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London Hades

London Hades

Titel: London Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Dettmers
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» Ein Penny das St ü ck. « Er legte ihm kurz die Hand auf die Schulter, als er sich an ihm vorbeischob und zur T ü r ging.
    Frances warf Matthew einen um Verst ä ndnis heischenden Blick zu und folgte dem Freund hinaus. Henry lehnte neben dem Eingang und blinzelte ü ber die gr ü nen H ü gel hinweg in die sp ä te Junisonne.
    » Was ist mit dem Maler? Sangwine? « , wollte sie wissen.
    Henry bohrte die Fingern ä gel in den Lehmverputz der Hauswand und machte ein ver ä chtliches Ger ä usch. » Vergammelt in Newgate . Dort kann er die Ratten zeichnen, oder seine Mitgefangenen, die ü ber sein Genie sicher begl ü ckt sein werden. «
    Sie lehnte sich neben ihn an den T ü rrahmen, der durchdrungen war von der W ä rme des Tages. » Es ist vorbei « , sagte sie.
    » Ist es das wirklich? « Er sah sie nicht an. » Ich war dabei, als Ross gestorben ist, ich habe mich gezwungen, hinzuschauen. Und trotzdem kann ich es nicht begreifen. «
    Es fiel ihr schwer, darauf etwas zu erwidern. Und pl ö tzlich war sie sehr froh, die Hinrichtung nicht selbst gesehen zu haben. » Es wird dauern. Aber du hast einen Freund an deiner Seite, du beginnst ein neues Leben ohne Schulden. «
    Henry l ä chelte schwach. » Ja, Mutter Thompson war nicht begeistert, als ich ihr erz ä hlt habe, dass ich in Zukunft meine Miete auf andere Art und Weise zu verdienen gedenke. Aber ich glaube, im Stillen hat sie sich f ü r mich gefreut. « Er sch ü ttelte den Kopf und atmete tief durch. Dann drehte er sie zu den H ü geln herum. » Und du, Piratentochter? Bedeutet das hier Freiheit f ü r dich? «
    Frances lie ß den Blick ü ber die Gr ä ser und Str ä ucher, ü ber das Waldst ü ck in der N ä he streifen, dann sah sie in die Stube zu Matthew zur ü ck. » Er ist meine Freiheit. Sie ist ü berall, wo er ist. «
    Henry dr ü ckte vertraulich ihren Arm. » Dann w ü rdest du also auch mit Matthew zur ü ck nach London kommen? Wann zieht ihr endlich wieder in die Stadt? «
    » Das meinst du doch nicht ernst, Henry. « Er und Nathan waren jedes Mal froh, wenn sie zu Besuch aufs Land kommen konnten und ungest ö rt waren, weil sie in Wycombe niemand erkannte. » Au ß erdem f ü hle ich mich im Moment hier ganz wohl. «
    » Ich vermisse euch. «
    » Gib mir noch ein bisschen Zeit, ein wenig Ruhe, um alles zu verarbeiten. Es muss ja nicht f ü r immer sein. «
    Er seufzte, als h ä tte er keine andere Antwort erwartet.
    » Und au ß erdem k ö nntet ihr ja auch hierherziehen. Vielleicht k ö nnten wir Sir Francis fragen …«
    » Ich? « , unterbrach er sie, und endlich lachte er. » Auf dem Land? K ö nntest du dir das ernsthaft vorstellen? «
    Wie er mit seinem Spazierstock ü ber die Ä cker stolzierte und den K ü hen Franz ö sisch beibrachte? Das stellte sie sich eigentlich sehr lustig vor.
    » D ’ aucune fa ç on, Mademoiselle. Und was sollte der arme Nathan auch hier tun? Ihn w ü rde es vor Ablauf einer Woche nach Covent Garden zur ü ckziehen, weil er seine Verbrecher vermisst. Du m ü sstest sehen, wie stolz er ist, zu Fieldings M ä nnern zu geh ö ren. «
    » Und du bist es auch …«
    » Ich bin jede Minute stolz auf ihn! « Henry verschr ä nkte die Arme vor der Brust. » Na meinetwegen. Ihr bleibt vorerst in Wycombe. Aber wenigstens verf ü ge ich ü ber etwas, dass zumindest Matthews Anwesenheit in London das ein oder andere Mal erforderlich machen wird. Und vielleicht begleitest du ihn ja hin und wieder? « Er l ä chelte s ü ffisant und umrundete sie. W ä hrend er in die Stube zur ü ckkehrte, zog er etwas aus seiner Umh ä ngetasche. Neugierig drehte auch sie sich um und sah gerade noch, wie Nathan Collin anstie ß , sich auf der Bank zur ü cklehnte und grinste: » Es ist soweit. «
    » Was ist das? « , fragte Matthew mit Blick auf das P ä ckchen, das Henry ihm ü berreichte.
    Seine Aufregung erfasste auch Frances, als er das ü ppig verwendete Packpapier abriss und St ü ck f ü r St ü ck etwas daraus barg, das in rotes Leinen eingebunden war. Sie trat schnell neben die M ä nner, um es n ä her betrachten zu k ö nnen.
    » Nein! « Matthew hielt das Buch hoch, das unter dem Papier zum Vorschein gekommen war, und starrte es an, als w ä re es der Heilige Gral. Er schien kaum zu wagen, es zu ö ffnen.
    » Es ist nur ein Probedruck « , sagte Henry. » Der Earl of Sandwich … vielmehr Bruder John of Hinchingbroke hat die Setzkosten ü bernommen. Er wird auch alle weiteren Ausgaben tragen. «
    » Oh, Henry, ist es das,

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