Loewe 1 - Der Loewe ist los
und pustet«, sagte Wu.
»Zwei pusten«, sagte Schipp. »Wu hat Recht.«
»Zwei Jemande sind hineingefallen!«, sagte Ra.
»Tralala«, sagte Kim, »würdest du so freundlich sein und die Lampe anzünden?«
»Ja«, sagte Tralala, »aber ich kann sie nicht in das Loch hineinhalten.«
»Ich halte sie«, sagte Frau Blume.
Tralala zündete die Lampe an und Frau Blume hielt sie.
»Ich sehe etwas, ich sehe etwas«, schrie Ra und hüpfte von einem Bein auf das andere.
»Ja«, sagte Wu, »sie sind es.«
»Es sind Pips und der Löwe«, sagte Schipp.
»Pips hat den Löwen gefangen«, sagte Tralala. »Sie hält ihn am Hals fest — und er gibt Pfötchen!«
»Das ist die Sorte Löwen, die ich kenne«, sagte Totokatapi. »Das sind die gefährlichsten. Ich hätte ihn auch fangen können.«
»Wie holen wir sie jetzt heraus?«, fragte Marke.
»Jemand muss hinuntersteigen«, sagte Kim.
»Jemand sehr Kleines«, schlug Wu vor, »wie Ra ungefähr.«
Wie man aus einer Grube herauskommt
»Etwas leuchtet«, sagte Pips unten zu Löwe.
»Der Mond ist runtergefallen«, sagte Löwe.
»Sie reden zusammen«, sagte Schipp oben.
»Wir sind hier, Pips«, rief Kim. »Hast du dir wehgetan?«
»Ich nicht«, sagte Pips, »aber Löwe, und ihr dürft Löwe nichts tun, ich habe es ihm versprochen.«
»Wir tun ihm nichts«, sagte Kim.
»Wenn er uns nur nichts tut«, sagte Marke.
»Er tut nichts«, sagte Pips. »Ich komme gleich nach. Bitte, Kim, wirf den Strick runter.«
»Ja«, sagte Kim, warf den Strick hinunter, und Löwe nahm ihn ins Maul, und alle zogen, so fest sie konnten.
»Schanke«, sagte Löwe, als er oben war. »Schich habe misch aber ein bisschen das Maul verrenkt.«
»Er ist schön groß«, flüsterte Wu Ra zu.
Alle hielten sich abseits. Löwe saß ganz allein und die anderen warfen den Strick noch einmal hinab und zogen Pips nach oben.
»Löwe bleibt jetzt immer bei mir«, sagte Pips, »ich habe es ihm versprochen. Er braucht nicht mehr in den Zoo zurück, er wohnt in unserem Garten und frisst niemanden. Er ist jetzt mit uns befreundet. Dafür, dass er mich nicht gefressen hat.«
»Weil er das nicht getan hat, bin ich damit einverstanden«, sagte Kim. »Aber du hast mir einen schönen Schrecken eingejagt.«
»Löwe muss im Wagen fahren«, sagte Pips. »Er kann nicht laufen, er hat sich den Fuß verstaucht.«
Löwe bestieg den Wagen, und Herr Krume und Tralala zogen ihn, denn Löwe war sehr schwer, und Pips ging mit Kim voraus und Frau Blume trug die Lampe und Ra hüpfte nebenher.
Woran niemand gedacht hat
So kamen sie an den Fluss und näherten sich der Brücke und sahen schon von weitem, wie das, was so ähnlich aussah wie ein Kahn, und in dem Totokatapi über das große Wasser gekommen war, um Löwe zu fangen, am Ufer schaukelte. Auf der Brücke stand Herr Dreipfennig, es war ihm zu unbequem auf dem Baum geworden. Er übte Brücke-schnell-Aufziehen und trotzdem nicht auf der Seite sein, auf der der Löwe sein würde, wenn der Löwe kommen sollte. Das war nicht ganz einfach, denn erst musste er die Brücke runterlassen und dann hinüberlaufen und auf die andere Seite und dann schneller, als der Löwe kommen konnte, die Brücke wieder aufziehen.
Als Herr Dreipfennig Löwe und alle anderen kommen sah, sah er nur Löwe und nicht alle anderen und lief vor Schreck so schnell über die Brücke, dass er vergaß, dass sie gerade aufgezogen war.
Von da an vergaß er niemals mehr vorher nachzusehen, denn wo er jetzt hintrat, war keine Brücke, sondern Luft, und weil er kein Luftballon war, fiel und fiel er, bis er im Wasser lag und über ihm die Brücke zufiel. Alle — wie sie ankamen — erschraken.
»Dreipfennig ist ins Wasser gefallen«, schrie Wu und eilte voraus.
Auch Ra erhob seine Schwingen und alle anderen liefen, was sie laufen konnten, um Dreipfennig aus dem Wasser zu fischen.
So kamen sie ans Ufer und sahen Dreipfennig im Wasser liegen und vom Wasser geschaukelt werden wie ein gefülltes Gummikissen, denn vor lauter Angst hatte er tief Luft geholt und dann vergessen sie auszuatmen.
»Halt aus, wir kommen!«, rief Pips.
»Hilfe!«, schrie Dreipfennig. Dabei atmete er aus und ging unter.
Löwe hatten sie im Wagen vergessen. Er stieg aus und trottete gemütlich auf die Brücke zu. Dort blickte er über das Geländer und sagte: »Soll ich euch den zappligen Fisch mal fangen?«
»Hilfe, der Löwe will mich fressen!«, prustete Dreipfennig halb über, halb unter Wasser.
»Ph«, meinte Schipp.
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