüge war unverkennbar. Sie hatten die gleichen dichten schwarzen Locken, einen dunklen Teint und fast schwarze Augen mit intensivem Blick.
Sogar ihre lässige Eleganz, Jeans und ein einfaches T-Shirt hipp wirken zu lassen, war schlichtweg umwerfend.
Madison musste sich eingestehen, dass, wenn sie Durango zuerst begegnet wäre, dieser sie vielleicht ebenso angezogen hätte, wie Stone es tat. Doch es lag eine charmante und sanfte Zugewandtheit in Stones Blick, die sie bei seinem Cousin nicht entdecken konnte.
Und ebendiese Augen verrieten ihr jetzt, dass er gewusst – oder zumindest geahnt – haben musste, um wen es sich bei dem geheimnisvollen Mann aus den Bergen handelte.
Enttäuscht verzog sie das Gesicht. Sie war ihm gegenüber offen und ehrlich gewesen, hatte ihm vertraut. Warum hatte er seine Vermutung für sich behalten?
Stone neigte leicht den Kopf zur Seite, als er Madisons fragenden Blick bemerkte. „Bitte glauben Sie mir, ich hatte keine Ahnung. Zumindest war ich mir nicht hundertprozentig sicher“, erklärte er ruhig. „Und ich wollte Sie nicht durch wilde Spekulationen beunruhigen.“
Seine
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