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London Road - Geheime Leidenschaft

London Road - Geheime Leidenschaft

Titel: London Road - Geheime Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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Er war ein Wunder. Aber er war mein Wunder, und wenn er mich ihr nicht bald vorstellte, dann würde ich …
    »Blair, das ist meine Freundin Jo«, sagte Cam, nachdem er sein Handy wieder eingesteckt hatte. Er warf mir ein aufmunterndes Lächeln zu, das ich nicht erwiderte.
    »Nett, dich kennenzulernen.« Ich schaffte es, sie anzulächeln, während ich ihr im Geiste jedes Schimpfwort an den Kopf warf, das mir einfiel.
    Sie lächelte nicht zurück. »Gleichfalls.«
    Als unsere Blicke sich trafen, führten wir eine stumme Unterhaltung. Ich kann dich nicht leiden , sagte sie. Ich glaube, ich hasse dich , lautete meine Antwort. Ich war zuerst da , sagte sie daraufhin. Aber jetzt gehört er mir , knurrte ich.
    Die Atmosphäre zwischen uns war zum Schneiden, bis Cam das Schweigen mit einigen höflichen Fragen brach.
    Nachdem sie einander beteuert hatten, dass sie sich unbedingt bald treffen müssten, gingen wir weiter durch die Princes Street nach Hause. In wachsender Panik nahm ich zur Kenntnis, dass Cam keinerlei Anstalten machte, mich anzufassen. Wir gingen nebeneinanderher, ohne uns zu berühren und ohne ein Wort zu sagen. Er hatte sich an einen Ort irgendwo tief in seinem Innern zurückgezogen, und diesen Ort fürchtete ich fast mehr als alles andere.

Kapitel 24
    A ls ich nach Hause kam, merkte Cole sofort, dass mit mir etwas nicht stimmte. Ich beteuerte ihm mehrfach, dass alles prima sei, was ihm aber nur auf den Sack ging. Das sagte er mir ins Gesicht. Ich konterte mit einem Vortrag über Kraftausdrücke, der ihn, wie er mir hinterher mitteilte, noch mehr nervte, und als ich mich endlich für die Party fertiggemacht hatte, war ich wütend auf Cam, weil er so ein gefühlloser Trottel war, gleichzeitig tief beunruhigt, dass möglicherweise das Ende unserer Beziehung unmittelbar bevorstand, und traurig, weil mein kleiner Bruder für den Abend zu Jamie abgedampft war, ohne sich vorher von mir zu verabschieden.
    Mit anderen Worten: Ich war so richtig in Feierlaune.
    Meine gedrückte Stimmung besserte sich auch nicht, als ich zu Cams Wohnung hinunterlief, um ihn abzuholen, und er mein Kleid kaum eines Blickes würdigte. Das Kleid, das er – vor der Begegnung mit Blair – so scharf gefunden hatte, dass er in einer Umkleidekabine über mich hergefallen war.
    Mein Unbehagen steigerte sich, als er während der Fahrt im Taxi mit Olivia und Mick die ganze Zeit kein Wort sagte. Selbst Olivia fiel es auf, und sie erkundigte sich bei ihm, ob alles in Ordnung sei.
    Natürlich versicherte er ihr, dass es ihm ausgezeichnet ging, obwohl wir (soll heißen: ich) ganz genau wussten, dass das plötzliche Wiedersehen mit seiner Ex, alias der einzigen Frau, die er jemals geliebt hatte, ihn vollkommen aus seinem Orbit katapultiert hatte.
    Als wir bei Joss und Braden in der Dublin Street ankamen, war die Party in vollem Gange. Hannah und Declan übernachteten bei Freunden, deswegen konnten Elodie und Clark so lange bleiben, wie sie wollten. Elodie war bereits stark angeheitert – und eine angeheiterte Elodie war eine gesteigerte Version der nüchternen Elodie. Sie wuselte zwischen den Gästen hin und her, erkundigte sich, ob sie noch etwas zu trinken wünschten, und wenn sie ja sagten, schenkte sie ihnen, begleitet von einem »Uuupsie!«, die Gläser bis zum Überlaufen voll.
    Cam, Olivia und ich zogen uns mit Adam und Ellie in eine Ecke zurück. Ich versuchte, mich am Gespräch zu beteiligen, und um den Anschein zu erwecken, es sei alles in bester Ordnung, lachte ich zusammen mit den anderen, als Adam uns auf Joss’ zunehmend gequälte Miene hinwies, weil sie gezwungen wurde, sich unter die Gäste zu mischen. Einmal konnten wir sogar beobachten, wie sie versuchte, sich aus dem Griff der Ehefrau eines von Bradens Geschäftsfreunden zu befreien, die unbedingt den Verlobungsring in Augenschein nehmen wollte. Joss zupfte ein paarmal diskret an ihrer Hand, und als das keine Wirkung zeigte, schlug sie allen Ernstes die Finger der Frau beiseite und lächelte danach strahlend, als sei nichts passiert, bevor sie sich entschuldigte und den an unterdrücktem Gelächter erstickenden Braden alleine stehenließ.
    Wir lachten, doch als ich mich nach Cam umwandte, um meine Heiterkeit mit ihm zu teilen, musste ich feststellen, dass er den Kopf über sein Handy gebeugt hatte.
    »Alles klar?«, fragte ich und schielte auf die SMS, die er gerade tippte. Schon wieder war da dieses grässliche Engegefühl in meiner Brust.
    Er schaute kurz auf und schenkte mir

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