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London Road - Geheime Leidenschaft

London Road - Geheime Leidenschaft

Titel: London Road - Geheime Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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Richtung bemerkt. Sie folgte ihm, sagte »Ah. Verstehe« und grinste breit.
    Ich verpasste mir im Geiste eine Kopfnuss und wandte mich dann wieder der Frau zu, die einen Alabama Summer bestellt hatte.
    Zwei Minuten später ließ das Gedränge an der Bar ein wenig nach. Ich machte mich schon darauf gefasst, gnadenlos von Joss aufgezogen zu werden, als ich hörte, wie sie halblaut einen Fluch ausstieß.
    Ich drehte mich nach ihr um. Sie hatte den Unterkiefer drohend nach vorn geschoben und den Blick auf etwas jenseits der Bar gerichtet. Eine kurvige dunkelhaarige Frau hatte sich auf den Platz neben Braden gesetzt und unterhielt sich mit ihm. Ich hatte den Eindruck, dass Braden lediglich freundlich zu ihr war, mehr nicht, aber die Brünette saß wirklich sehr nah neben ihm. Ellie sah mich herüberschauen und warf mir einen ahnungsvollen Blick zu.
    Joss hatte zu viel Klasse, als dass sie sich auf eine Zickerei eingelassen hätte, schon gar nicht mit einer Frau, die nichts anderes verbrochen hatte, als ein kleines bisschen zu nah bei Joss’ Freund zu sitzen. Die Frau müsste schon …
    O nein. Die Hand der Brünetten landete auf Bradens Schenkel.
    »Bin gleich wieder da«, knurrte Joss wutschnaubend, als sie sich an mir vorbeidrängte.
    Sie war ganz in ihrem glühenden Zorn gefangen, deshalb bekam sie auch nicht mit, dass Braden die fremde Hand bereits wieder von seinem Bein entfernt hatte. Ich stützte die Ellbogen auf den Tresen und freute mich auf die Vorstellung. Schade, dass ich zu weit weg war, um hören zu können, was Joss sagte. Sie musste keinerlei körperliche Gewalt anwenden, um jemanden komplett fertigzumachen; das gelang ihr mühelos mit Worten, und noch dazu mit bewundernswerter Selbstbeherrschung. Ich würde sie ewig um die Fähigkeit beneiden, einem Aggressor gegenüberzutreten, ohne dabei käseweiß im Gesicht zu werden und sich wie ein Vollidiot einen zurechtzustammeln.
    Ein Gast nahm Kurs auf mich, und widerwillig riss ich mich von dem Spektakel los. Während ich dem Mann seinen Whisky eingoss, stieg mir Cams vertrauter sinnlicher Duft in die Nase. Ich hätte schwören können, dass ich schwankte.
    Als sein warmer Atem an meinem Ohr entlangstrich, zitterten meine Finger. Ich hatte gerade fertig eingeschenkt, die Flasche hielt ich noch in der Hand, als ich erstarrte. Ich spürte die Hitze seines Körpers an meiner linken Seite, als würde er sich an mich pressen.
    »Tut mir leid, dass ich so fies zu dir war«, murmelte er und klang aufrichtig dabei.
    Ich spürte die Schwingungen seiner Worte auf meiner Haut; sie jagten mir einen köstlicher Schauer über den Rücken. Seine Stimme machte mich unglaublich an. Mit allergrößter Mühe verkniff ich mir ein erschrockenes Japsen.
    Verstört sah ich mich nach ihm um. Tatsächlich: Er stand direkt hinter mir. Es dauerte eine Minute, bis ich kapierte, dass er sich bei mir entschuldigt hatte.
    Cam seufzte und ließ den Kopf hängen, so dass unsere Nasenspitzen sich fast berührten. Unsere Blicke verschmolzen ineinander, und ich wusste, dass ich mich nicht vom Fleck rühren konnte, selbst wenn ich es versucht hätte. »Ich kenne dich gar nicht«, fuhr er fort, wobei er mir forschend ins Gesicht sah. »Ich hätte keine voreiligen Schlüsse ziehen dürfen.« Sein Blick rutschte ein Stückchen tiefer bis zu meinem Mund, und der Sex in seinen Augen war wie flüssiges Feuer. Schon wieder spürte ich dieses Kribbeln zwischen den Beinen. Als ich mir über die Lippen leckte und mich fragte, wie sein Mund wohl schmecken würde, stockte ihm kurz der Atem.
    Dann wich er vor mir zurück. Ich nahm seinen Argwohn wahr und seine Bestürzung und versteifte mich unwillkürlich.
    Cam fühlte sich genauso stark zu mir hingezogen wie ich mich zu ihm, aber er sträubte sich dagegen.
    Wieso? War ich unter seiner Würde?
    Ich spürte ein Stechen in der Brust. Brüsk wandte ich mich ab und konzentrierte mich wieder auf den Drink. Weil ich erst am Abend zuvor meinem kleinen Bruder einen Vortrag zum Thema »Großmut« gehalten hatte, nickte ich. »Entschuldigung angenommen.«
    »Warum musst du dich eigentlich um deinen Bruder kümmern? Wo sind denn eure Eltern?«
    Ich schob mich an Cam vorbei, um meinem Gast sein Glas hinzuschieben. Gerade als ich mich wieder umdrehte und ihm antworten wollte, kam ein neuer Gast an die Bar.
    Es wurde nun wieder voller, und Joss hüpfte die drei Stufen hinab und schlüpfte zurück hinter den Tresen, um uns zu helfen. Während ich einen Gast bediente, sah

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