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Loewe 1 - Der Loewe ist los

Loewe 1 - Der Loewe ist los

Titel: Loewe 1 - Der Loewe ist los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Kruse
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Kiste, die Kas Boot gewesen war, unter den Arm.
    So zogen sie zum Leuchtturm.

Schreckliche Geschichten

    Inzwischen war die Sonne aufs Meer gesunken. Es wurde Abend und Onkel Guckaus erwachte.
    »Möchte wissen, wo der Bengel steckt«, sagte er und dann schaute er zum Fenster hinaus. Da sah er alle kommen. Auch Vater Schluckauf hatte sich ihnen angeschlossen. Am Flafen ließen sie eine Kiste ins Wasser und machten sie mit einem Strick fest. Dann kamen sie näher und er hörte sie die Treppe rauftrappen, — kriechen, — schleichen und — humpeln und dann traten sie alle in die Stube.
    »He, was für ’ne Prozession«, meinte Onkel Guckaus.
    »Es ist ein Kakadu!«, sagte Kim.
    »Na, dann macht es euch mal alle in meiner Stube gemütlich!«, lud Onkel Guckaus sie ein und strahlte über das ganze Gesicht.
    »Ein richtiger Kakadu! Wo ich doch das letzte Mal bloß eine Krähe gehabt habe. Ich hoffe, du bleibst ein bisschen hier?«
    »Bis ihm seine Flügel wieder gewachsen sind, mindestens«, erklärte Kim.
    »Das wollen wir ihm auch geraten haben«, sagte Onkel Guckaus. »Da muss ich euch doch gleich eine seltsame Geschichte erzählen, die ich von einem Segelschiffer weiß. Aber erst setzt euch mal auf meine seidenen Kissen und unser Gast kommt in den goldenen Käfig hier — die Tür nehmen wir aber ab, weil es bei uns keine Gefangenen gibt. Und Vater Schluckauf und ich, wir trinken erst einmal einen herzhaften Schluck zur Feier des Tages aus dieser großen Flasche!« So taten sie es.
    »Hol’s der Deubel — huck«, sagte Vater Schluckauf. »Jetzt kriegen wir noch einen Roman zu hören!«
    »Es gibt auch andere Inseln im Ozean«, erzählte Onkel Guckaus. »Und auf manchen wohnen nicht gastfreundliche Leuchtturmwärter und Fischer mit ihren Kindern und ihrem Viehzeug, sondern Wilde, die Besuch gar nicht schätzen. Eine Insel gibt es, da wohnen ganz besondere Leute. Nämlich solche, die nichts lieber essen als Papageien und die es ganz fabelhaft verstehen, diese zu fangen, und an die zweihundert verschiedene Rezepte kennen, wie sie am schmackhaftesten zubereitet werden können.«
    »Ei der Deubel — huck«, ließ sich Vater Schluckauf vernehmen. »Du bist ein verflixter Erzähler, Guckaus. Man sieht das alles so richtig vor sich.«
    »Hier passiert dir nichts«, sagte Pips zu Ka und: »Darf ich dich morgen malen?«
    Onkel Guckaus klatschte in die Hände und sagte: »Marsch, nun ins Bett — es wird dunkel — ich muss die Lampe anzünden.«
    Er stieg auf den Turm und die anderen gingen in ihre Betten oder in ihren Stall. Es wurde dunkler und dunkler, nur der weiße Lichtstrahl des Scheinwerfers leuchtete durch die Nacht.

Vorsicht

    Es war wieder heller Tag. Schipp war gerade unterwegs mit Ka. Er hatte ihn vom Leuchtturm abgeholt, weil Pips ihn malen wollte. So gingen sie nebeneinander durch das grüne Gras auf das Häuschen zu, das sich Pips als Hintergrund ausgesucht hatte und wo sie gerade ihren Farbkasten bereitstellte.
    Vorher aber kamen sie am Hafen vorbei und Ka sagte: »Es ist nichts Besonderes, wenn Katzen mit vier Beinen weit und gut laufen können. Aber ein Kakadu mit zwei Beinen, dem man die Flügel gestutzt hat, ist es gewöhnt, zu fliegen. Es wäre für ihn gut, eine kurze Pause zu machen.«
    So setzten sie sich auf die Mole in die Sonne und Schipp starrte ins klare Wasser, wo die Fische schwammen, und dann fragte er: »Wie bist du auf den Gedanken gekommen eine Seefahrt zu machen?«
    »Der Gedanke ist auf mich gekommen!«, erwiderte Ka. »Als mir der alte Herr, dem ich gehörte, die Flügel gestutzt hatte, habe ich mich über ihn geärgert und bin ihm ausgerissen. Und bin an einen Fluss gekommen und da lag eine kleine Kiste — ach, da ist sie ja — siehst du sie?«
    Ka ging zu der kleinen Kiste, die dort im Wasser schaukelte, und sagte: »In diese Kiste bin ich eingestiegen und habe mich hinter dem Rand versteckt — siehst du, genauso, wie ich es jetzt mache — und als ich wieder einmal über den Rand guckte, da war ich mit der Kiste schon ein gutes Stück flussab geschwommen, und als ich lange geschwommen war, da war das, worauf ich schwamm, kein Fluss mehr, sondern der Ozean. Und ich habe viele Tage gehungert, bis ich an eure Insel gekommen bin, denn ich bin immerzu getrieben und getrieben — geradeso wie jetzt!«, klagte Ka.
    Der dumme Ka. »Vorsicht! Steig schnell aus!«, rief Schipp. »Du schwimmst wieder davon!«
    Denn die kleine Kiste hatte sich gelöst, als Ka eingestiegen war, und jetzt

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