London Hades
Taugenichts Matthew anschlepptest, da waren all meine Pl ä ne f ü r dich auf einmal in Gefahr. Du solltest dein Leben auf sinnvolle Weise f ü hren, an der Seite eines reichen Mannes, der dir all das h ä tte bieten k ö nnen, was ich nie gehabt habe! « Elizabeth tastete nach ihrer Hand.
» Mutter … ich …« Frances rutschte instinktiv von ihr weg. Wie konnte ihre Mutter in dieser Situation versuchen, sich zu rechtfertigen? Matthew wartete auf seinen Tod. Sie hatte panische Angst um ihn, und um Henry und Nathan.
» Wie sch ö n, dass ich heute jedes meiner Versprechen halten kann! « Sie riss den Kopf herum, als sie pl ö tzlich Ross ’ Stimme h ö rte. Unter dem Wagen hindurch konnte sie sehen, dass Nathan jetzt vor dem Holzblock kniete, Ross hinter ihm stand und zu Henry hin ü berwinkte, als w ü rde er diesen freundlich gr üß en. » Hier haben wir Mr. Emerson, dessen Kopf ich nun mit dieser vom Blute unz ä hliger Opfer gest ä hlten Klinge von seinem Rumpf abzutrennen gedenke, um ihn vor Mr. Nicholls aufzupflanzen. « Er hob ein Messer mit gezackter Schneide hoch ü ber seinen Kopf.
Es gab verhaltenes Gejohle von der Trib ü ne und den Gaffern auf der Mauer.
» Ihr kennt doch Constable Emerson? «
Das Johlen wurde lauter, zustimmender.
» Frances, kannst du mir nicht verzeihen? «
Sie h ö rte ihre Mutter kaum. Ihr blieb fast das Herz stehen, als Ross Nathans Kopf nach vorne auf den Block dr ü ckte und das Messer auf seinen Hals herabsinken lie ß . Sie h ö rte Nathan aufst ö hnen, als sich die Schneide in seinen Hals fra ß . Fasziniertes Schweigen machte sich breit, nur Henrys Entsetzensschreie gellten laut ü ber die Hinrichtungsst ä tte.
Bevor ihre Mutter es verhindern konnte, kroch Frances unter der Kutsche hindurch, dr ü ckte sich vom Boden ab und jagte los. Sie war schnell, die Leute und der Marshall v ö llig auf Nathans Sterben fixiert. So warf sie sich ungehindert auf Ross ’ R ü cken, klammerte den linken Arm um seinen Hals und fasste gleichzeitig mit der Rechten ü ber seine Schulter hinweg nach dem langen Messergriff. Die Ü berraschung hatte Ross ’ Finger gelockert. Sie war selbst verbl ü fft, als sie ihm die Waffe entriss.
Ross warf sich herum, versuchte sie abzusch ü tteln, nach ihr zu greifen, aber sie hielt sich wie auf einem bockigen Pferd und setzte ihm nun selbst die Klinge an den Hals. » Fass mich an « , br ü llte sie, » und ich bin nicht diejenige, die sterben wird. «
Dennoch erreichte seine Hand ihren Hals, packte zu und zerrte sie gegen den Druck des Dolches an seiner Kehle von sich herunter. » Du dummes Dreckst ü ck! « , stie ß er hervor und bedeutete seinen herbeieilenden M ä nnern, sich zur ü ckzuhalten. » Ich denke, ich ä ndere meinen Plan und opfere dich doch als Erste! «
Ohne M ü he entwand er ihr wieder das Messer. Dann packte er sie bei den Haaren und riss ihr den Kopf in den Nacken, bis ihre Kehle freilag, da ert ö nte ein gellender Schrei hinter ihm. Frances lie ß sich ganz klein zu Boden sinken, als Ross sie pl ö tzlich loslie ß , tauchte unter seinem unkoordinierten Griff weg und sah, wie ihre Mutter gleich einer Furie mit vorgestrecktem Dolch auf den Marshall zu rannte. Sie sah die eine, kleine Handbewegung, die es Ross kostete, seine eigene Klinge hochzurei ß en und ihrer Mutter in die Brust zu treiben.
Sein Messer geriet an den Fischbeinst ä ben ihres Mieders ins Stocken, aber Ross ruckte die Schneide noch einmal vor, und diesmal fand sie ihren Weg ins Ziel. Ihre Mutter riss die Augen weit auf, ihr Mund bildete tonlos Frances ’ Namen. Fast wirkte es, als w ü rde sie nur noch durch Ross ’ Hand mit dem Messer darin aufrecht gehalten.
Der Anblick war so furchtbar, dass Frances nicht wusste, welche Kraft sie dazu brachte, den Dolch zu greifen, der ihrer Mutter entglitten war, zu Nathan zu robben und seine Fesseln zu durchtrennen. Wie im Wahn s ä gte sie die Stricke durch, beinahe h ä tte sie ihm ins Fleisch geschnitten. Kaum frei, schoss Nathan in die H ö he, warf sich zu Ross herum und schmetterte dem Marshall in derselben Bewegung seine Faust ins Gesicht. Ross versuchte noch zu schreien, aber er ging unweigerlich zu Boden.
» Lauf weg! « , schrie Nathan. Er b ü ckte sich nach Ross ’ Klinge, zerrte den bet ä ubten Mann zu sich heran und dr ü ckte ihm das Messer an die Kehle.
Frances sah zu Matthew hin ü ber, aber auch der br ü llte: » Frances, lauf! « Und da waren auch schon Ross ’ Anh ä nger zur
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