Logans Traeume
Sie versuchte das gleiche Manöver, aber aufgrund von Adis wenig kraftvollem Ziehen an den Zügeln, schüttelte Poppy wegen der kleinen Belästigung nur mit dem Kopf. Adi biss sich auf die Lippe und versuchte es noch einmal. In diesem Moment bemerkte sie, wie hoch sie der Reitweg geführt hatte.
Sie waren nicht sehr nahe am Rand, aber sie waren ihm näher, als ihr lieb war. Sie konnte es nicht erklären, denn auf der rechten Seite des Reitweges zog sich der Hügel hoch über ihren Kopf. Aber der abfallende Hang auf der linken Seite war jedoch nicht zu unterschätzen. Es wäre wie ein Fall vom Dach des Apartment-Komplexes, in dem sie lebte. Adi tat die Höhe nicht gut. Sie dachte, dass sie zu geschockt gewesen wäre, um einen Laut von sich zu geben, aber Logan musste etwas gehört haben, weil er sich umdrehte. Als Storm sich näherte, bewegte sich Poppy zur Seite, um dem größeren Pferd mehr Raum zu geben. Das brachte sie beide näher an den Rand. Adi presste die Lippen zusammen, um nicht laut loszuschreien, als etwas loser Kies von Poppys Hufen aufgewirbelt wurde und an der Seite des Hügels hinunterschlitterte.
Logan griff schnell, aber ruhig zu und hakte seine Finger in Poppys Zaumzeug, um sie ruhig zu halten. Adriana war leichenblass geworden, als hätte sie einen Geist während der Bewegungen des Pferdes gesehen, und sie atmete mit einem schlecht verborgenen Keuchen. Er blickte nach unten und sah, dass sie die Zügel so fest umklammert hielt, dass alle ihre Knöchel so weiß wie ein Leintuch waren.
„Adriana“, sagte er und hielt seine Stimme sanft und ruhig. „Was ist los?“
„Die... Ähm ...“, ihre Stimme versank in Schweigen, und sie schluckte einen Klumpen aus Tränen und Panik herunter. „Wir sind höher als ich dachte. Es gibt keinen Zaun oder Handlauf und...“ Poppy verlagerte ihr Gewicht, und Adis Satz endete in einem erstickten Schrei.
Poppys Ohren zuckten bei dem schrillen Klang und Logan sagte: „Ok. Ich werde dir beim Absteigen helfen. Du wirst dich auf dem festen Boden besser fühlen.“
Er glitt von Storms Rücken herunter und hielt ihr seine Hand hin. Adi versuchte, auf die gleiche Art nach unten zu rutschen, aber ihr Fuß verhedderte sich im Steigbügel, sodass sie mehr oder weniger von Poppy herunterfiel und Logan dabei fast mit umgerissen hätte. Sie spürte ihn stolpern, als er sie auffing, und sie hielt den Atem in der Erwartung, dass sie fiel, an. Er kam jedoch schnell wieder ins Gleichgewicht und hielt sie fest. Für eine oder zwei Sekunden dachte sie über nichts nach, erleichtert, wieder auf eigenen Füßen zu stehen. Dann merkte sie, dass sie ihre Arme um ihn geschlungen und ihr Gesicht in der Vorderseite seines weichen karierten Hemdes vergraben hatte. Aus Verlegenheit drückte sie sich weg, doch er hielt sie weiter fest.
„Warte...“, sagte er. „Komm erstmal wieder zu Atem.“
Sie wollte sagen, dass es ihr gut ging, aber es wäre eine Lüge gewesen. Sie zitterte noch immer, und sie war davon überzeugt, dass er wahrscheinlich ihren Herzschlag spürte, da ihr Herz rasend schlug. Sie war sich kurz sogar sicher, gleich ohnmächtig zu werden. Ihr ging es jetzt nicht mehr so schlecht, aber sie wartete, bis sie sich nicht mehr schüttelte, bevor sie sich seinen Armen entzog. Es war lange her, dass jemand sie zum Beruhigen in die Arme genommen hatte.
Adi bedeckte ihr Gesicht mit beiden Händen und lachte verlegen, als sie sagte: „Ich bin... Es tut mir so leid. Ich habe jetzt wirklich einen Idioten aus mir gemacht, oder?“
„Es ist nicht das Schlimmste, was ein Anfänger jemals getan hat“, beruhigte sie Logan ehrlich. „Du hast nicht einmal richtig geschrien.“
„Danke für die nette Lüge“, sagte Adi. „Aber ich habe mich sehr gut selbst gehört.“
„Es ist keine Lüge. Ein Quietschen zählt nicht als Schrei“, erwiderte Logan. „Möchtest du ein bisschen zu Fuß gehen?“
Adi fühlte ihre Knie schwach vor Erleichterung werden. „Ja. Sehr gerne.“
Logan verband Poppys Zaum mit Storms Zaum durch einen Strick und bedeutete Adi, neben ihm vor den zwei Pferden zu gehen.
„Du hast also ein Problem mit der Höhe?“ fragte er beiläufig.
„Nein“, antwortete Adi schnell. „Nur dort, wo es keinen Zaun oder kein Geländer gibt. Du solltest dort sowas anbringen.“
Er warf einen Blick zurück auf die Strecke mit einer hochgezogenen Augenbraue. „So hoch ist das doch
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