Lockruf der Versuchung (Baccara) (German Edition)
Erklärung machte Sinn. Madison seufzte. „In Ordnung“, sagte sie schließlich. „Und was tun wir jetzt?“
Durango blickte irritiert zwischen Madison und Stone hin und her. „Warum sollten wir etwas tun? Irgendwann werden sie schon wieder von ihrem Berg herunterkommen.“
Als er Madisons verärgerte Miene bemerkte, musste Stone sich ein Grinsen verkneifen. Sein Cousin, der Frauenheld, hatte mit Sicherheit nicht den Hauch einer Chance bei ihr.
Madison erschien ihm nicht der Typ Frau, der leicht ärgerlich wurde, aber Durango hatte es mit einem einzigen Satz geschafft, sie auf die Palme zu bringen. Was vielleicht an seiner direkten Art lag. Durango war nicht gerade das, was man einen zartfühlenden Gentleman nennen würde. Trotzdem standen die Frauen auf ihn.
„Madison, darf ich vorstellen: Das ist mein Cousin Durango Westmoreland“, sagte Stone, um das lastende Schweigen zu durchbrechen. „Ich bin sicher, wenn er noch einmal darüber nachdenkt, wird er verstehen, weshalb Sie sich Sorgen um Ihre Mutter machen. Durango und ich würden unsere Hand für unseren Onkel ins Feuer legen. Andererseits können wir natürlich nachvollziehen, dass Sie sich selbst überzeugen möchten, ob es ihr gut geht.“
Stone registrierte aus den Augenwinkeln, wie ein verstohlenes Lächeln über Durangos Gesicht huschte. Er hatte die Botschaft verstanden. Ab sofort würde er sich rücksichtsvoller verhalten.
„Es tut mir leid, wenn ich Sie verärgert habe, Madison.“ Durango reichte ihr versöhnlich die Hand. „Mir war nicht klar, wie beunruhigt Sie sind. Trotzdem herzlich willkommen in Montana.“
Genervt verdrehte Stone die Augen. Durango verstand es, sich in Sekundenschnelle aus einem richtigen Ekelpaket in einen unwiderstehlichen Charmeur zu verwandeln.
Der seine Wirkung auch auf Madison nicht verfehlte, wie ihr Lächeln Stone signalisierte. Und obwohl dieses Lächeln nicht für ihn bestimmt war, löste es wie aus dem Nichts eine unerwartete Flut an Emotionen in ihm aus.
Er räusperte sich. „Gut. Dann hätten wir das geklärt. Durango, du bist Madisons Mutter also begegnet?“
„Ja, ich habe sogar kurz mit ihr geredet, bevor sie mit Corey auf den Berg geritten ist. Eine wirklich beeindruckende Frau“, erwiderte der.
Madison nickte versonnen. Ja, ihre Mutter war definitiv beeindruckend. Auch wenn sie sich im Moment seltsam verhielt. „Ich würde jetzt gerne zur Silver Arrow Ranch fahren, auspacken und mich ein wenig frisch machen. Und Ihnen dann so schnell wie möglich ein paar Fragen stellen, wenn ich darf.“
Durango warf Stone einen warnenden Blick zu. Offensichtlich gab es Dinge, die Madison besser nicht erfuhr.
Stone nickte schweigend, und Durango wandte sich wieder an Madison. „Natürlich, kein Problem. Werden Sie abholt, oder darf ich Sie zur Silver Arrow mitnehmen?“
„Ich möchte Ihnen keine Umstände machen, Mr Westmoreland.“
„Nennen Sie mich einfach Durango“, meinte er mit einem einnehmenden Lächeln. „Und es bereitet mir überhaupt keine Umstände. Die Silver Arrow Ranch liegt auf unserem Weg.“
Madisons Miene leuchtete auf. „Danke, in dem Fall nehme ich Ihr Angebot mit Vergnügen an. Eben am Telefon hat man mich informiert, dass der Fahrer, der mich abholen sollte, krank geworden ist. Sie versuchen, einen Ersatz aufzutreiben.“
Durango nahm ihr mit einer eleganten Bewegung das Gepäck ab. „Dann herzlich willkommen beim besten Fahrservice Montanas.“
Während der Fahrt in Durangos Geländewagen vergaß Madison schnell die düsteren Gedanken. Bequem zurückgelehnt, ließ sie vom Rücksitz aus die atemberaubende Landschaft der Rocky Mountains an sich vorbeiziehen. Jetzt im Juni standen die üppigen Wiesen in voller Blüte, und sie konnte sich nicht sattsehen an der Farbenpracht, die sie umgab.
Madison hatte schon oft von der Schönheit Montanas gehört, doch diese jetzt selbst zu erleben, machte sie sprachlos. Sie wusste, der Yellowstone Nationalpark lag nur einen Katzensprung entfernt, und sie hoffte sehr, eine Tour dorthin unternehmen zu können, bevor sie nach Boston zurückkehren musste.
So unangenehm der Grund ihrer Reise auch war, in diesem Moment genoss Madison einfach nur die Schönheit der Umgebung.
Stone drehte sich zu ihr um. „Verraten Sie mir, wie lange Sie in Montana bleiben werden, nachdem Sie mit Ihrer Mutter gesprochen haben?“ Anerkennend registrierte er, wie sehr die Gegend sie zu beeindrucken schien.
Stone wusste, dass Montana niemanden mehr richtig
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