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Loewe 1 - Der Loewe ist los

Loewe 1 - Der Loewe ist los

Titel: Loewe 1 - Der Loewe ist los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Kruse
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gerechten Strafe zuführen!«
    »Ich bin unschuldig!«, rief Dok.
    »Schweig!«, schrie der Großwesir.
    »Wir werden diesen Verbrecher vor ein Gericht stellen und dann vom Minarett stoßen! Als Erstes ordne ich eine dreitägige Staatstrauer an!«
    »Der Sultan ist tot! Es lebe der Großwesir!«, riefen die Wachen und die Kapelle spielte einen sehr lauten Marsch.
    Nun wurde Dok in das finstere Verlies des Palastes gebracht — die Fesseln hatte man ihm wieder abgenommen. Dort war es dunkel und feucht, er hatte nur eine Pritsche, nicht einmal seinen Koffer. So ein Gauner!, dachte Dok. Zugleich aber grübelte er darüber nach, wie er sich befreien und wie er Kim, Pips und Wu eine Nachricht geben könnte.
    Mitten unter den Leuten war aber Totokatapi gewesen, und der rannte ins Hotel, um Kim und Pips zu warnen.
    »Zuerst müssen wir dem Doktor Nachricht geben«, sagte Pips. »Und dann müssen wir Löwe und den Sultan suchen. Ich glaube nämlich nicht, dass Löwe den Sultan gefressen hat; wenn es unser Löwe ist und wenn der Sultan rechtzeitig von mir gesprochen hat...«
    »Ich hätte jedenfalls keinen gebissen, der von dir gekommen wäre!«, sagte Wu. »Aber bei Löwe ist es nicht so sicher. Trotzdem hat Pips Recht. Und deshalb muss jemand sehr Kleines, auf den niemand achtet, sich auf den Weg machen, um Dok und Löwe zu suchen! Und dieser jemand Kleines werde ich sein!«
    »Gut«, sagte Kim. »Und wir warten hier. Und Totokatapi wird am Hoteleingang aufpassen und sofort pfeifen, wenn er etwas Verdächtiges bemerkt.«
    Wu wollte zuerst zum Palast, wo Dok im Gefängnis lag. Er machte sich so klein, wie er konnte, denn er dachte, dass jedermann nach ihm schauen würde. Aber niemand achtete auf ihn. Die Männer standen in ihren weißen Burnussen zusammen und besprachen die aufregenden Ereignisse.
    Viele Gerüche stiegen Wu in die Nase, aber er suchte nur nach Dok. Endlich kam er an ein winziges Gitterloch, dahinter musste Dok sein. Seine Nase hatte ihn noch nie betrogen. Doch unten war es ganz still.
    »Wu«, machte Wu leise. »Dok! Ich bin hier, Wu!«
    »Ach, Wu!«, flüsterte Dok hinter dem Gitter.
    »Wir müssen vorsichtig sein«, japste Wu. »Wir sind alle gesund und Pips und Kim wollen dir helfen. Wir müssen aber erst sehen, wo Löwe ist und ob der Sultan noch lebt!«
    »Ich habe es gehört«, flüsterte Dok. »Löwe muss auf dem Landgut des Großwesirs sein und dorthin hat man auch den Sultan und das Kamel gebracht.«
    »Vielen Dank, Dok!«, kläffte Wu. »Nun werde ich ihn auch bald finden und dann können wir ihn befreien, und mit Löwe zusammen werden wir auch dir helfen können!«
    »Guter Wu!«, sagte Dok. »Beeile dich, mach dir um mich keine Sorgen. Ich habe mir schon was ausgedacht, wie ich mir vielleicht auch selber helfen kann.«
    Wu hatte genug gehört. Er jagte mit flatterndem Schwanz zu Totokatapi vor das Hotelportal. »Alles in Ordnung, Totokatapi?«, fragte er.
    Totokatapi sagte: »Alles in Ordnung.«
    »Pass auf, Totokatapi«, sagte Wu. »Dok ist wohlauf und der Sultan und das Kamel sind auf das Landgut des Großwesirs gebracht worden, wo auch Löwe sein soll. Ich laufe jetzt rasch voraus. Komm du mit Pips und Kim langsam und unauffällig hinterher, damit wir zusammen den Sultan, das Kamel und Löwe befreien können.«
    Wu sauste wieder davon, immer der großen Straße nach, und Totokatapi lief ins Hotel, um Kim und Pips zu holen.
    »Ja«, sagte Kim, »aber wenn wir unerkannt über die Straße gehen sollen, dann müssen wir anders aussehen, als wir jetzt aussehen.«
    »Ich weiß, was wir machen!«, rief Totokatapi. »Ich verkleide euch mit alten Kleidern und die Gesichter male ich euch braun an und dann seht ihr wie alle anderen hier aus!«
    Nicht lange danach strolchten drei Sultanierkinder über die staubige Landstraße zum Landgut des Großwesirs. Voraus lief ein zerlumpter Bub in Bastsandalen. Er hatte einen großen Sack auf dem Rücken mit einer Strickleiter drin. Hinter ihm ging ein anderer Junge barfuß, seine Haare waren verstruwwelt. Und mit ihnen ging ein Mädchen, das war ganz in ein altes schwarzes Tuch gehüllt, nur die Augen schauten heraus.
    Wu hatte inzwischen das Landgut des Großwesirs erreicht und schlich sich in den Hof wie ein Hund, der gerne ein Huhn fangen möchte. Er sah aber kein Huhn, sondern nur einen grimmigen Soldaten, der vor einem Kellerfenster auf und ab ging.
    Aha, dachte Wu, wenn Soldaten vor einem Kellerfenster auf und ab gehen, dann sitzen dahinter Gefangene. Aber

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