London Hades
Stelle, die auf Nathan zu st ü rmten, bereit ihn zu ü berw ä ltigen.
Frances st ö hnte gequ ä lt auf, aber sie drehte um. Als ob ihr Geist gar nicht daran beteiligt w ä re, trugen ihre F üß e sie fort von der Hinrichtungsst ä tte, auf die Dunkelheit zu. Jeder Schritt war Qual, angetrieben nur von Matthews Schreien in ihrem R ü cken: » Bitte, lauf! «
Ihre Augen waren so blind vor Angst und Entsetzen, dass sie kaum begriff, als die Dunkelheit vor ihr pl ö tzlich keine Dunkelheit mehr war. Fackelschein leckte ü ber die Stra ß e, herbeieilende Schritte brachten das Kopfsteinpflaster zum Vibrieren, und ihr Herz auch. Sie rieb sich die schmerzenden Augen, um sie zum Sehen zu zwingen, fand sich umsp ü lt von Bewaffneten wieder. Es waren wenigstens f ü nfzig Wachm ä nner, die an ihr vorbei auf den Hinrichtungsplatz str ö mten, nicht lange abwarteten, sondern sich auf die ersten greifbaren Gegner warfen. Einer von ihnen, eine langl ä ufige Pistole in der Hand, schwang sich auf Ross ’ Kutsche und br ü llte: » Dieses Spektakel ist jetzt beendet! «
» Das ist Saunders Welch! « , rief Henry Matthew zu.
» Also passiert das hier wirklich? « , gab dieser zur ü ck.
Henry konnte es selbst kaum fassen. Aber er sah die Constables, wie sie sich schnell ü ber den Platz verteilten, Angreifer zu Boden pr ü gelten. M ü ndungsfeuer blitzten aus ihren Waffen auf, und wer sich von Ross ’ Leuten in Sicherheit bringen konnte, der floh.
Nathan hatte, mit dem Thief-Taker im Schlepptau, R ü ckendeckung an der Kutsche gesucht. Noch immer presste er die Schneide des Messers fest an dessen Hals.
Er beobachtete das Geschehen auf dem Platz und bemerkte deshalb nicht, dass Ross wieder zur Besinnung kam und begriff, was passiert war.
» Nein! « , br ü llte der mit einer Stimme so dumpf und kratzig, als k ä me sie direkt aus der H ö lle. » Bringt sie um! Die Wagen weg! Haggerty, sie sollen sterben! «
Nathan riss ihn zu sich herum, drosch ihm erneut die Faust ins Gesicht und dann das Knie in den Magen. Ross brach zusammen. Aber es war zu sp ä t. Aus dem Chaos sah Henry Haggerty auf sich und Matthew zu rasen. Er winkte und schrie, um die Pferde aufzuscheuchen. Aber die stoischen Zugtiere interessierten sich wenig f ü r sein Theater. Da z ü ckte er seine eigene Waffe und zielte direkt vor die Hufe. Die Tiere wieherten in Panik, das Fuhrwerk unter Henry ruckte und setzte sich in Bewegung. Er verlor den Boden unter den F üß en und sah, dass es Matthew nicht besser erging.
Der Druck auf seinen Hals wurde sofort unertr ä glich, der Kampf um Atem nahm Henry g ä nzlich den Verstand.
» Oh Gott! « Frances ’ Stimme kam wie von ferne. Nur in ihm schrie etwas laut, sich nicht zu bewegen, um die Schlinge nicht noch enger zuzuziehen. Aber ein anderer Teil tat alles, um gegen das Ersticken aufzubegehren.
Sein K ö rper gab auf. Und er sank in die Dunkelheit, tiefer und tiefer.
Als Frances Matthew fallen sah, rannte sie bereits. Sie riss im Laufen den Holzblock an sich, vor dem Nathan gekniet hatte und hoffte, er w ü rde hoch genug sein. Es war so entsetzlich, sich zu entscheiden. Sie heulte, als sie am Galgen anlangte, Matthew den Holzblock unter die F üß e schob und nichts f ü r Henry tun konnte.
Matt fand Halt. Als er sicher stand, warf sie sich zu Henry herum, umklammerte seine Beine und versuchte, ihn festzuhalten, damit er nicht tiefer rutschen konnte. Sein R ö cheln war l ä ngst mit ihrem Bewusstsein verschmolzen, da glaubte sie, durch ihren Tr ä nenschleier pl ö tzlich Nathan neben sich zu sehen. Er trug ein Messer zwischen den Z ä hnen und riss sofort Henrys K ö rper an sich. Er hielt ihn sehr viel effektiver fest, als Frances es hatte tun k ö nnen. Panisch wischte sie sich ü ber die Augen und nahm dem Constable das Messer aus dem Mund.
» Schneid ihn runter! « , schrie er.
Sie sah kurz zu Matthew. Aber er stand immer noch sicher und keuchte: » Mach schon! «
Verzweifelt versuchte sie, das Seil zu durchtrennen, aber sie reichte nicht heran. Sie sprang hoch, wieder und wieder, f ü gte dem Seil Kerben und Schnitte zu. Ihre Hand zitterte vor Panik, sie k ö nnte Henry dabei verletzten. Doch dann wurde sie pl ö tzlich hochgehoben, und endlich gelang es ihr, den Strick durchzuschneiden.
Nathan lie ß Henry sofort zu Boden gleiten.
Der Mann, der sie festhielt, war der Constable, der vorhin auf Ross ’ Wagen gestiegen war, und er trug sie nun zu Matthew hin ü ber. Ihr Messer ratschte
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