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London Road - Geheime Leidenschaft

London Road - Geheime Leidenschaft

Titel: London Road - Geheime Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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einem Mann zusammen, den ich sehr mag, und zufällig hat er Geld. Und du wirst nicht mit sechzehn arbeiten gehen. Du wirst deinen Schulabschluss machen und dann auf die Uni gehen oder auf die Kunsthochschule oder was auch immer du willst. Nur über meine Leiche wirst du dein Leben lang in irgendeinem miesen Job festhängen, weil du die Schule nicht zu Ende gemacht hast!« Die Vorstellung war so schrecklich für mich, dass ich fast keine Luft mehr bekam.
    Cole starrte mich an. Seine grünen Augen waren kugelrund vor Überraschung. »Mein Gott, komm runter, Jo. War doch bloß so eine Idee.«
    »Eine ganz furchtbare Idee.«
    »Ist ja gut, ich hab’s kapiert.«
    Ich entspannte mich ein wenig, als ich den neckenden Unterton in seiner Stimme hörte, ließ mich gegen die Polster sacken und angelte mir mein Taschenbuch. »Jetzt zeichne einfach, du Nervensäge.«
    Er unterdrückte mühsam ein Lachen und stellte seinen Becher ab, um weiterzuzeichnen.
    Nach einer Minute linste ich über den Rand meines Buches. »Nur dass du’s weißt … ich hab dich lieb, Kurzer.«
    »Mmm-hmm, ichichaach.«
    Ich nahm an, dass das Pubertierenden-Sprech für »Ich dich auch« war.
    Mein Mund verzog sich zu einem Grinsen, und eine warme Zufriedenheit breitete sich in mir aus, als ich mich wieder meinem Buch widmete.

Kapitel 7
    O bwohl es der achtundzwanzigste Februar war und der März unmittelbar bevorstand, herrschte in Edinburgh noch klirrende Kälte. Die eisige Nordseeluft fegte durch New Town und peitschte all jenen ins Gesicht, die das Pech hatten, außerhalb des Windschattens von Gebäuden in Richtung Norden unterwegs zu sein.
    In der George Street waren Malcolm und ich ein wenig vor den kalten Böen geschützt. Wir klapperten einige Boutiquen ab, bevor wir die Frederick Street hinuntergingen und schließlich in die kopfsteingepflasterte Rose Street einbogen. Sie war eine meiner Lieblingsstraßen in Edinburgh, voller Restaurants, Pubs und Boutiquen. Wir aßen in einem Pub zu Mittag, ehe wir Harvey Nichols am St. Andrew Square ansteuerten.
    »Nein, nein, das ist scheußlich«, rief ich Malcolm durch den Vorhang der Umkleidekabine zu. Ich hatte schon mindestens fünfzehn Kleider anprobiert, und wir konnten keins finden, das uns beiden gefiel. Becca hatte uns zum Abendessen ins Sternerestaurant Martin Wishart eingeladen, und Malcolm bestand darauf, mir zu der Gelegenheit etwas Neues zum Anziehen zu kaufen.
    »Warum? Was stimmt nicht damit?«, fragte er und näherte sich von außen dem Vorhang.
    Ich konnte kaum glauben, dass er sich nicht längst zu Tode langweilte, aber er schien eine Engelsgeduld zu haben. Ich hatte sogar den Eindruck, dass es ihm Spaß machte. Oder wenigstens machte es ihm Spaß, mich zu verwöhnen … was einfach wundervoll war.
    Ich starrte in den Spiegel und rümpfte missbilligend die Nase. Das Kleid war so transparent, dass man fast meine Nippel durch den Stoff sehen konnte. Erschwerend kam noch hinzu, dass es rückenfrei und ultrakurz war. Da konnte ich mir gleich ein Schild mit der Aufschrift »Zu verkaufen« an die Brust pinnen.
    »Lass mich mal sehen.«
    »Nein.« Ich wollte den Vorhang zuhalten, war aber nicht schnell genug.
    Malcolms Gesicht erschien im Spalt, und seine dunklen Augen funkelten schalkhaft, als er mich von oben bis unten musterte und schließlich an meinen Brüsten hängenblieb. Der Schalk verschwand aus seinem Blick, und als er kurz darauf den Kopf hob, sah ich Feuer in seinen Augen. »Wenn wir jetzt nicht in einer Umkleidekabine wären …«
    Ich verspürte einen kleinen Dämpfer und fragte mich, ob es Enttäuschung war. Ich stellte mir vor, dass es Joss und Braden oder Adam und Ellie schnurzegal gewesen wäre, ob sie sich in einer Umkleide befanden oder nicht. Braden und Adam wären auch so über ihre Freundinnen hergefallen und hätten sich keinen Deut darum geschert, wo sie waren.
    Ich schüttelte diese Gedanken ab. Zwischen mir und Malcolm gab es also nicht diese glühende, alles verschlingende Leidenschaft. Na und? Das bedeutete nicht, dass wir keine großartige Beziehung hatten.
    Ich zwang mich zu einem ungläubigen Lächeln. »Du findest den Fummel gut?«
    »Fürs Schlafzimmer, ja.«
    »Ich glaube nicht, dass er fürs Schlafzimmer entworfen wurde.«
    »Probier mal das grüne an. Es hat dieselbe Farbe wie deine wunderschönen Augen.«
    Zum Dank für das Kompliment drückte ich ihm einen Kuss auf die Lippen, dann ließ ich den Vorhang wieder zufallen, damit ich mich in Ruhe umziehen

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